RSNplusRSN-Rangliste, Platz 16. G. Zimmermann

Ein deutlich höheres Leistungsniveau erreicht

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Ein deutlich höheres Leistungsniveau erreicht"
Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty Gobert) | Foto: Cor Vos PRÜFEN

04.12.2022  |  (rsn) – In seinem dritten WorldTour-Jahr hat sich Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty Gobert) wieder ein Stück weiterentwickelt. Was dem Augsburger zum großen internationalen Durchbruch noch fehlt, ist ein Sieg.

Doch auch ohne dieses persönliche Erfolgserlebnis war der 25-Jährige mit seiner Saison zufrieden. "Wir haben als Team unsere Erwartungen übertroffen. Ich habe bei einigen großen Erfolgen der Mannschaft meinen Teil beigetragen, zum Beispiel bei Lüttich-Bastogne-Lüttich oder bei der Tour. Des Weiteren konnte ich selbst einige gute Ergebnisse einfahren. Dazu bin ich konstanter geworden und meine Peaks waren besser“, befand Zimmermann gegenüber radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Schon zum Saisonauftakt konnte der Intermarché-Profi mit Rang sieben beim GP la Marseillaise (1.1) überzeugen, danach folgten noch ein achter Etappenrang bei der Algarve-Rundfahrt (2.Pro), die er auf Rang 18 abschloss, Platz elf bei der Faun Ardeche Classic (1.1) sowie ein sehr ordentliches Paris-Nizza (2.UWT), das er auf Platz 23 abschloss.

Gestörte Vorbereitung auf die Ardennen

Den ersten Tiefschlag des Jahres musste Zimmermann dann bei Mailand-Turin (1.Pro) verkraften, wo er in einen heftigen Rennunfall verwickelt war. "Dieser Sturz hat mir einen Strich durch die Vorbereitung auf die Ardennen-Klassiker gemacht“, so Zimmermann, der eine einmonatige Rennpause einlegen musste und als Vorbereitung auf die Ardennen-Woche nur noch die Sizilien-Rundfahrt (2.1) bestreiten konnte. Dort lief es mit einem neunten Etappenrang und Platz 17 im Gesamtklassement aber zumindest ordentlich. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich war er dann als Helfer aktiv am zweiten Platz von Quinten Hermans beteiligt, konnte selbst aber im Finale keine Akzente mehr setzen und stieg vorzeitig vom Rad.

Danach war der Formaufbau in Richtung Tour de France ausgerichtet. Und dass dieser passte, zeigten der dritte Platz beim Giro dell`Appennino (1.1) und Rang fünf beim GP Kanton Aargau (1.1). Als Generalprobe bestritt Zimmermann die Tour de Suisse (2.UWT), musste dort aber vorzeitig aussteigen, da es in seiner Mannschaft mehrere Coronafälle gegeben hatte, weshalb sich die Equipe aus dem Rennen zurückzog.

Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty Gobert, vorn) bereitet seinem Teamkollegen Louis Meintjes bei der Tour de France den Weg. | Foto: Cor Vos

Mit guter Form bei Tour de France und Deutschland Tour

Seine zweite Tour de France lief aber trotzdem rund. Auf der 10. Etappe mit Ziel in Morzine konnte er bis zum Schluss um den Etappensieg mitkämpfen und fuhr letztlich als Sechster über den Zielstrich. "Bei meiner zweiten Teilnahme war mein Leistungsniveau deutlich höher als im Vorjahr. Ich war in den Bergen insgesamt viel länger vorne mit dabei. Ich habe dazu wertvolle Erfahrungen gesammelt, die ich nächstes Jahr nutzen möchte, um ganz vorne zu landen", so Zimmermann.

Ziemlich weit vorne landete er auch bei seinem nächsten Highlight, der Deutschland Tour (2.Pro). Auf der Königsetappe hinauf zum Schauinsland wurde er Fünfter, zum Abschluss in Stuttgart fuhr er gar als Dritter über den Zielstrich, was zu Rang vier im Endklassement reichte. Zum Podium fehlten dem Sieger der Nachwuchswertung gerade einmal drei Sekunden.

"Bei Deutschland Tour war ich zum ersten mal als Profi bei einer Bergankunft aus dem Hauptfeld auf Augenhöhe. Außerdem war ich in der Gesamtwertung am Ende Vierter, Ich mag das Rennen wirklich sehr“, meinte er.

Zimmermann erreichte bei der Deutschland Tour die Spitze des Schauinsland als Fünfter. | Foto: Cor Vos

Enttäuschung in Wollongong

Als letztes Highlight stand für Zimmermann die WM in Australien an, auf die er sich unter anderem in Kanada vorbereitete. Beim GP Montreal (1.UWT) unterstrich er seine gute Spätform mit Rang 14 und reiste entsprechend selbstbewusst nach Australien. Down Under sollte der 25-Jährige als Kapitän der Nationalmannschaft agieren, aber letztlich konnte er wegen eines Sturzes am Ende nicht mit in die Entscheidung eingreifen. Statt eines Spitzenresultates stand am Ende ein DNF im Ergebnis.

"Die große Enttäuschung war meine WM: Die Nationalmannschaft hat voll auf mich gezählt. Wir sind von Anfang an aber kein gutes Rennen gefahren. Der krönende Abschluss eines schlechten Rennens war mein Sturz 70 Kilometer vor dem Ziel. So hatte ich mir die WM wirklich nicht vorgestellt.“, gestand Zimmermann.

Für die Zukunft will sich Zimmermann noch mehr auf Eintagesrennen und die Etappenjagd bei Rundfahrten konzentrieren. "Ich fahre beides gerne, aber Eintagesrennen und die Jagd auf Etappensiege liegen mir mehr als der Kampf um die Gesamtwertung“, meinte Zimmermann, der sich 2023 wieder für das Tourteam von Intermarché - Wanty Gobert qualifizieren und seinen ersten WorldTour-Sieg feiern möchte.

Bei letztgenanntem Ziel könnte Zimmermann in die Karten spielen, dass die Mannschaft einige Leistungsträger um Alexander Kristoff verloren hat. Dadurch könnten sich für den einzigen Deutschen im Aufgebot mehr Freiheiten ergeben, zugleich dürfte aber auch der Druck auf ihn steigen. "Bei den Teammeetings der letzten Wochen merkte ich, dass mein Welpenschutz abgelaufen ist. Ich fühle mich aber dieser Verantwortung gewachsen,“ sagte Zimmermann abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leicher Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)