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21.09.2023 | (rsn) – Nach Bronze bei den Weltmeisterschaften in Glasgow im August hat die deutsche Mixed-Staffel auch bei den Europameisterschaften in Drenthe den dritten Platz belegt. Miguel Heidemann, Jannik Steimle, Max Walscheid, Lisa Klein, Franziska Koch und Mieke Kröger mussten sich nach 38,4 Kilometern im kollektiven Kampf gegen die Uhr, bei dem erst die drei Männer und dann die drei Frauen jeweils 19,2 Kilometer zu absolvieren hatten, lediglich den Teams aus Frankreich und Italien geschlagen geben. Im Kampf um Bronze kam es zum Sekundenkrimi gegen die Niederlande.
"Wir haben das Maximum rausgeholt und bis zum Schluss alles gegeben. Es wurde richtig hart und wir haben in der letzten Kurve alles riskiert: Podium oder Crash. Am Ende bin ich echt froh, dass es gereicht hat", freute sich Klein nach dem Rennen im Gespräch mit radsport-news.com und bilanzierte mit Blick auf die erstmals in dieser Kombination zusammengefahrene Frauen-Kombination: "Unsere Erfahrung hilft, aber ich muss sagen, wir hätten eins, zwei Mal vorher zusammen trainieren sollen. Dann wäre vielleicht noch mehr drin gewesen."
Die Weltmeister-Staffel aus der Schweiz kam einen Tag nach dem schweren Sturz von Stefan Küng im Einzelzeitfahren nicht über Rang sechs hinaus. Allerdings lag das nicht nur am Fehlen des 29-Jährigen, denn auch das sonst so dominante Frauen-Trio der Schweizer war im Regen von Emmen diesmal nicht das Schnellste.
Frankreich, bei der WM noch Zweiter hinter der Schweiz, gewann den EM-Titel in Drenthe mit 4,21 Sekunden Vorsprung auf Italien und 22,79 Sekunden vor Deutschland. Das Gastgeber-Team aus der Niederlande wurde mit 24,24 Sekunden Rückstand Vierter, Polen (+ 39,16) kam auf den fünften und die Schweiz (+ 56,94) auf den sechsten Platz der nur acht gestarteten Teams. Belgien (+ 3:45,44 Minuten) und die Ukraine (+ 4:34,15) waren weit abgeschlagen.
"Wir haben es seit der Einführung dieser Disziplin immer wieder versucht. Jedes Jahr wollten wir es, und endlich haben wir den Titel. Das ist ein wirklich gutes Gefühl. Nach der WM haben wir begonnen, daran zu glauben", freute sich Audrey Cordon-Ragot gegenüber radsport-news.com über den Sieg. "Bei der WM waren wir (die Frauen, Anm. d. Red.) schon die Schnellsten, aber am Ende sieben Sekunden hinter der Schweiz Zweite und die Jungs haben sich geärgert. Heute haben sie dann wieder 20 Sekunden Rückstand auf die Italiener gehabt und wir haben es gerettet. Das fühlt sich wirklich toll an."
Als fünftes der acht Teams ins Rennen gegangen, setzten die Italiener von Beginn an die Richtwerte. Edoardo Affini, Mattia Cattaneo und Matteo Sobrero waren schon am ersten Messpunkt nach 8,3 Kilometern die Schnellsten und lagen dort bereits ganze 16,9 Sekunden vor den Franzosen mit Bruno Armirail, Remi Cavagna und Benjamin Thomas. Heidemann, Steimle und Walscheid folgten auf Rang drei – knapp vor den Niederländern.
An dieser Reihenfolge änderte sich auch bis zur virtuellen Staffelstab-Übergabe vor dem Safari-Zoo 'Wildlands' in Emmen nichts. Allerdings konnten die Italiener ihre massive Überlegenheit der ersten Kilometer bis ins Ziel nur noch leicht ausbauen. Nach 19,2 Kilometern hatten sie 20,42 Sekunden Vorsprung auf das französische Trio und 26,34 Sekunden auf die Deutschen, die ihrerseits nur 2,16 Sekunden vor den Lokalmatadoren lagen. Das Schweizer Männer-Trio mit Stefan Bissegger, Fabio Christen und Johan Jacobs war da auf Rang sechs bereits 1:01 Minuten zurück.
Als die Frauen an der Reihe waren, begann Frankreich den Spieß umzudrehen. Audrey Cordon-Ragot, Cedrine Kerbaol und Juliette Labous holten kontinuierlich Sekunde um Sekunde gegen Italien auf und stoppten die Uhr schließlich nach 44:23,72 Minuten – 4,21 Sekunden schneller als das italienische Team. Damit waren die drei Französinnen das mit Abstand schnellste Frauen-Trio des Tages.
Die Italienerinnen Elena Cecchini, Vittoria Guazzini und Soraya Paladin brauchten 24,63 Sekunden länger für ihren Umlauf und verloren so die Gold-Medaille. Dahinter aber wurde es spannend: Mit nur 2,16 Sekunden Vorsprung auf die Niederlande gestartet, kämpften Klein, Koch und Kröger gegen Loes Adegeest, Riejanne Markus sowie Shirin van Anrooij und behaupteten Bronze für Deutschland schließlich hauchdünn um 1,45 Sekunden.
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