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17.03.2023 | (rsn) – Acht Jahre ist es her, dass John Degenkolb auf der Via Roma beide Arme in die Höhe riss und vor Titelverteidiger Alexander Kristoff mit Mailand-Sanremo (1.UWT) sein erstes Monument gewann. Im besten Frühling seines Radsport-Lebens, das Degenkolb drei Wochen später mit seinem Sieg bei Paris-Roubaix perfekt machte, war der Oberurseler 26 Jahre alt.
Wenn er nun am Samstag in Abbiategrasso zur 114. Auflage der 'Primavera' aus dem Mannschaftsbus von DSM steigt, tut er das an der Seite von sechs Teamkollegen, die dieses Alter allesamt noch nicht erreicht haben. Der Altmeister führt eine regelrechte Rookie-Truppe an den Start. Einzig der 22-jährige US-Amerikaner Kevin Vermaerke hat Mailand-Sanremo bereits einmal bestritten. Doch Degenkolb ist deshalb nicht bang.
___STEADY_PAYWALL___ "Heutzutage wissen auch die Jungen sehr gut, was auf sie zukommt. Natürlich nimmt man alles im Rennen noch etwas anders wahr, aber grundsätzlich sind alle sehr gut vorbereitet. Ein Pavel Bittner zum Beispiel ist ein echter Radsport-Nerd und hat die letzten drei Tage im Hotel quasi alles auf YouTube angeschaut, was man schauen kann von dem Rennen. Sie sind alle megaheiß und befassen sich damit. Da muss ich nicht allzu viel erklären", erzählte er radsport-news.com nach der gemeinsamen Streckenbesichtigung am Donnerstag.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sei er unter strahlendem Sonnenschein an der Ligurischen Küste entlanggefahren. Die Erinnerungen an 2015 kommen bei solchen Gelegenheiten natürlich immer wieder hoch und auch der Stolz auf den großen Erfolg von damals. 2023 nun gehört Degenkolb aber nicht zu den großen Siegkandidaten.
Schon acht Jahre her: John Degenkolb gewann 2015 Mailand-Sanremo für Giant – Alpecin – heute heißt das Team DSM und Degenkolb fährt wieder dort. | Foto: Cor Vos
"Auch wenn ich als ehemaliger Sieger am Start stehe, bin ich auf keiner Favoritenliste drauf, und auch kein Anderer von uns. Aber das ist auch eine große Chance, quasi 'undercover' mitzufahren - und wenn dann am Ende eins, zwei, drei Leute von uns noch dabei sind, würde es mich nicht überraschen wenn einer zum Beispiel in die Top Ten fährt. Das sollte auch das Ziel sein, denke ich", erklärte Degenkolb, betonte aber auch, dass die finale Taktikbesprechung natürlich noch ausstehe: "Ich werde auf jeden Fall Road Captain sein und versuchen, die Mannschaft gut zu leiten. Aber wer was genau machen wird, besprechen wir noch."
Einer von denen, die Degenkolb am Samstag leiten will, ist Marius Mayrhofer. Der Sensationssieger des Cadel Evans Great Ocean Road Race (1.UWT) im Januar ist perspektivisch einer, dem Mailand-Sanremo liegen sollte: Er ist endschnell, kommt aber auch gut über einige Hügel. "Die Strecke ist vom Profil her sehr gut für mich – und es ist auch sehr schön, dort bei gutem Wetter an der Küste entlang zu fahren", sagte der 22-jährige Tübinger radsport-news.com. Er profitiere, trotz allem im Internet inzwischen verfügbaren Wissens, sehr von Mentor Degenkolb, erklärte Mayrhofer außerdem.
Marius Mayrhofer gewann Ende Januar sensationell das Cadel Evans Great Ocean Road Race. | Foto: Cor Vos
"Johns Erfahrungsschatz ist für junge Fahrer wie mich, gerade bei so einem Rennen, natürlich sehr wichtig und hilfreich. Er kennt den Parcours auswendig und weiß genau, wo wie gefahren wird", so Mayrhofer, der vor seinem Debüt beim ersten Monument des Jahres aber nicht allzu große Erwartungen schüren wollte. Denn nach dem Sieg in Australien Ende Januar war er zwei Wochen krank und nicht auf dem Rad. Er habe danach zwar wieder gut trainiert und Form aufbauen können, doch bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) in der vergangenen Woche lief es noch nicht nach Wunsch.
"Bei Tirreno ging es mir ehrlich gesagt nicht ganz so gut. Dann bin ich Mailand-Turin gefahren und auch da habe ich gemerkt, dass Tirreno eine anstrengende Woche für mich war. Deswegen ist für mich persönlich noch ein bisschen ein Fragezeichen, wie fit ich am Samstag sein werde", gab er zu. "Tirreno zu Ende gefahren zu sein, sollte mir etwas Form geben, denke ich. Aber es ist noch recht unklar für mich, wie es wirklich gehen wird."
Von der Rolle des Geheimfavoriten, in die ihn einige nach seinem Coup in Australien in erster Euphorie heben wollten, ist Mayrhofer also ein ganzes Stück weg. "Man ist im Radsport immer nur so gut, wie sein letztes Rennen. Von daher spielt Australien schon jetzt keine Rolle mehr", meinte er selbst und erklärte, dass er auch keine gestiegene Erwartungshaltung spüre: "Ich mache mir keinen Stress, die Mannschaft macht mir keinen Stress – und von Externen lasse ich mich nicht stressen. Von daher hat sich für mich gar nichts geändert."
Doch perspektivisch, das bestätigte auch Degenkolb, könnte Mayrhofer trotzdem einer seiner Nachfolger auf dem Podium an der Via Roma werden. "Marius hat in Australien gezeigt, dass er das Potenzial hat, bei so einem langen Rennen auch am Ende mit dabei zu sein und auch große Namen zu schlagen", meinte der 34-Jährige. "Deswegen freue ich mich riesig drauf, die Jungs darauf vorzubereiten, einzustimmen und dann das Rennen gemeinsam zu bestreiten." Für ihn komme es darauf an, dass die Mannschaft gerade vor der Cipressa und dem Poggio immer beisammen bleibe, erklärte er.
Fünf von sieben Fahrern im DSM-Aufgebot für Mailand-Sanremo fuhren vergangene Woche gemeinsam Paris-Nizza. | Foto: Cor Vos
"Wenn man alleine ist, landet man nirgends. Wir müssen in voller Mannschaftsstärke im Positionskampf auftreten, das haben auch die anderen Rennen in den letzten Wochen gezeigt. Wenn Pogacar an der Cipressa attackiert, wird von uns sicher keiner sein Hinterrad halten können. Aber wir müssen eben diese Basics gut machen, denn wenn es dann am Ende doch wieder zusammenläuft, haben wir gute Karten, noch einen dabei zu haben", so Degenkolb.
Und vorher? Da wissen auch Mayrhofer und die anderen DSM-Rookies längst gut Bescheid: "Am Anfang ist wichtig, Essen und Trinken nicht zu vergessen und dann nachher, aufmerksam und gut positioniert zu sein", fasste der Tübinger zusammen. "Es geht ja erst am Ende richtig los und ist vorher relativ human." Deshalb mache ihm auch die Distanz von 294 Kilometern keine allzu großen Sorgen – auch wenn er noch nie in seiner Karriere mehr als 225 Kilometer in einem Rennen gefahren ist.
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