RSNplusRSN-Rangliste, Platz 66

Balmer: Straße und Mountainbike war eine Disziplin zu viel

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Balmer: Straße und Mountainbike war eine Disziplin zu viel"
Alexandre Balmer (Jayco - AlUla) | Foto: Cor Vos

26.11.2023  |  (rsn) - Auch in seiner zweiten WorldTour-Saison konnte Mountainbiker Alexandre Balmer (Jayco - AlUla) sein Potenzial nur selten in Ergebnisse ummünzen. Wie im Vorjahr fuhr er sein wichtigstes Resultat in den USA ein.

Nachdem er als Neoprofi bei der letztjährigen Maryland Cycling Classic (1.Pro) Neunter geworden war, verbesserte sich der Schweizer bei der aktuellen Austragung um eine Position. Es sollte seine einzige Top-Ten-Platzierung auf der Straße bleiben. "In Maryland hatten meine Teamkollegen und ich freie Fahrt bekommen, da wir ohne echten Leader am Start standen. Das Rennen ist anspruchsvoll und es geht viel über die richtige Position im Feld. Ich hatte richtig Spaß, beim Rennen in Maryland wird einem nie langweilig", sagte Balmer zu radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Zu seinen Highlights zählten die Monumente Mailand - Sanremo, Paris - Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich, bei denen er seine Vielseitigkeit unterstreichen konnte und jeweils das Ziel erreichte. "Die Klassiker haben mir sehr geholfen. Bei Strade Bianche war ich wegen schlechter Position immer hinter dem eigentlichen Rennen, aber danach habe ich gelernt, richtig mit dem Team zu fahren, Energie zu sparen und im richtigen Moment nach vorne zu kommen. So konnte ich auch für das Team arbeiten", sagte Balmer.

Alexandre Balmer (Jayco – AlUla) zeigte in seiner zweiten Profisaison bei gleich drei Monumenten seine Vielseitigkeit: Mailand-Sanremo (Foto), Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich. | Foto: Cor Vos

Dabei war er zu Jahresbeginn nur schwer in Tritt gekommen, da "ich sehr oft krank war. Entsprechend war der Saisonstart ein bisschen kompliziert", so Balmer, der sich im Winter zu viel zugemutet hatte und mit zu wenig Körpergewicht in die Saison ging, wodurch er krankheitsanfällig wurde. Eine Verbesserung brachte ein Trainerwechsel im März. "Und ich habe herausgefunden, welche Rennen mir liegen. Ich muss nicht so leicht sein, um am Tourmalet zu gewinnen, meine Rennen sind eher die Klassiker, mit den kurzen, fünfminütigen Efforts, da liegen auch meine Stärken", fügte er an.

Nach den Frühjahrsklassikern wechselte der 23-Jährige aufs Mountainbike. Sein erstes Rennen in seiner ehemaligen Spezialdisziplin bestritt er Mitte Mai beim Weltcup in Novo Mesto, den er auf Rang 37 beendete. Dass es dort und in den folgenden Rennen nicht für die vorderen Ränge reichte, lag auch daran, dass Balmer immer aus hinterer Position starten und sich erst mühsam noch vorne arbeiten musste. "Ich habe jedes Mal eine gute Leistung gezeigt, aber am Ende ist wegen der schlechten Ausgangsposition kein Top-Ergebnis rausgesprungen", erklärte er.

Sein bestes Resultat fuhr Balmer zum Abschluss seiner Mountainbike-Kampagne mit Rang sieben bei der Marathon-WM heraus. "Da war ich sehr zufrieden, bis zehn Kilometer vor dem Ziel bin ich noch um den Titel mitgefahren", erklärte er.

Balmer absolvierte im Rahmen seiner Frühjahrskampagne alle drei Ardennenklassiker, wobei Platz 56 beim Flèche Wallonne (Foto) sein bestes Resultat war. | Foto: Cor Vos

Danach ging es wieder auf die Straße, wo Balmer mit Gesamtrang 16 des Arctic Race of Norway (2.Pro) ein guter Einstand gelang. In guter Verfassung präsentierte er sich auch im Anschluss bei der Maryland Cycling Classic. "Ab März hatte ich gute Form und eine schöne Entwicklung bei mir gesehen", meinte er. In den letzten Saisonrennen dagegen blieb er ohne nennenswerte Resultate.

Zum aktuellen Zeitpunkt hat Balmer noch keinen Vertrag bei einem Straßenteam. Als Erkenntnis aus der Saison 2023 nahm er jedenfalls mit, dass "ich mich auf eine Disziplin fokussieren muss, denn bei den Mountainbike-Rennen musste ich immer recht weit hinten starten und auf der Straße hatte ich dann auch nicht viele Renntage und konnte so nicht die nötigen Erfahrungen sammeln. Außerdem ist man über mehrere Wochen weg vom Team, was auch nicht gut ist."

Ob Balmer auf das Rennrad oder das Mountainbike setzen wird, wird sich noch zeigen, seine Ausführungen lassen aber darauf schließen, dass er sich gerne auf die Straße konzentrieren würde.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

07.07.2025Sorgen um Girmays Knie nach Schlag gegen den Vorbau

(rsn) – Das Team Intermarché – Wanty hat auf der 2. Etappe der Tour de France lange Zeit gemeinsam mit Alpecin – Deceuninck die Führungsarbeit im Hauptfeld übernommen. Der Grund lag auf der H

06.07.2025Pogacar freut sich nach Auftakt-Wochenende auf das Bergtrikot

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat den Etappensieg in Boulogne-sur-Mer am zweiten Tag der Tour de France 2025 im Sprint gegen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) verpasst

06.07.2025Das Geheimnis hinter den Siegen von Philipsen und van der Poel

(rsn) - Zwei Siege, zwei Gelbe Trikots, zwei Männer, die das, teils auch mit gemeinsamer Unterstützung erreicht haben – besser konnte der Auftakt dieser Tour de France für Alpecin - Deceuninck ka

06.07.2025Windkante oder Massensprint?

Wie am Tag zuvor führt auch die 3. Etappe vom Landesinneren nach Westen an die Küste. Das Profil ist dieses Mal aber sehr flach und es sieht auf dem Papier nach einer klassischen Sprintetappe aus, a

06.07.2025Buchmann beeindruckt an ungeliebten kurzen Rampen

(rsn) – Emanuel Buchmann vom Team Cofidis ist hinsichtlich seiner Qualitäten nun wirklich kein Puncheur an kurzen, knackigen Anstiegen. Und die gab es am zweiten Tag der 112. Tour de France (2.UWT)

06.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

06.07.2025Bei der Tour findet van der Poel seine Sprinterbeine wieder

(rsn) - Dass das Critérium du Dauphiné (2.UWT) der Tour de Suisse (2.UWT) als Vorbereitungsrennen Nummer eins auf die Frankreich-Rundfahrt den Rang abgelaufen hat, ist nichts Neues. Die Veranstalter

06.07.2025Lipowitz attackierte im Finale “einfach nach Gefühl“

(rsn) – Als der Sportliche Leiter von Red Bull – Bora – hansgrohe, Rolf Aldag, im Zielinterview der 2. Etappe der 112. Tour de France von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer auf den Rennverlauf

06.07.2025Reusser holt sich das Auftaktzeitfahren beim Giro d’Italia

(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku

06.07.2025Bahn-DM nach einem schweren Unfall abgebrochen

(rsn) - Die 138. Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport in Dudenhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) sind am Sonntag nach einem schweren Unfall im Keirin-Halbfinale abgebrochen worden. Wie der Veranstalter au

06.07.2025Pogacar: “Ich habe mich die letzen 200 Meter schon gefürchtet“

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der 112. Tour de France über 209 Kilometer von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer gewonnen und das Gelbe Trikot von seinem

06.07.2025Van der Poel bezwingt Pogacar und übernimmt Gelb von Philipsen

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat sich auf der 2. Etappe der 112. Tour de France für die Sprintniederlage beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Tadej Pogacar (UAE – E

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)