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25.02.2023 | (rsn) – Lotte Kopecky (SD Worx) hat mit einer Attacke an der Muur van Geraardsbergen den Omloop Het Nieuwsblad (1.WWT) für sich entschieden. Die belgische Lokalmatadorin setzte sich nach 132,2 Kilometern in Ninove mit elf Sekunden Vorsprung auf ein knapp 30-köpfiges Verfolgerinnenfeld, aus dem heraus Kopeckys niederländische Teamkollegin Lorena Wiebes den zweiten Platz ersprintete. Dritte wurde die Italienerin Marta Bastianelli (UAE Team ADQ).
"Es ist immer schön, die Saison so zu starten – auch weil man dann weiß, dass die Form wirklich gut ist", freute sich Kopecky über den Heimsieg. Wie für Dylan van Baarle bei den Männern so war auch für Frauensiegerin Kopecky der Omloop das erste Rennen der Saison.
Vierte wurde die Dänin Emma Bjerg (Movistar) vor Pfeiffer Georgi (Team DSM) aus Großbritannien. Auf Rang acht überraschte die Österreicherin Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck).
Kopecky hatte an der Muur aus dem Hauptfeld attackiert und oben an der Kapelle zur Spitzenreiterin Arlenis Sierra (Movistar) aufgeschlossen. Am Bosberg drei Kilometer später ließ sie die Kubanerin stehen und absolvierte die letzten zwölf Kilometer allein.
Im Verfolgerinnenfeld fehlte Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten (Movistar). Die Weltmeisterin hatte zwei Kilometer vor dem Fuß der Muur einen Reifenschaden und musste dadurch all ihre Hoffnungen begraben. Ihr Team um die Deutsche Meisterin Liane Lippert hatte das Rennen vorher dominiert, war nach Kopeckys Angriff dann aber auf dem Hinterfuß. Lippert, Sierra und Floortje Mackaij taten auf den letzten zwölf Kilometern zwar alles, um die belgische Spitzenreiterin noch einzuholen und für Bjerg einen Sprint um den Sieg zu ermöglichen, konnten die Lücke aber nicht mehr schließen.
So lief das Rennen:
Bei Temperaturen von etwa fünf Grad und einem munteren Wechsel zwischen Sonnenschein und bewölktem Himmel blieb das Peloton nach dem Start am berühmten Velodrom 't Kuipke in Gent für die erste Hälfte des Rennens beisammen. Keine Ausreißergruppe konnte sich bilden, bevor es nach 73 Kilometern kurz hinter Oudenaarde – dem Zielort der Flandern-Rundfahrt – in die Hügel und zum ersten Helling Edelareberg ging.
Es dauerte sogar bis zum Molenberg 41 Kilometer vor Schluss, bis sich eine Gruppe von zunächst 21 Fahrerinnen löste, die kurz darauf auf 17 Frauen zusammenschrumpfte. Nach dem Kopfsteinpflaster von Haaghoek fünf Kilometer später hatten diese 17 Spitzenreiterinnen – darunter gleich fünf der sechs Movistar-Fahrerinnen um Lippert und van Vleuten – 35 Sekunden Vorsprung auf eine zweite Gruppe.
Am Leberg setzten sich aus der Spitzengruppe Aude Biannic (Movistar) und Karlijn Swinkels (Jumbo – Visma), doch nach dem Berendries und dem Elverenberg waren sie 28 Kilometer vor Schluss wieder gestellt – und auch die erste Gruppe an sich war nun wieder größer, als zuvor. Als nächstes setzte sich Arlenis Sierra (Movistar) ab, die als einzige Movistar-Fahrerin am Molenberg zuvor nicht in der 17-Frauen-Gruppe gesessen hatte.
Van Vleuten von Plattfuß gestoppt
Die Kubanerin wurde zunächst fahren gelassen und erreichte daher Geraardsbergen 18 Kilometer vor Schluss am Fuß der gefürchteten Muur mit 1:05 Minuten Vorsprung. Doch dann lief es für Movistar schief: Van Vleuten musste wegen eines Reifenschadens am Ortseingang stoppen und verlor so das Rennen.
Schon im Ort, noch bevor es bergauf ging, begann dann auch das Polster von Sierra zu schrumpfen und im unteren Teil des Anstiegs war es Kopecky, die Vollgas gab und sich vom Feld absetzte. Die Belgierin holte Sierra oben an der Kapelle ein und das Duo brachte 15 Sekunden Vorsprung auf eine von Lippert angeführte, zunächst neunköpfige Gruppe mit in die Abfahrt.
Lippert arbeitet im Finale für Bjerg
Auf dem Weg zum Bosberg herrschte bei den Verfolgerinnen aber nicht genug Einigkeit und so wuchs der Abstand schnell auf 45 Sekunden an. Kopecky ließ in der letzten Steigung auf Kopfsteinpflaster dann zwölf Kilometer vor Schluss Sierra stehen und setzte zum Solo in Richtung Sieg an. Hinter ihr wurde Sierra von einem knapp 30-köpfigen Feld eingeholt, in dem nun vor allem UAE Team ADQ und Movistar die Arbeit verrichteten.
So kam man zwar nochmal etwas näher an Kopecky heran, doch die Belgierin konnte auf der ansteigenden Zielgeraden bereits früh feiern, so dass der Vorsprung von elf Sekunden auf dem Zielstrich ein falsches Bild vermittelte: Kopecky gewann deutlich dominanter, als die Uhr erahnen lässt.
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