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11.08.2023 | (rsn) – Als erster Belgier hat sich Remco Evenepoel den Weltmeistertitel im Zeitfahren der Elite gesichert. In Stirling verwies der 23-Jährige, der bereits zwei Bronzemedaillen in seiner Sammlung hat, den zweimaligen Titelträger Filippo Ganna auf Rang drei. Bronze gewann mit einem sensationellen Auftritt der erst 19 Jahre alte Brite Joshua Tarling. Die beiden deutschen Teilnehmer Lennard Kämna (18.) und Nils Politt (32.) blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Remco Evenepoel (Belgien / Weltmeister / Eurosport): "Ich bin der erste Belgier, der einen Titel im Zeitfahren gewinnt. Das ist schon wunderschön. Es war eines meiner größten Ziele in dieser Saison, genau heute zu gewinnen und es auf einem Kurs zu schaffen, der gar nicht perfekt für einen Fahrer meines Gewichts ist. Aber ich hatte einen super guten Tag und bin super zufrieden damit. Ich konnte härter und schneller fahren als wir geplant hatten, war fast immer 15 Watt über meinen Vorgaben. Nach 30 Minuten wusste ich, ich bin noch nicht an meinem Limit und die Beine können noch, dann ist das ein super Tag."
Filippo Ganna (Italien / Silbermedaillengewinner / Eurosport): “Ich habe jetzt drei Rennen und drei Medaillen. Ich weiß nicht, wie viele Fahrer das hier behaupten können. Es ist schon ein Unterschied, weil ich auf der Bahn nur vier Minuten fahren muss, hier 55 Minuten. Das ist schon ein großer Unterschied. Ich folgte dem Teamplan und bin zufrieden. In der Mitte habe ich ein wenig gelitten, aber auch nur dort.“
Joshua Tarling (Großbritannien / Bronzemedaillengewinner / Eurosport): "Es ist verrückt. Wir sind daheim. Australien war besonders, aber das ist das nächste Level. Mein Garmin war am Autodach montiert, ich hatte eigentlich keine Werte. Ich musste geduldig bleiben und am Ende kam dieser schwierige Anstieg. Ich hatte den auch nicht besichtigt, dachte es geht nur ein wenig hoch. Aber wenn du dann reinkommst, dann denkst du dir ‘Oooh‘ und es geht hoch in die Wolken."
Wout Van Aert (Belgien / Fünfter / Eurosport): "Ich habe mein Bestes gegeben und das Gefühl war nicht schlecht, aber nicht gut genug, wenn ich mir das Ergebnis anschaue. Es ist schon überraschend, wie groß der Abstand nach vorne ist und ich war ein wenig erschüttert, als ich die Zeit im Ziel gesehen habe. Ich bereue nichts, hab keine Fehler gemacht, aber es war nicht gut genug."
Geraint Thomas (Großbritannien / Zehnter / Eurosport): "Es lief nicht gut, um ehrlich zu sein. Ich habe den Start eher konservativ angelegt um etwas zurückzuhalten für die zweite Hälfte des Rennens. Dann überholte mich aber auch schon Remco und ich dachte mir: ‘Jesus, so viel habe ich mich aber nicht zurückgehalten‘. Es war hart, den Fokus zu behalten und nicht aufzugeben. Es war nicht mein bester Tag, ich habe aber trotzdem versucht, es zu genießen, aber im Zeitfahren kannst du dich nicht verstecken. Heim-Weltmeisterschaften hast du nicht oft, ich habe sie versucht zu genießen, aber die Beine waren heute nicht da. Joshua hat seine Klasse gezeigt. Es ist schon unglaublich.“
Lennard Kämna (Deutschland / Platz 19 / BDR): “Ich habe mich gut gefühlt und denke, dass ich kein schlechtes Zeitfahren gefahren bin. Zum Schluss ging mir etwas die Puste aus, ich kann aber trotzdem zufrieden sein. Ich musste Risiko gehen, bin daher relativ sportlich losgefahren und hatte gehofft, die Pace halten zu können. Die letzten fünf Kilometer musste ich allerdings etwas rausnehmen. Hinten raus war der Akku leer."
André Greipel (Deutschland / Teamchef / BDR): “Die Jungs sind stark gefahren. Sie haben alles gegeben und sind sogar über die Werte gegangen, die sie normalerweise fahren können. Das sagt alles. Lennard hat sich so verausgabt, dass er sich im Ziel sogar übergeben musste. Sie haben von Anfang an Pace gemacht und sich nicht zurückgehalten. Es war ein sehr ehrliches Zeitfahren, bei dem die Besten am Ende vorn waren.“
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