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02.07.2022 | (rsn) – Am frühen Freitagabend startete John Degenkolb (DSM) in seine achte Tour de France. Doch die Sonne, die mit den Fahrern in den letzten Tagen in Kopenhagen um die Wette strahlte, wich Wolken und Regentropfen. Aus einem Vollgasrennen durch die Innenstadt wurde eine Rutschpartie, wie auch der Deutsche, der erst um 18:22 Uhr ins Rennen ging, früh feststellen musste.
"Ich habe anfangs versucht, es auch in den Kurven gut laufen zu lassen. Die Bedingungen waren etwas besser als zu Beginn des Zeitfahrens, wo es noch regnete. Als ich aber gemerkt habe, wie rutschig und nass es ist, habe ich rausgenommen", berichtete der Oberurseler, der sich ein wenig an den regnerischen Auftakt der Tour 2020 in Nizza erinnerte und auch deshalb seine Risikobereitschaft deutlich zurückfuhr. An so einem Tag kann man nur verlieren, wenn man kein Spezialist ist. Das habe ich schon am eigenen Leib erlebt", sprach er seinen damaligen Sturz an, der gleich am ersten Tag zum Touraus führte.
Nach überstandener Corona-Erkrankung in der finalen Phase der Vorbereitung war Degenkolb mit seiner Form noch nicht ganz zufrieden, merkte aber an, dass das Zeitfahren in Kopenhagen kein genauer Test für ihn war. "Dafür gibt es in den nächsten Tagen andere Möglichkeiten. Ich habe in den letzten Wochen nicht mehr viel an der Intensität gemacht, aber man braucht auch die Frische. 20 Etappen sind ja noch zu fahren", blickte er voraus.
In diesem Jahr schlüpft er in die Rolle des Road Captains beim niederländischen Rennstall. Wohl auch deshalb vermied er zu viel Risiko in Kopenhagen: "Für mich gab es ja nichts zu gewinnen“, erklärte Degenkolb.
Um die Festung fehlte der Grip
Zwar legte der 33-Jährige recht flott los im Zeitfahren, doch ein Rutscher mit dem Hinterrad kam als Warnung zur rechten Zeit. "In einer Kurve ist mir das Hinterrad gekommen und dann habe ich die Reißleine gezogen", erklärte er in der dänischen Hauptstadt gegenüber radsport-news.com. Der Deutsche ging dann auf die speziellen Bedingungen ein, nachdem bei seinem Start die Strecke zwar trockener wirkte als bei anderen Startern zuvor, deshalb aber nicht einfacher wurde.
"Manchmal ist Regen gar nicht so schlecht im Vergleich zu leicht abgetrockneten Verhältnissen. Denn dann hast du mehr Selbstvertrauen, kommst aber plötzlich in eine Kurve, die noch total nass und schmierig ist", so der DSM-Profi, der vor allem den Bereich um die Festung, welcher auf einem orange-roten Geh- und Radweg bestritten wurde, als besonders gefährlich ausmachte: "Da ist mir dann auch das Hinterrad gekommen. Es fehlte der Grip“, schloss er.
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