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19.03.2023 | (rsn) – Mailand-Sanremo (1.UWT) ist kein Sprinterklassiker mehr. Das Fazit, das sich nach dem ersten Monument der Saison bereits in den vergangenen Jahren ziehen ließ, hat sich auch bei der 114. Auflage wieder bestätigt.
Doch nicht nur diese Erkenntnis brachte die zweitschnellste 'Classicissima' der Geschichte. radsport-news.com hatte vor dem Rennen fünf Fragen gestellt, die das Rennen beantworten sollte – und das hat sie getan.
Deshalb kommen hier die 'Fünf Antworten von Mailand-Sanremo':
Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) fuhr als Solist auf die Via Roma ein und gewann sein drittes Monument in derselben Manier, wie 62 Jahre zuvor sein Großvater Raymond Poulidor. Doch auch hinter van der Poel kamen nicht die Sprinter zum Zug: Drei Mann machten die anderen Podestplätze unter sich aus, sieben weitere kämpften um die Top-Ten-Ränge. Erst Position 12, eine gute halbe Minute hinter van der Poel, gab es den echten Sprint eines größeren Feldes.
Die Zeiten, in denen diejenigen den Sieg in San Remo davontrugen, für die das Rennen einst gemacht zu sein schien – die Männer mit den dicksten Oberschenkeln – sind Geschichte. Arnaud Démare gewann 2016 den letzten echten Gruppensprint in San Remo.
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Klarer Fall: Ja - siehe Foto.
Das Podium beim 114. Mailand-Sanremo: Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gewinnt vor Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma) | Foto: Cor Vos
Genau 41 Tage, nachdem sie sich in Hoogerheide um den WM-Titel im Cross duellierten, sind die Gelände-Superstars auch in der Straßensaison endlich voll angekommen. Beide standen in San Remo am Samstagnachmittag auf dem Podium, mehr Beweis kann es kaum geben. Jetzt steht eine umso interessantere Klassiker-Kampagne in Flandern und Nordfrankreich bevor!
Auch bei seinem 13. und letzten Start hat Peter Sagan (TotalEnergies) Mailand-Sanremo nicht gewinnen können. Der Slowake war noch nicht einmal nah dran. Nur auf dem 44. Platz, knapp eine Minute hinter Sieger van der Poel landete der dreifache Straßen-Weltmeister bei seiner Abschiedsvorstellung an der ligurischen Küste.
Sagan saß schon am Ende der Cipressa im hinteren Drittel des noch rund 60-köpfigen Feldes und musste dann am Poggio bald reißen lassen, als vorne das Rennen explodierte. Sowohl der Franzose Anthony Turgis als Neunter als auch Sagans jahrelanger Wegbegleiter Daniel Oss als 35. kamen vor ihrem slowakischen Teamkollegen auf der Via Roma an.
Peter Sagan (TotalEnergies) konnte bei Mailand-Sanremo nicht um die Spitzenplatzierungen mitreden. | Foto: Cor Vos
Wenn man weiß, wie wichtig Sagan Mailand-Sanremo immer war und wie motiviert er daher auch bei seinem letzten Gastspiel vor dem nach der Saison wartenden Karriereende am Start gestanden haben sollte, scheint nun klar: Sagans Abschiedstournee aus dem Profi-Peloton wird wohl leider keine Erfolgs-Tour mehr werden.
Ob es die Distanz war oder nur ein schlechter Tag, das ist nicht klar. Doch bei seinem Debüt bei Mailand-Sanremo konnte Arnaud de Lie den Vorschusslorbeeren, mit denen er in den vergangenen Wochen und Monaten belegt worden war, nicht gerecht werden. Der 21-jährige Belgier, den einige Experten als Siegkandidaten betrachtet hatten, rückte schon früh im Rennen ins zweite Glied bei Lotto Dstny und leistete in die Cipressa hinein dann ganz klar Helferdienste für Kapitän Caleb Ewan. De Lie führte das Peloton in die vorletzte Steigung des Tages und ward danach nicht mehr gesehen.
Arnaud de Lie (Lotto Dstny) fuhr an der Cipressa Tempo für Caleb Ewan. | Foto: Cor Vos
Während Ewan sich auch am Poggio noch lange gut behauptete und schließlich 32 Sekunden nach dem siegreichen van der Poel im ersten größeren Sprinter-Feld auf den 16. Platz fuhr, rollte sein junger Teamkollege erst weitere 5:11 Minuten danach auf Position 95 über den Zielstrich. Auch wenn sie viele schon herbeireden, die Sprint-Wachablösung bei Lotto Dstny ist, zumindest was schwere und lange Rennen angeht, längst noch nicht vollzogen.
Jein. Das UAE Team Emirates hat an der Cipressa durchaus versucht, das Rennen schwer zu machen und einen Angriff von Kapitän Tadej Pogacar vorzubereiten. Nachdem man zunächst etwas schlechter positioniert in den Anstieg hineingekommen war, brachte Felix Großschartner die UAE-Mannen bergauf an die Spitze und sie machten Druck – aber nicht genug. "Es war ein wenig einfacher an der Cipressa als erwartet", urteilte etwa Van Aert nach dem Rennen. Und so blieb der beispielsweise von John Degenkolb (DSM) erwartete Pogacar-Angriff dort doch aus.
Wie schon 2022, so wartete der Slowene auch diesmal wieder auf den Poggio, und erneut kam er dort nicht weg. Tim Wellens hatte den Angriff mit starker Tempoarbeit im unteren Teil des Poggios noch gut lanciert, doch Sören Kragh Andersen (Alpecin - Deceuninck) und Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) klebten förmlich am Hinterrad des zweimaligen Tour-de-France-Siegers und machten ihm so den Garaus.
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) griff am Poggio an, kam aber nicht alleine weg. | Foto: Cor Vos
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