RSNplusRSN-Rangliste, Platz 21

Stüssi: Portugal-Coup sorgte für beste Saison der Karriere

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Stüssi: Portugal-Coup sorgte für beste Saison der Karriere"
Colin Stüssi (Team Vorarlberg) hat die Portugal-Rundfahrt gewonnen | Foto: Team Vorarlberg

19.12.2023  |  (rsn) - Colin Stüssi (Team Vorarlberg) hat mit dem Gesamtsieg bei der Portugal-Rundfahrt (2.1) seinen größten Karriereerfolg eingefahren und auch ansonsten fleißig für die Rangliste gepunktet, so dass der Schweizer bester Kontinental-Fahrer im Ranking wurde auf Platz 21.

Als eine wirkliche Auszeichnung sah Stüssi dies aber nicht. "Das ist für mich nicht so bedeutend, da ich eigentlich nur auf mich schaue. Ich habe ja auch keinen direkten Einfluss auf die Leistungen anderer Fahrer und treffe viele andere KT-Fahrer im Laufe des Jahres auch bei keinem Rennen, so dass es nicht mit allen ein direktes Aufeinandertreffen gab", sagte Stüssi zu radsport-news.com. Nichtsdestotrotz fiel sein sportliches Fazit "sehr positiv" aus und "spätestens nach Portugal war es die beste Saison meiner Karriere", fügte der Allrounder an.

___STEADY_PAYWALL___

Schon zu Jahresbeginn lief es für den 30-Jährigen ordentlich, als er bei der Tour of Rhodes (2.2) die Bergwertung gewann und in der Gesamtwertung Rang acht belegte. Danach dauerte es allerdings ein bisschen bis zum nächsten sportlichen Lebenszeichen. Bei der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) im Juni fuhr er auf der abschließenden Königsetappe auf Rang vier und sicherte sich diese Platzierung auch in der Gesamtwertung.

Als Elfter bei der Tour of Austria knapp die Top Ten der Gesamtwertung verpasst | Foto: Reinhard Eisenbauer

Bei der Österreich-Rundfahrt (2.1) verpasste er als Elfter indes knapp die Top-Ten, konnte sich aber zumindest darüber freuen, bester Kontinental-Fahrer im Rennen gewesen zu sein. Danach begann die Vorbereitung auf die Portugal-Rundfahrt, bei der er aber zehn Tage vor Beginn bei der Tour Alsace (2.2) durch eine Kollision mit einem Betreuer gemeinsam mit vielen seiner Teamkollegen die Rundfahrt auf Platz vier im Gesamtklassement liegend aufgeben musste. "Die Tour Alsace war eine Enttäuschung. Zum einen habe ich im Rennen zu viele Fehler gemacht, zum anderen bin ich mit dem fast gesamten Team gestürzt, da ein Betreuer eines anderen Teams auf die Straße lief", berichtete Stüssi

Zusammengeschweißte Einheit gewinnt die Portugal-Rundfahrt

Bis zur Volta a Portugal erholte sich Stüssi aber wieder von seinen Blessuren. Bei der elftägigen Rundfahrt wurde er am fünften Tag Vierter, am Tag darauf Zweiter und durch seinen Etappensieg auf der 7. Etappe übernahm er auch die Führung in der Gesamtwertung. Diese gab er auch aufgrund eines dritten Platzes im abschließenden Einzelzeitfahren nicht mehr ab und sicherte sich so den größten Sieg in seiner Karriere. "Die Rundfahrt war ganz klar mein Highlight der Saison, auch weil die Teammoral, wie auch die ganze Saison, super war", meinte der Vorarlberg-Kapitän, der sich und seine Teamkollegen als eine "zusammengeschweißte Einheit" bezeichnete.

Als erster Schweizer die Portugal-Rundfahrt gewonnen | Foto: Reinhard Eisenbauer

Seine gute Form aus Portugal konnte er im Anschluss zumindest noch in der Österreichischen Radliga unter Beweis stellen, als er bei der Mühlviertler Hügelwelt Classic als stärkster Fahrer des Tages mit seinem Teamkollegen Lukas Meiler gemeinsam auf die Zielgeraden einfuhr und diesem den Sieg überlies. Damit sicherten sich die Vorarlberger auch die Teamwertung in der Liga. Bei der abschließenden Tour of Istanbul (2.2) musste er indes wie viele andere von einem Magen-Darm-Infekt vorzeitig vom Rad steigen.

Trotz seiner starken Saison blieb für Stüssi der Sprung in die zweite Liga aus. Dabei hatte er sich bei zwei Schweizer Zweitdivisionären - Tudor und Q36.5 - durchaus Hoffnungen machen können. "Klar war es schade, dass gerade von den beiden Schweizer Teams keine Reaktion kam", so Stüssi, der weiterhin für das Team Vorarlberg in die Pedale treten wird.

Auch im nächsten Jahr für das Vorarlberger Team unterwegs | Foto: Reinhard Eisenbauer

"Ich bin froh, dass ich dort nochmals unterschreiben konnte, da ich wirklich motiviert bin, mit dem Team gute Rennen zu fahren", erklärte der Schweizer, der zwar das Interesse anderer ProTeams geweckt hatte, aber "ich bin nicht der Fahrer, der bei der ersten Möglichkeit eine Alternative sucht und sein Team verlässt - gerade bei dem großen Vertrauen, das Team Vorarlberg mit entgegenbringt", betonte er.

Als Ziele für die kommende Saison wollte Stüssi keine konkreten Rennen ausgeben. Die Titelverteidigung bei der Portugal-Rundfahrt wäre zwar "sicher eine super Sache. Aber wenn ich das Projekt angehe, dann ohne Druck"; wie er betonte. Wichtiger sei ihm, "die gleichen oder besseren Werte auf dem Rad zu haben wie 2023 und dann schauen wir, zu welchen Resultaten das führt", so Stüssi abschließend.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

11.05.2024Highlight-Video der 8. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 8. Etappe des 107. Giro d´Italia hätte eine für kletterstarke Ausreißer sein können. Entsprechend groß war der Kampf um die Plätze in der Spitzengruppe zu Beginn und entsprechend

11.05.2024Geschke und Steinhauser beeindrucken in glückloser Gruppe

(rsn) – Zwei Deutsche haben die 8. Etappe des Giro d´Italia quer durchs Apennin in Richtung Bergankunft in Prati di Tivo maßgeblich mitgeprägt: Simon Geschke (Cofidis) und Georg Steinhauser (EF E

11.05.2024Flachetappe in die Hauptstadt der Pizza-Liebhaber

(rsn / ProCycling) – Die Verbindung der Rennorganisatoren RCS mit Neapel scheint in den letzten Jahren besonders eng geworden zu sein. Zum dritten Mal in Folge schlägt der rosa Zirkus seine Zelte i

11.05.2024Teamkollegen überredeten Pogacar, im Apennin auf Sieg zu fahren

(rsn) - Normalerweise sagt im Radsport der Kapitän, wann und wie er auf Sieg fahren will. Das ist sicher auch bei Tadej Pogacar und seinem UAE Team Emirates so. Mit dem Unterschied, dass die Mannscha

11.05.2024Sturz in Spitzengruppe raubte Santic - Wibatech die Siegchance

(rsn) - Bei der Silesian Classic (1.2), einem neuen UCI-Eintagesrennen in Polen, hätte sich das deutsche Team Santic - Wibatech beinahe den Premierensieg gesichert. Nach 160 Kilometern fuhren die be

11.05.2024Fleche du Sud: Rüegg auf Podiumskurs, Rapp und Peter lauern

(rsn) - Das 18,6 Kilometer lange Einzelzeitfahren am Vorschlusstag des Fleche du Sud (2.2) hat nur wenig Veränderungen im Gesamtklassement gebracht. So geht weiterhin der Niederländer Pim Ronhaar (

11.05.2024Martinez hatte den Sieg vor Augen, bis Pogacar antrat

(rsn) – Mit dem Tagessieg bei der Apennin-Bergankunft in Prati di Tivo hat es für Bora – hansgrohe auf der 8. Etappe des Giro d´Italia nicht geklappt. Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirat

11.05.2024Thomas “überrascht, dass andere abgehängt wurden“

(rsn) – Zwei Minuten Zeitverlust auf Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Einzelzeitfahren am Freitag: Die Aussichten für Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) vor der zweiten Bergankunft des 107. Giro

11.05.2024Großschartner: “Der Etappensieg war eigentlich nicht unser Ziel“

(rsn) – Das Finale der 8. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) ging Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) eher gemächlich an. Statt einer frühen Attacke verließ sich der Slowene auf seine SprintqualitÃ

11.05.2024Pogacar holt Etappensieg Nr. 3, diesmal im Sprint am Berg

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat einen Tag nach seinem zweiten Etappensieg beim 107. Giro d’Italia gleich den dritten nachgelegt. Auf der 8. Etappe von Spoleto zur Bergankunft von Pra

11.05.2024Nys lässt Hirschi und Co. im Bergaufsprint keine Chance

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat bei der Ungarn-Rundfahrt seinen zweiten Etappensieg in Folge gefeiert. 24 Stunden nachdem der 21-jährige Belgier an der Bergankunft von Gyöngyös-Kékestö d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)