Knolle behält Bundesliga-Führung

Lindner schlägt auf dem Nürburgring Kretschy und Adamietz

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Lindner schlägt auf dem Nürburgring Kretschy und Adamietz"
Tom Lindner (P&S Benotti) hat den Rad-Bundesliga-Lauf auf dem Nürburgring gewonnen | Foto: P&S Benotti

24.07.2022  |  (rsn) - Rheinland-Pfalz ist für Tom Lindner (P&S Benotti) ein gutes Pflaster. Nachdem er schon im Frühjahr an der Weinstraße in der Südpfalz den dritten Bundesliga-Lauf gewonnen hatte, schlug der 21-Jährige nun im nördlichen Landesteil zu und sicherte sich auf dem Nürburgring in der Eifel den Sieg beim sechsten Lauf der Rad-Bundesliga.

Lindner setzte sich nach schweren 110 Kilometern aus einer kleinen Spitzengruppe heraus gegen Moritz Kretschy (rad-net Rose) und Johannes Adamietz (Saris Rouvy Sauerland) durch. Lindner, Kretschy und Adamietz sowie Alex Tarlton (Lotto - Kern Haus), der am Ende Vierter wurde, hatten sich bei der letzten der fünf Überquerungen der bis zu 17 Prozent steilen Hohen Acht aus einer größeren Spitzengruppe gelöst und den Tagessieg unter sich ausgemacht.

"In der letzten Runde konnte ich glücklicherweise bei der Attacke von Adamietz mitgehen und dann auch noch den Sprint gewinnen", fasste Lindner gegenüber radsport-news.com das Finale aus seiner Sicht zusammen.

"Dadurch, dass wir nur zu Fünft am Start standen, war es für uns wichtig, dass ein Team für uns das Rennen schnell macht. Dass das dann Lotto - Kern Haus so gut für uns macht, war nicht zu erwarten. Die haben es aber wirklich stark gemacht, haben in der ersten Runde den Laden richtig zerlegt. Trotz unserer Unterzahl war es aber eine schöne Mannschaftsleistung und Tom war den ganzen Tag sehr aufmerksam. So fahren wir jetzt happy nach Polen zur Mazowia-Tour", ergänzte P&S-Teamchef Lars Wackernagel gegenüber radsport-news.com.

Für P&S Benotti war es auf nationaler Ebene nach dem Sieg von Jannis Peter bei der U23-DM schon der zweite Erfolg, nachdem man nicht zur Deutschland Tour eingeladen worden war.

Lotto - Kern Haus hatte sich beim Heimspiel mehr erhofft

Sehr zufrieden war auch das Lager des Zweitplatzierten. "Durch das heiße Wetter war es ein sehr anspruchsvolles Rennen. Die stärksten Fahrer waren heute vorne. Ich hatte noch gehofft, dass ein zwei Fahrer mehr von uns noch vorm dem Feld bleiben können. Dem ist aber nicht so gewesen. Aber durch den zweiten Platz von Moritz können wir doch happy sein", bilanzierte der Sportliche Leiter des Teams, Ralf Grabsch, gegenüber radsport-news.com das Ergebnis.

“Ich habe es einen Kilometer vor dem Ziel noch mal mit einer Attacke probiert, die ist sich aber nicht ausgegangen. Im Sprint wurde ich dann etwas überrascht. Leider hatte ich nach vorne eine kleine Lücke, weshalb wir die Teamwertung nicht gewinnen konnte“, sagte der Tagesdritte Adamietz zu radsport-news.com.

Dafür verteidigte dessen Rennstall Saris Rouvy Sauerland die Führung in der Gesamtmannschaftswertung und hat zudem drei Wertungstrikots in den eigenen Reihen. Jon Knolle ist weiterhin Gesamtführender, Michiel und Abram Stockman tragen das Berg- respektive das Sprinttrikot."Deshalb sind wir mit dem Rennen eigentlich zufrieden", fügte Adamietz an. Ähnlich sah es Wolfgang Oschwald, der Sportliche Leiter des Teams. "Die Jungs sind ein riesen Rennen gefahren, es hat alles gut funktioniert", meinte er.

Etwas mehr erhofft hatte sich beim Heimrennen das Koblenzer Team Lotto - Kern Haus. "Wir waren mit sechs Fahrern in der großen Spitzengruppe und dort die treibende Kraft. Wir haben dann leider durch Kommunikationsprobleme die Kontrolle über das Rennen verloren. Alex war im Finale vorne dabei, bekommt dann aber an der 1000-Meter-Marke ein kleines Loch, was sehr schade ist. Ärgerlich, dass wir unsere Überlegenheit nicht ausgenutzt haben", kommentierte Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com das Abschneiden seiner Fahrer.

 

So lief das Rennen:

Bereits auf der ersten der fünf Runden setzte sich an der Hohen Acht eine 19 Fahrer starke Spitzengruppe mit allen Favoriten ab, darunter dem späteren Sieger Lindner. Der Vorsprung auf das Feld betrug nie mehr als 90 Sekunden, so dass sich die Zusammensetzung der Spitzengruppe immer wieder änderte. Das Hauptfeld kam zwischenzeitlich zwar noch einmal nah dran an die Ausreißer, doch letztlich erwiesen sich die als zu stark.

Auf der letzten Runde attackierte Adamietz aus der Spitzengruppe heraus und nur Lindner und mit etwas Verzögerung Kretschy und Tarlton konnten folgen. Dahinter bildete sich eine sechsköpfige Verfolgergruppe, in der Lotto - Kern Haus, P&S Benotti und Saris Rouvy Sauerland mit je zwei Fahrern vertreten waren, die aber den Anschluss nicht mehr schaffte.

Im bergabführenden Finale musste schließlich Kletterspezialist Tarlton reißen lassen und im Sprint war Bergfahrer Adamietz chancenlos. Kretschy musste sich dann deutlich Lindner geschlagen geben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.09.2022Knolle: “So ziemlich das Größte, was man hier erreichen kann“

(rsn) - Jon Knolle (Saris Rouvy Sauerland) hat in diesem Jahr zum ersten Mal die Gesamtwertung der Rad-Bundesliga gewonnen. Radsport-news.com sprach mit dem 23-Jährigen über diesen Erfolg, das turb

17.09.2022Bundesliga-Finale steht im Zeichen der Berg-DM

(rsn) - Die Gesamtwertung der Rad-Bundesliga scheint entschieden. Schließlich weist Spitzenreiter Jon Knolle (Saris Rouvy Sauerland) vor dem letzten Lauf komfortable 88 Punkte Vorsprung auf seinen sc

11.09.2022“Balsam auf die Seele“: Nolde gewinnt Rund um Sebnitz

(rsn) - Tobias Nolde (P&S Benotti) hat den vorletzten Lauf der Rad-Bundesliga gewonnen. Der 23-Jährige, der zuletzt schon mit einem Etappensieg bei der Bulgarien-Rundfahrt seine starke Form unterstr

04.09.2022Rennen perfekt eingeteilt: rad-net Rose holt sich den Titel

(rsn) - Das Team rad-net Rose hat sich am Sonntag in Genthin den Sieg bei den Deutschen Meisterschaften im Mannschaftszeitfahren gesichert. Das von Ralf Grabsch betreute Sextett setzte sich auf dem 5

22.07.2022Heißer Fight auf der Nordschleife mit der Hohen Acht steht bevor

(rsn) - Am Sonntag wird die Rad-Bundesliga auf dem Nürburgring fortgesetzt, wo im Rahmen der Veranstaltung Rad am Ring der sechste von neun Läufen der nationalen Rennserie ansteht. Ausgetragen w

24.06.2022Osborne gewinnt Bundesliga-Rennen, ohne es zu wissen

(rsn) - Jason Osborne (Alpecin - Fenix Development) hat im Rahmen der Zeitfahr-DM in Marsberg den fünften Lauf der Rad-Bundesliga gewonnen - ohne es zu wissen. Es gab nämlich direkt nach dem Rennen

13.06.2022Bora-hansgrohe-Talent Lührs: “Einfach war da gar nichts“

(rsn) – Am Samstag beim Bundesliga-Rennen im Schweizer Gippingen bot sich ein seltenes Bild. Mit Luis-Joe Lührs stand auch ein Fahrer im Trikot des deutschen WorldTeams Bora-hansgrohe am Start. Und

13.06.2022Hugger muss seine Führung doch an Stockman abgeben

(rsn) - Nach dem Rennwochenende in Gippingen in der Schweiz hat sich nach einigem Rechen-Wirrwarr an der Spitze der Rad-Bundesliga nun doch noch eine Änderung ergeben: Nach dem Bundesliga-Lauf am Sa

11.06.2022Bora-Profi Lührs gewinnt beim Schweiz-Abstecher vor Stark

(rsn) - WorldTour-Profi Luis-Joe Lührs (Bora - hansgrohe) hat den vierten Lauf der Rad-Bundesliga gewonnen. Der 19-Jährige, der als Einzelstarter ins Rennen gegangen war, setzte sich beim Schweiz-A

21.05.2022Buli: Lindner gewinnt nach packendem Finale in Schweigen

(rsn) - Tom Lindner (P&S Benotti) hat in Schweigen den Großen Preis der Südlichen Weinstraße gewonnen. Im dritten Lauf der Rad-Bundesliga setzte sich der 20-Jährige nach 135 Kilometern im Sprint

20.05.2022Am Tag vor Rund um Köln haben die Sprinter das Wort

(rsn) – Die deutschen Kontinental-Teams absolvieren am Wochenende ein volles Radsportprogramm. Am Sonntag steht für sie mit Rund um Köln (1.1) das erste deutsche UCI-Straßenrennen der Saison an.

15.05.2022“Geiles Feeling“ - Solist Hugger mit Doppelschlag im Erzgebirge

(rsn) – Die 42. Erzgebirgsrundfahrt, die auf einer großen Runde über 166 Kilometer und fast 3700 Höhenmeter rund um Chemnitz-Einsiedel führte, war das erwartet schwere Bundesliga-Rennen. Nach ei

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)