RSNplusRSN-Rangliste, Platz 20

Steinhauser: Corona raubte in starker Saison die Vuelta-Premiere

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Steinhauser: Corona raubte in starker Saison die Vuelta-Premiere"
Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost) | Foto: Cor Vos

19.12.2023  |  (rsn) - Auch wenn ihm ein Sieg gelang, konnte Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost) mit seiner ersten richtigen Profisaison nach abgeschlossener Ausbildung leider nur bis Ende Juli zufrieden sein. Danach verhagelte ihm eine Corona-Infektion den Saisonhöhepunkt.

"Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Es war mein erstes Jahr ohne Ausbildung, in dem ich mich ganz auf das Radfahren konzentrieren konnte. Ich würde behaupten, im Leben als Profi angekommen zu sein. Auch die Form hat das Jahr über gepasst. Neben all den vielen positiven Erfahrungen ist die Enttäuschung mit der Corona-Infektion vor der Vuelta immer im Hinterkopf", erklärte Steinhauser gegenüber radsport-news.com.

Mit Platz 22 in der Gesamtwertung der UAE Tour (2.UWT), der zweiten WorldTour-Rundfahrt seiner Karriere, startete der 22-Jährige verheißungsvoll in die Saison 2023. Sein erstes Top-Ten-Resultat folgte mit Rang zehn beim italienischen Eintagesrennen GP Industria (1.Pro) Ende März und einen Monat später reichte es für den Bayer bei der Tour of the Alps (2.Pro) erstmals zu einem Podestplatz auf einer Etappe: Am Schlusstag, beim Sieg von Teamkollege Simon Carr, wurde Steinhauser mit 53 Sekunden Rückstand Zweiter und machte somit den Doppelerfolg seines Teams perfekt. ___STEADY_PAYWALL___

Georg Steinhauser jubelt als Zweitplatzierter – über den Doppelerfolg mit Tagessieger Simon Carr auf der Schlussetappe der Tour of the Alps. | Foto: Cor Vos

Mit der guten Form ging es für Steinhauser weiter zu Eschborn-Frankfurt (1.UWT), wo er mit Rang sechs erneut eine Kostprobe seine Talents abgab. "Als Junior bin ich in Frankfurt schon mal Dritter geworden, das war schon cool. Und jetzt bei den Profis in der ersten Gruppe ins Ziel zu kommen, ist mega", hatte sich Steinhauser am 1. Mai gegenüber radsport-news.com gefreut.

Gesamtrang 3 bei der Route d'Occitanie ein echtes Ausrufezeichen

Sein internationales Ergebnishighlight sollte aber mit der Route d`Occitanie (2.1) folgen. Bei der viertägigen Rundfahrt, die viele Fahrer als Generalprobe für die Tour de France nutzen, fuhr Steinhauser auf den starken dritten Platz in der Gesamtwertung und entschied die Nachwuchswertung für sich. "Mit der Tour of the Alps, der Route d`Occitanie und natürlich auch Eschborn - Frankfurt bin ich mehr als zufrieden gewesen. In dieser Zeit war ich in einer sehr guten Form", bilanzierte Steinhauser.

Eine gute Figur machte Steinhauser im Juni auf dem Zeitfahrrad, als er Vierter bei der DM in Bad Dürrheim wurde. | Foto: Cor Vos

Danach ging es zu den Deutschen Meisterschaften, wo es zunächst im Zeitfahren mit Rang vier sehr gut gelaufen war. Im Straßenrennen dagegen konnte Steinhauser nicht an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen und musste vorzeitig vom Rad steigen.

"Da hatte ich einfach einen schlechten Tag. Aber auch so wurde das Rennen eher klassikermäßig gefahren, was mir nicht unbedingt gelegen hat: immer kurze und harte Anstiege. Irgendwann war bei mir der Ofen einfach aus. Nachdem das Zeitfahren wirklich gut lief, war das natürlich eine kleine Enttäuschung. Gehört aber dazu", sagte der Sohn von Ex-Profi Tobias Steinhauser.

Positiver Corona-Test bei der Burgos-Rundfahrt

Im Anschluss startete Steinhauser seine Vorbereitung auf die Vuelta a Espana. Dass das Training anschlug, zeigte sein siebter Gesamtrang bei der Vuelta a Castilla y Leon (2.1). Als letzter Formtest vor der Spanien-Rundfahrt stand die Vuelta a Burgos (2.Pro) auf dem Programm, wo er allerdings nach einem positiven Corona-Test nicht mehr zur Schlussetappe antreten konnte, weshalb er schließlich auch die Spanien-Rundfahrt selbst absagen musste.

"Nach meinem Höhentrainingslager und der Vuelta-Vorbereitung bin ich Bestwerte gefahren. Leider konnte ich das so im Rennen nie ganz zeigen", bedauerte Steinhauser, dass er im Sommer die gute Verfassung nicht in noch bessere Ergebnisse hatte ummünzen können. Die Hoffnung war zunächst, auch ohne die Vuelta im Herbst nochmals durchzustarten, letztlich aber sollte die Burgos-Rundfahrt im August sein letzter Saisoneinsatz gewesen sein.

Steinhauser im Ziel des Rennens CIC – Mont Ventoux im Juni, das er als 17. Beendete. | Foto: Cor Vos

"Als ich wieder corona-negativ war, habe ich langsam wieder angefangen zu trainieren. Nachdem ich mich aber längere Zeit müde und schlapp fühlte, bin ich noch einmal zu einem Arzt. Dort wurde dann etwas Flüssigkeit im Herzbeutel festgestellt. Ich musste sofort das Training einstellen. Zum Glück haben Ruhe und einfache entzündungshemmende Medikamente geholfen. Auch das Team hat sofort Rücksicht auf mich genommen und mir genug Zeit zum Regenerieren gegeben", schilderte der EF-Profi diese schwierige Phase.

Schon im Oktober begann langsam die Vorbereitung auf 2024

Mitte Oktober saß er aber bereits wieder auf dem Rad. "Da habe ich noch ganz ohne Plan, ab und zu mit dem Mountainbike, ab und zu mit dem Rennrad, zum Spaß trainiert. Mittlerweile fühle ich mich aber wieder ganz normal und habe schon einige Trainingskilometer hinter mir", erklärte er.

Für die kommende Saison hofft Steinhauser, sein Debüt bei einer Grand Tour nachholen zu können. "Ich denke, das wird mir einfach eine bessere Renngrundlage geben, was für Rundfahrten sicher nicht schadet." Wichtig sei ihm außerdem, dass er nach zwei vorzeitigen Saisonenden wegen Krankheit in Serie, 2024 gesund durch das Jahr kommt. "So hoffe ich auf eine konstante Saison", schloss Steinhauser.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)