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06.09.2022 | (rsn) – Nicht Remco Evenepoel als Gesamtführender oder die beiden spanischen Youngster Juan Ayuso und Carlos Rodriguez sind für viele Experten die große Überraschung in den Top 5 der Gesamtwertung bei der 77. Vuelta a Espana, sondern Enric Mas (Movistar). Das klingt überraschend, da der 27-Jährige schon 2018 und im Vorjahr Gesamtzweiter bei seiner Heimat-Grand-Tour geworden war. Doch seine Vorgeschichte im Sommer 2022 ließ kaum erahnen, dass Mas zu einem solchen Auftritt in der Lage sein würde.
Nach einem Sturz beim Critérium du Dauphiné war der Kletterspezialist bei der Tour de France im Juli ein Schatten seiner selbst – bis er schließlich als Elfter der Gesamtwertung wegen einer Corona-Infektion vor der 19. Etappe abreisen musste. Sein österreichischer Teamkollege Gregor Mühlberger bilanzierte gegenüber radsport-news.com am Ende der Tour in Paris:
"In den Pyrenäen haben wir in zwei Abfahrten fünf Minuten verloren. Das ist so viel Zeit und wenn bergauf die anderen auch noch schneller fahren, dann ist es unmöglich vorne zu landen. Enric muss da radikal etwas ändern daran, sonst bringt das nichts." Ähnlich äußerte sich Movistar-Teamchef Eusebio Unzue, der seinem Kapitän eine "mentale Blockade" attestierte.
44 Tage nach der Tour: Alles anders für Mas
44 Tage nach dem Debakel bei der Frankreich-Rundfahrt geht Mas als Gesamtdritter in die Schlusswoche der Vuelta und die Welt sieht wieder ganz anders aus. Auf der Königsetappe am Sonntag hinauf in die Sierra Nevada kletterte niemand stärker als er. Und nun träumt der gebürtige Mallorquiner sogar leise vom ganz großen Coup.
"Das Podium oder vielleicht sogar mehr - das geht mir immer wieder durch den Kopf", sagte Mas am letzten Vuelta-Ruhetag. "Es kann viel passieren und vielleicht werden bestimmte Allianzen gebildet in der Schlusswoche. Das kann die Gesamtwertung verändern. Remco war bisher insgesamt der Stärkste, aber auf den letzten Etappen hat er ein paar Schwächen gezeigt."
"Wer sagt, dass wir das nicht wieder tun können?"
Evenepoels Sturz am vergangenen Donnerstag sorgte für ein erstes Wackeln des bis dato so souveränen Gesamtführenden am Wochenende hinauf zur Sierra de La Pandera und zur Sierra Nevada. Und deshalb dürfen seine Konkurrenten sich nun wieder Hoffnungen machen, dem Belgier das Rote Trikot vielleicht doch noch abnehmen zu können.
"Er hat immer noch einen schönen Vorsprung und das könnte ihm einen mentalen Vorteil geben. Auf der anderen Seite haben wir auf zwei Etappen eine Minute herausgeholt. Wer sagt, dass wir das in den kommenden Tagen nicht auch wieder tun können?", meinte Mas kämpferisch.
"Vielleicht wird das mein Jahr – auch wenn ich mit Evenepoel und Primoz Roglic auf zwei starke Gegner treffe. Roglic hat die Erfahrung, Remco ist der junge Herausforderer – es wird eine interessante Woche", sagte der Movistar-Kapitän voraus.
(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018
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