Olympia`s Tour: Gebrauchter Tag für rad-net

Huppertz und Pajur meistern “brutal harten Windkantentag“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Huppertz und Pajur meistern “brutal harten Windkantentag“ "
Romet Pajar (Lotto - Kern Haus, Bildmitte) fuhr bei der Olympia`s Tour ein offensives Rennen | Foto: Cor Vos

23.03.2023  |  (rsn) – Die beiden deutschen Teams am Start der Olympia`s Tour (2.2), Lotto – Kern Haus und rad-net Oßwald, hatten auf der 2. Etappe mit typisch niederländischen Bedingungen zu kämpfen und verpassten in einem chaotischen Rennen mit viel Wind und vielen Stürzen Spitzenplatzierungen.

Den Sieg sicherte sich der Niederländer Max Kroonen (VolkerWessels) nach 162 Kilometern rund um Assen aus einer sieben Fahrer starken Spitzengruppe heraus, zu der auch der Däne Emil Vinjebo (Leopard TOGT) zählte, der Auftaktzeitfahrsieger Per Strand Hagenes (Jumbo – Visma Development) aus dem Führungstrikot fuhr.

Bester Deutscher war Tim Torn Teutenberg (Leopard TOGT), der in der dritten Gruppe mit 19 Sekunden Rückstand ins Ziel kam und Rang 19 belegte. In der gleichen Gruppe erreichten auch Romet Pajur und Joshua Huppertz (beide Lotto – Kern Haus) auf den Plätzen 24 und 25 das Ziel.

"Es war ein typisch holländisches Rennen. Auf die Plätze, fertig, los, Windkante. Das Rennen war sehr nervös, es gab entsprechend auch viele Stürze“, berichtete Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com.

Huppertz sprach angesichts des Windes gegenüber radsport-news.com von einem "brutal hartem Rennen. Ab 15 Kilometer vor dem Ziel war dann noch mal all-in, aber meine Beine waren heute leider nicht von Schönheit geküsst", ergänzte Huppertz, der den Sprung nach ganz vorne verpasste.

Zunächst war die 2. Etappe von einer 20 Fahrer starken Gruppe bestimmt worden, in der auch Pajur saß. "Es sah gut aus, dass die Gruppe durchkommen könnte“, berichtete Monreal. Doch im weiteren Etappenverlauf schloss noch eine größere Gruppe mit Huppertz und Teamkollege Daniel Schrag auf, so dass 40 Fahrer geschlossen auf die letzten 15 Kilometer gingen.

Im Finale fuhren sieben Fahrer davon, die den Tagessieg unter sich ausmachten. Die erste Verfolgergruppe teilte sich danach nochmal, wobei Pajur und Huppertz in der dritten Gruppe ins Ziel kamen. "Es war ein sehr unkontrolliertes Rennen“, bilanzierte Monreal und kündigte an: "Morgen wird es genau so weiter gehen.“ Mathieu Kockelmann wird dann nicht mehr mit von der Partie sein. Der Luxemburger musste nach seinem starken Zeitfahren schon recht früh auf der Etappe vom Rad steigen und wird Lotto – Kern Haus an den nächsten Tagen fehlen.

Drei Ausfälle, Stürze und Defekte: rad-net Oßwald mit gebrauchtem Tag

Bei rad-net Oßwald schaffte es hingegen kein Fahrer in den vorderen Rängen ins Ziel. Dazu mussten mit Jasper Schröder, dem gesundheitlich angeschlagenen Tobias Buck-Gramcko sowie dessen Bahnkollegen Benjamin Boos gleich drei Fahrer auf der Windkante die Segel streichen. Aussichtsreich im Rennen lagen zunächst die beiden Bahn-Asse Roger Kluge und Theo Reinhardt. Doch Kluge hielt ein Sturz auf und Reinhardt wurde in einem denkbar ungünstigen Moment von der Defekthexe heimgesucht.

Das Team rad-net Oßwald bei der Olympia`s Tour

"Theo war vorne dabei und fällt dann durch seinen Defekt in die dritte Gruppe zurück. So hätte wenigstens noch einer von uns im Finale mitmischen können“, meinte Teamchef Jörg Werner zu radsport-news.com. Reinhardt auf Platz 95 war mit knapp neun Minuten Rückstand bester Fahrer des Teams.

Werner hatte sich auf der einen Seite ein besseres Ergebnis seiner Mannschaft erhofft, allerdings war für ihn das Resultat letztlich nachvollziehbar. "Bei unseren Bahnfahrern haben wir nichts anderes erwartet, da sie die letzte Grundlage im Januar gefahren sind“, so Werner, der auch den früh ausgeschiedenen Schröder in Schutz nahm.

"Jasper hatte schon in der Neutralisation Defekt und ist dann wie das hier so ist, nicht mehr wieder nach vorne gekommen. Er hat dazu noch mit der Doppelbelastung Schule und Sport zu kämpfen. Er muss sein Abitur machen, um dann den Kopf frei zu bekommen. Dann kann man von ihm ganz andere Dinge erwarten“, so der Teamchef, der der 2. Etappe die Überschrift: "ein gebrauchter Tag“ gab.

Im Falle des im Rennen verbliebenen rad-net-Trios Reinhardt, Kluge und Sven Redmann hofft Werner, dass es "von Tag zu Tag besser werden wird“, so dass in den letzten drei Tagen noch ein vorderes Ergebnis herausspringen könnte.

 

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