Titelverteidiger in Glasgow chancenlos

Evenepoel enttäuscht mit WM-Platz 25: “Nicht wirklich mein Kurs“

Von Christoph Adamietz

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Remco Evenepoel (Belgien) hatte bei der WM in Glasgow nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun | Foto: Cor Vos

06.08.2023  |  (rsn) - Für viele als Topfavorit ins Rennen gegangen, musste sich Titelverteidiger Remco Evenepoel (Belgien) im WM-Straßenrennen von Glasgow nach 271 anspruchsvollen Kilometern mit Platz 25 begnügen. Mehr als zehn Minuten Rückstand hatte der 23-Jährige, der erst vor einer Woche die Clasica San Sebastian gewonnen hatte.

Evenepoel geriet 42 Kilometer vor dem Ziel ins Hintertreffen, als ein Sturz vor ihm die Verfolgergruppe des zu diesem Zeitpunkt führenden Alberto Bettiol (Italien) zweiteilte. Während der spätere Sieger Mathieu van der Poel und Evenepoels Landsmann Wout Van Aert mit einer fünfköpfigen Gruppe davonfahren konnten, blieb dem belgischen Kapitän das Nachsehen.

Das war einerseits Pech, andererseits befand sich Evenepoel schon vor dem Sturz im hinteren Drittel der größeren Verfolgergruppe und hatte in den Anstiegen zu kämpfen. Dieser Eindruck bestätigte sich im weiteren Rennverlauf, als Evenepoel bergauf nicht mehr das Hinterrad seiner Begleiter halten konnte und schließlich hoffnungslos zurückfiel.

Ständiges "Stop and Go" machte es für Evenepoel schwer

"Es war richtig schwer und rückblickend muss ich sagen, dass es nicht wirklich mein Kurs war", erklärte Evenepoel im Gespräch mit Wielerflits. Gegenüber Eurosport ergänzte er: "Es war brutal schwer. Mit so vielen Kurven, so viel Stop and Go, für einen Fahrer wie mich ist das sehr schwer."

Bevor er den Anschluss verlor, hatte Evenepoel zwar einige Male attackierte, allerdings nicht in eigener Sache, wie er anmerkte: "Ich habe das Rennen auch für Wout schwer gemacht. Wir wussten, dass seine Chancen hier größer sind als meine. Er ist Zweiter geworden, das ist der Beweis. Ich hatte die gleiche Taktik wie Julian (Alaphilippe) in Leuven: angreifen, angreifen, angreifen." Warum seine Angriffe wirkungslos blieben, wusste Evenepoel: "Es gab ständig Kurven. Man konnte das Tempo nicht hochhalten und ich konnte nicht wegbleiben", so der Vorjahressieger, der zudem von der Konkurrenz gut markiert worden war.

Mit der Leistung der belgischen Mannschaft, die mit gleich drei Kapitänen angetreten war, was wiederum Zweifel an der Einigkeit geweckt hatte, war Evenepoel allerdings rundum zufrieden. "Als Team sind wir gut gefahren. Wir waren fast immer in der Attacke. In der großen Verfolgergruppe (von Bettiol, d. Red) waren wir noch mit fünf oder sechs Mann dabei. Wir haben versucht, die Gruppe weiter auszudünnen. Aber dann hat es angefangen zu regnen, es gab diesen Sturz, die Gruppe teilte sich und wir hatten nur noch Wout vorne. Das war eine unglückliche Situation", befand er.

Für seinen Nachfolger van der Poel hatte der letztjährige Vuelta-Sieger nur warme Worte übrig. "Es gab heute einen Fahrer, der besser war als alle anderen. Wenn man trotz Sturz gewinnt, dann ist man Superman", so Evenepoel mit einem Augenzwinkern und fügte an: "Er ist ein würdiger Champion."

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