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25.11.2022 | (rsn) – Siege oder Podiumsplatzierungen konnte John Degenkolb bei seiner Rückkehr zu DSM, der Rennstall für den er 2015 die Monumente Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix gewann, nicht einfahren. Dennoch sprach der 33-Jährige gegenüber radsport-news.com von einer "durchaus zufriedenstellenden“ Saisonbilanz. Dies lag auch an seiner neuen Rolle im Team. Der Fokus sollte sich beim Routinier weg vom Ergebnisfahrer hin zum Mentor für die jungen Fahrer verschieben.
"Meine neue Rolle hat ohne Frage meine persönliche Zielsetzung auf Ergebnisse verändert. Auch daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Rückkehr zu DSM war aber die absolut richtige Entscheidung“, befand Degenkolb, der beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) Ende Februar in die Saison eingestiegen war.
___STEADY_PAYWALL___Im Trikot von Giant - Alpecin, dem Vorgänger von DSM, war John Degenkolb 2015 der Schnellste auf der Via Roma. | Foto: Cor Vos
Die Klassiker fuhr er ordentlich, allerdings hätte sich der Frankfurter wohl mehr erhofft als Platz 18 bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix. Das erste Monument in diesem Jahr hatte Degenkolb dagegen aus gesundheitlichen Gründen ganz verpasst. "Bei Mailand-Sanremo krankheitsbedingt zu fehlen, war sehr enttäuschend. Die Classicissima im TV zu verfolgen hat mir schon in der Seele weh getan, muss ich sagen“; gab Degenkolb einen Einblick in sein Seelenleben.
Den Abschluss seiner Klassikerkampagne bildete traditionell sein Heimrennen Eschborn-Frankfurt (1.UWT), wo er nach Rang zwei im Vorjahr aber nicht über Platz 22 hinauskam. Sein persönlich großes Saisonhighlight folgte schließlich mit der Tour de France, bei der er zum achten Mal mit von der Partie war.
Highlight Grand Départ in Dänemark
Ein eigenes Ergebnis gelang dem DSM-Profi dabei zwar nicht. Aber aus zweierlei Gründen blieb ihm die Frankreich-Rundfahrt 2022 in guter Erinnerung. "Beim Grand Départ in Dänemark mit dabei zu sein, das war ein großes Highlight. Diese drei Tage waren absolut unvergesslich, was die Begeisterung und Euphorie der Fans am Streckenrand anging“, so Degenkolb, der mit seinen Helferdiensten zudem dazu beitrug, dass Romain Bardet den siebten Gesamtrang belegte und nach der nachträglichen Disqualifikation von Nairo Quintana noch auf Platz sechs vorrückte.
Degenkolb genoss die Zuschauermassen beim Grand Départ in Dänemark.| Foto: Cor Vos
Nach der EM in München ging es für Degenkolb schließlich zur Vuelta a Espana, seiner zweiten GrandTour der Saison. Das Doppel aus Frankreich- und Spanien-Rundfahrt war ursprünglich für Degenkolb nicht vorgesehen. "Als ich die Tour in Angriff genommen habe, wusste ich ehrlich gesagt noch nichts von `meinem Glück` dieses Jahr direkt wieder zwei große Rundfahrten zu bestreiten. Gegen Ende der Tour kam die Mannschaft auf mich zu, ob ich es mir zutrauen würde auch bei der Vuelta dabei zu sein und dort die Mannschaft als Roadcaptain zu leiten“, so Degenkolb, der nicht nurunter anderem dazu beitrug, dass Kapitän Thymen Arensman den sechsten Gesamtrang belegte. Außerdem konnte er mit den Plätzen neun und sieben auf den Etappen zwei und elf auch seine ersten beiden Top-Ten-Resultate der Saison einfahren.
Nach der Vuelta sei Degenkolb, der bei keinem seiner 70 Renntage vorzeitig vom Rad gestiegen war, nach einer strapaziösen Saison aber auch "physisch und vor allem mental ans Limit gekommen. Mit diversen Trainingslagern im Winter, einer vollgepackten Klassiker-Kampagne, zwei dreiwöchigen Höhentrainingslagern und zwei Grand Tours war das schon wirklich eine lange und kräftezehrende Saison“, blickte er zurück. Trotz allen Kraftverlusts gelang ihm Ende September mit Rang vier beim Omloop Houtland Lichtervelde (1.1) aber noch das beste Ergebnis der Saison.
Degenkolb bleibt Mentorrolle treu
Die vollbepackte Saison sieht Degenkolb aber auch positiv, vor allem mit Blick auf das kommende Jahr. "Es ist eine gute Grundlage für meine 13. Profisaison“, blickte Degenkolb voraus. An seiner Rolle im Team wird sich auch im zweiten Jahr nichts ändern. Vor allem wird es darum gehen, seine jungen Teamkollegen zum Erfolg zu führen. "Auch im nächsten Jahr werden wir aber von Rennen zu Rennen denken. Sollten sich da für mich Chancen ergeben, werde ich selbstverständlich versuchen, das bestmögliche Ergebnis einzufahren“, so Degenkolb. "Am Ende zählt das Teamergebnis“, fügte er an.
Der Fokus wird aber auf dem Mentoren-Job liegen. Und diesen empfindet er als absolut bereichernd. "Mir bereitet es riesigen Spaß, mit jungen Sportlern zu arbeiten, ihnen zu helfen und Erfahrungen zu teilen“, so Degenkolb, der diesbezüglich schon 2022 viele positive Erlebnisse hatte. "Am schönsten sind natürlich die Momente, wenn man vor dem Rennen gemeinsam einen Plan macht und wir als Mannschaft das, was wir vorher besprochen haben, so genau wie möglich dann auch auf die Straße bringen“, berichtete Degenkolb.
Degenkolb (rechts) und Marco Brenner (beide DSM) | Foto: Cor Vos
Viel Zeit auf und neben der Rennstrecke verbrachte Degenkolb auch mit seinem 13 Jahre jüngeren Landsmann Marco Brenner. Mit ihm hatte er sich im Winter im Trainingslager schon das Zimmer geteilt. "Ihn dann übers Jahr zu begleiten, zu sehen wie er mit Rückschlägen und Niederlagen umgeht, aufsteht, weitermacht und am Ende des Jahres bei der Vuelta dann seine erste große Rundfahrt auf einem super Niveau bestreitet, das macht mich mindestens genauso stolz wie selber Radrennen zu gewinnen.“
Apropos selber Radrennen gewinnen. Dies ist trotz seiner Rolle als Roadcaptain auch Degenkolbs Ziel für 2023. Nachdem er nun zwei Saisons hintereinander ohne persönliches Erfolgserlebnis geblieben war, soll dieses nun im kommenden Jahr nachgeholt werden, "egal bei welchem Rennen“, schloss Degenkolb.
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