RSNplusTag in München will er nie vergessen

Jakobsen: “EM-Sieg kommt vom Stellenwert gleich nach der WM“

Foto zu dem Text "Jakobsen: “EM-Sieg kommt vom Stellenwert gleich nach der WM“"
Stolz zeigt Fabio Jakobsen seine EM-Medaille. | Foto: Cor Vos

15.08.2022  |  (rsn) – Als Danny van Poppel kurz vor dem Zielstrich am Münchner Odeonsplatz die Arme nach oben riss, um zu jubeln, feierte er nicht etwa seinen eigenen Sieg, obgleich seine Euphorie das fast vermuten ließ. Der Bora-Fahrer freute sich für Quick-Step-Profi Fabio Jakobsen, dem er auf den letzten Metern den Sprint angezogen hatte. Was bei den Frauen gang und gebe ist, war bei den Männern ein Novum: Ein Niederländer wurde Europameister.

___STEADY_PAYWALL___

“Ich bin sehr stolz auf diesen Sieg und dieses schöne Trikot mit den Sternen, dass ich das ganze Jahr lang tragen darf. Vor zwei Jahren (nach seinem Sturz, d. Red.) sah mein Leben ganz anders aus. Es wurde Schritt für Schritt besser und viele Menschen haben dazu beigetragen. Dieses Trikot ist für sie. Ich werde mich den Rest meines Lebens an diesen Tag erinnern. Für mich kommt die EM vom Stellenwert gleich nach der WM", sagte Jakobsen, der sogleich einen Teil des Ruhms an sein Team abgab, wohlwissend, dass die sieben Männer, die an diesem Tag das gleiche Trikot trugen wie er, sonst Gegner sind. “Ich bin den Jungs dankbar, dass sie für mich gefahren sind. Sie wussten, dass ich Sprints gewinnen kann. Wir haben einen guten Job abgeliefert und gut zusammengearbeitet – auch wenn wir sonst Konkurrenten sind.“

Jakobsen gewann die EM vor Arnaud Demare (Frankreich) und Tim Merlier (Belgien). | Foto: Cor Vos

Dass das nicht selbstverständlich ist, bewiesen die Italiener, die zuletzt viermal in Serie den Europameister gestellt hatten. Einen halben Kilometer vor dem Ziel noch fast mit voller Mannschaftsstärke an der Spitze des Feldes, sorgten Unstimmigkeiten dafür, dass der Sprintzug komplett auseinanderfiel und Elia Viviani als bester Italiener nur Siebter wurde. Bei den Niederländern lief das wesentlich besser. Neben Sieger Jakobsen zog auch sein Anfahrer van Poppel voll durch und wurde noch Vierter.

Nach seinem Sieg bedankte sich der Niederländer sogleich bei seinen Nationalmannschafts-Kameraden. | Foto: Cor Vos

Der zeigte sich auch nach der Zieldurchfahrt patriotisch. Als Lead Out habe er von einem Sieg Jakobsens geträumt, sagte er bei Wielerflits. “Fabio ist der verdiente Europameister.“ Und weiter: “Wir waren zusammen im Zimmer und haben uns auf einige Sachen geeinigt, weil es gewöhnungsbedürftig war“, so der 25-Jährige, der im Bora-Team eigentlich die Sprints von Sam Bennett anzieht. Der Ire bleibe immer an seinem Hinterrad, wohingegen “Fabio seinen eigenen Weg wählt und wir uns erst ganz am Ende wieder finden.“ Auch Jakobsen war froh, dass der Plan, den die Niederländer erst in der Nacht vor dem Rennen ausgetüftelt hatten, aufging. “Es macht sich auch gut in ihren Palmares, in dieser Mannschaft gewesen zu sein.“

Jakobsen war in München nicht zu schlagen. | Foto: Cor Vos

Die Bedingungen unterwegs kamen dem neuen Europameister, der im Juli die 2. Etappe der Tour de France gewonnen hatte, durchaus entgegen. “Die letzte Runde war mal eng, mal breit. Ich bin an sowas gewöhnt, auch wenn es anders ist als die üblichen Rennen von A nach B. Aber bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften gibt es oft kleine Rundstrecken, die mehrmals gefahren werden.“ Das habe Vorteile, man könne sich auf technisch anspruchsvolle Passagen besser einstellen. Auch das Format der europäischen Titelkämpfe mit vielen Sportarten gebündelt, gefällt dem Niederländer. "Radsport ist sonst nicht so präsent, das ist schon toll hier in München“, sagte er. Es mobilisiere viele Zuschauer, da die so mehrere Events besuchen könnten. Davon profitiere nicht zuletzt auch der Radsport.

Noch vor Jakobsen riss sein Anfahrer Danny van Poppel (links) die Arme zum Jubel in die Höhe. | Foto: Cor Vos

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.08.2022Brennauer: “Werde mit Bundeswehr und BDR Pläne schmieden“

(rsn) - In ihrem letzten Bahnrennen gewann Lisa Brennauer bei den European Championships Silber in der Einerverfolgung, nachdem sie am Tag zuvor mit dem Bahnvierer Gold geholt hatte. In ihrem letzten

21.08.2022Wiebes schlägt Balsamso, Brennauer knapp an Bronze vorbei

(rsn) – Lorena Wiebes hat im EM-Straßenrennen der Frauen die Goldmedaille gewonnen. Die favorisierte Niederländerin setzte sich über 128,3 Kilometer von Landsberg am Lech nach München im Sprint

21.08.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 21. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

20.08.2022Lecomte sichert sich EM-Gold vor Ferrand-Prevot

(rsn) – Mit einem französischen Doppelsieg endete das EM-Mountainbike-Rennen der Frauen in München. Loana Lecomte krönte sich im Olympiapark 37 Sekunden vor ihrer Landsfrau Pauline Ferrand-Prevot

19.08.2022Olympiasieger Pidcock holt EM-Gold im Mountainbike

(rsn) – Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock hat ín München auch die Europameisterschaften im Crosscountry gewonnen. Der Top-Favorit setzte sich auf der 4,2 Kilometer langen Runde im Olympiap

17.08.2022Bissegger entthront Küng und wird Zeitfahr-Europameister

(rsn) – Nur wenige Stunden, nachdem Marlen Reusser bei den European Championships von München ihren Titel im Zeitfahren der Frauen verteidigt hatte, konnten die Schweizer Männer gleich doppelt jub

17.08.2022Reusser verteidigt ihren Titel vor Weltmeisterin van Dijk

(rsn) – Marlen Reusser hat bei den European Championships in München im Einzelzeitfahren der Frauen ihren Titel verteidigt. Die 30-jährige Schweizerin absolvierte den 24 Kilometer langen Kurs rund

17.08.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

16.08.2022Noch zweimal Gold, einmal Silber zum Abschluss der Bahn-EM

(BDR) - Lea Sophie Friedrich hat ihren EM-Titel im Keirin verteidigt und nach Gold im Teamsprint ihren zweiten Titel in München gewonnen. Außerdem gewann Maximilian Dörnbach Silber im Keirin der MÃ

16.08.2022Gold geht nur über die Weltmeister Ganna und van Dijk

(rsn) – Kurz und knackig - so lautet das Motto der diesjährigen EM-Einzelzeitfahren der Elite. Am Mittwoch warten 24 Kilometer rund um Fürstenfeldbruck, westlich von München gelegen. Frauen und M

15.08.2022Ackermann kann trotz EM-Sturz bei der Vuelta starten

(rsn) - Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) überstand den Sturz bei der Straßen-EM in München offenbar ohne größeren Schaden. Der Pfälzer hatte das Rennen aufgeben müssen, nachdem er auf dem a

15.08.2022Hinze holt drittes Gold bei den European Championships

(rsn) - Emma Hinze setzte bei der Bahn-EM in München ihre Goldfahrt fort. Die 24-Jährige aus Cottbus entschied im Fotofinish das Sprintfinale im dritten, entscheidenden Durchgang für sich. Es war i

Weitere Radsportnachrichten

16.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

16.09.2025Alle Altersklassen besetzt: Schweiz schickt 23 Athleten zur WM

(rsn) – Mit 23 Sportlern und Sportlerinnen, und damit dem größten Aufgebot aus einem deutschsprachigen Land, reist Swiss Cycling zu den Straßen-Weltmeisterschaften 2025 nach Ruanda. Und auch wenn

16.09.2025Zeitplan der UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali

(rsn) - Am Sonntag beginnt die UCI-Straßenweltmeisterschaft von Kigali/Ruanda, wo vom 21. bis 28. September erstmals Welttitelkämpfe auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen werden. Den Anfang ma

16.09.2025Vermeersch soll Red Bull bei Klassikern mehr Schwung verleihen

(rsn) – Nach neun Jahren in Diensten von Alpecin – Deceuninck schlägt Gianni Vermeersch in der Spätphase seiner Karriere ein neues Kapitel auf. Der Belgier, der am 19. November seinen 33.Geburts

16.09.2025Alle Augen auf Wellens: UAE jagt den Rekord

(rsn) – Am Mittwoch steht die 65. Ausgabe des Grand Prix de Wallonie (1.Pro) auf dem Programm. Das belgische Eintagesrennen wartet wie gewohnt mit einer außergewöhnlichen Herausforderung auf. Im K

16.09.2025WM-Zeitfahren und Straßenrennen der Elite ohne Österreicher

(rsn) – Bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda werden sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen der Männer keine österreichischen Teilnehmer dabei sein. "Wir wollen nicht nur mitfahr

16.09.2025Luxemburg besetzt bei WM nur die U23-Rennen der Frauen

(rsn) – Ein Mini-Aufgebot mit lediglich zwei U23-Fahrerinnen, aber keinem einzigen Mann und auch keiner Starterin bei den Elite-Frauen schickt der Luxemburgische Radsportverband FSCL zu den Straßen

16.09.2025Zoidl und Bettendorf auch 2026 bei Hrinkow Advarics

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.09.2025Große Namen, knackige Etappen: Heißer Kampf in Luxemburg

(rsn) – Am Mittwoch fällt der Startschuss für die 85. Ausgabe der Tour de Luxembourg (2.Pro). Neben den früheren Triumphatoren Marc Hirschi (Tudor Pro Cycling Team) und Mattias Skjelmose (Lidl -

16.09.2025Im Fall von Israel-Start kein Vuelta-Finale 2026 auf den Kanaren

(rsn) – Wie bereits im Frühjahr spanische Medien berichteten, soll die Vuelta a Espana 2026 auf den Kanarischen Inseln enden. Demnach seien vier Etappen geplant, wobei auch die beiden legendären A

16.09.2025UCI will in Ruanda Proteste wie bei der Vuelta verhindern

(rsn – Nach den Massenprotesten am letzten Tag der Vuelta a Espana, in deren Folge die 21. Etappe in Madrid nicht ausgetragen werden konnte, hat der Radsportweltverband UCI angekündigt, dass es in

16.09.2025Rottmann jubelt in Rumänien, Storck - Metropol zeigt Kampfgeist

(rsn) - Die deutschen Kontinental-Teams Rembe - rad-net und Storck - Metropol haben bei der anspruchsvollen Turul Romaniei (2.2) eine Woche voller Angriffe, Rückschläge und letztlich großem Jubel e

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine