Österreicher startet bei Tour Down Under

Gogl gibt nach 195 Tagen sein Comeback

Von Peter Maurer

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Michael Gogl (Alpecin - Deceuninck) | Foto: Cor Vos

13.01.2023  |  (rsn) – Ausgerechnet jene Etappe, die Klassikerspezialist Michael Gogl (Alpecin – Deceuninck) bei der Tour de France 2022 am besten entgegenkommen sollte, wurde für den 29-Jährigen zu keinem sportlichen Erfolg, sondern hatte eine lange Pause zur Folge. Auf dem fünften Abschnitt von Lille nach Arenberg kam der Österreicher schwer zu Fall, zog sich zahlreiche Verletzungen zu und musste seine Saison beenden. Nun kehrt er bei der Tour Down Under (2.UWT) ins Peloton zurück und gibt nach 195 Tagen sein Comeback.

Ein Pneumothorax, ein gebrochenes Schlüsselbein, ein Beckenbruch, angeknackste Rückenwirbel und eine Arterienverletzung waren die Bilanz seines Horrorsturzes auf der Roubaix-Etappe und machten eine mehrwöchige Rehabilitation nötig. "Der Prozess war aber sehr erfolgreich. Ich hatte eine Topunterstützung am Olympiazentrum in Linz und war eigentlich von meinem Unfall bis zur Hochzeit jeden Tag dort", schilderte Gogl gegenüber radsport-news.com.

Damit sprach er jenen Zeitraum an, den er seit der Operation in Herentals bis hin zum Freudentag Mitte Oktober, als er seine Freundin Susanne ehelichte, in seiner neuen Wahlheimat in Linz verbrachte. "Ich habe echt viel Energie reinstecken müssen, um gesundheitlich wieder bei einhundert Prozent zu sein", erzählte der Österreicher, der dann zumindest schon mal topfit in die Hochzeitsreise gehen konnte.

Nach dem Urlaub lag der Fokus auf der Saisonvorbereitung, die nun mit dem ersten Rennen in Australien kulminiert. Erstmals seit 2016, als Gogl im Trikot von Tinkoff in sein erstes Profijahr ging, ist er wieder bei der Tour Down Under mit dabei und die Vorfreude ist sehr groß: "Es ist extrem cool wieder in Australien zu sein. Das Land ist echt speziell und immer ein Highlight. Das Ziel ist aber für mich jetzt wieder gut in den Rennmodus reinfinden."

Auch deshalb hat sich der Oberösterreicher, dessen Stärken vor allem bei Eintagesrennen liegen, für die Teilnahme am anderen Ende der Welt entschieden. "Mein Sturz war sehr heftig und daher ist es auch angenehm, mit einem Rennen zu starten, wo nicht gleich 4.000 Kurven auf einen warten wie in Belgien. Es ist gut für mich, ein bisschen entspannter reinzustarten", flachste der 29-Jährige.

Im Sprint für Groves und auf mittelschwerem Terrain selbst was probieren

Die Vorbereitung absolvierte er auf Mallorca sowie gemeinsam mit seiner Mannschaft auf dem Iberischen Festland in Benicàssim und schließlich in Girona. "Die Vorbereitung war gut und ich habe mich jetzt vor dem Abflug auch schon wieder richtig gut gefühlt", meinte Gogl, der sich heuer in einem Vertragsjahr befindet. Dieses stresst ihn aber nicht. "Wenn man stark ist, dann ergeben sich Möglichkeiten. Daher mache ich mir da keinen Kopf, denn ich weiß, wenn du gut bist, dann bekommst du auch Chancen. Und ich möchte wieder stark sein", berichtete er weiter.

In Australien erwartet ihn nun auf den Sprintetappen Unterstützungsarbeit für Neuzugang Kaden Groves. Auf den mittelschweren Etappen könnte Gogl selbst was probieren und will, wie er es selbst schilderte "dort wieder voll reinhalten." Nach dem Auftakt in Australien warten dann die Klassiker.

"Für jene haben wir einen sehr starken Kapitän im Team, den wir bestmöglich unterstützen wollen. Daher heißt es auch für uns in der bestmöglichen Form am Start zu stehen, damit dieser Job auch erledigt werden kann", blickte er voraus und sprach dabei seine Helferrolle für Mathieu van der Poel an. An dessen Seite will sich Gogl dann gerne wieder lange zeigen: "Hoffentlich seht ihr mich dann auch im Finale der Rennen."

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