Historischer Coup für den Marathon-Mann?

Zehntlängste Flandern-Rundfahrt ist wie gemacht für Mohoric

Von Peter Maurer aus Oudenaarde

Foto zu dem Text "Zehntlängste Flandern-Rundfahrt ist wie gemacht für Mohoric"
Matej Mohoric gewann zuletzt nach einer waghalsigen Abfahrt mit einer versenkbaren Sattelstütze den Klassiker Mailand-Sanremo | Foto: Cor Vos

02.04.2022  |  (rsn) – Nach dem coronabedingten Ausfall von Hauptfavorit Wout Van Aert (Jumbo – Visma) hat sich der Kreis der Anwärter auf den Sieg bei der Flandern-Rundfahrt am Sonntag erweitert. Darunter findet sich auch der Mailand-Sanremo-Sieger Matej Mohoric (Bahrain – Victorious), der sowohl beim E3 Saxo Bank Classic als auch bei Gent-Wevelgem in den Top Ten landete. Der 27-Jährige wird am Sonntag ein starkes Team anführen und darf sich Hoffnungen auf den nächsten großen Coup machen.

"Ich fühle mich gut und meine Form wird immer besser", erklärte der Slowenische Meister auf der Website seines Teams und fügte an: "Ich glaube, dass ich eine Chance auf den Sieg habe." Neben Mathieu van der Poel, dem Sieger von Dwars door Vlaanderen, und seinem Landsmann Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) gehört Mohoric sicherlich zu den heißesten Aktien am Sonntag. "Ich werde alles geben, was in mir steckt", versprach er am Tag vor den 272,5 Kilometern von Antwerpen nach Oudenaarde.

Nach einer gut 100 Kilometer langen Anfahrt von der Diamantenstadt warten im zweiten Part des Rennens 18 schwere Anstiege, teilweise gespickt mit dem gefürchteten Kopfsteinpflaster, auf dem Steigungen bis über 20 Prozent zu erklettern sind, ehe dann nach einer Fahrzeit von über sechs Stunden der Sieger prämiert wird.

"Es wird sicher alles andere als einfach werden, aber ich freue mich schon auf ein großartiges Rennen", blickte der Slowene freudig auf den Sonntag voraus, bei dem mit kalten Bedingungen zu rechnen ist. Denn nachdem zu Beginn der Klassikerkampagne bei Brügge-De Panne noch ideales Frühlingswetter herrschte, zog am Donnerstag eine Kaltfront über Belgien und bedeckte die Anstiege sogar teilweise mit Schnee.

Ein großes Ass im Ärmel von Mohoric ist seine gute besetzte Mannschaft. "Wir haben ein starkes Team und sind hoffentlich in den letzten 50 Kilometern noch mit einigen Fahrern vertreten", sagt der Bahrain-Profi, der mit Heinrich Haussler, Jasha Sütterlin, Dylan Teuns und dem zuletzt so stark fahrenden Jan Tratnik, Zehnter bei Dwars door, auf erfahrene Leute vertrauen kann.

Das Sanremo-Flandern-Double schaffte bislang nur ein Fahrer

Ein weiterer Pluspunkt für den Slowenen ist seine stärke bei langen Rennen. Denn die neue Streckenführung macht die Ronde zum längsten Wettbewerb seit 1988. Bis ins Ziel der Ausgabe 2022 muss die zehntgrößte Distanz der über einhundertjährigen Geschichte zurückgelegt werden.

Nicht nur mit seinem Sieg beim fast 300 Kilometer langen Mailand-Sanremo unterstrich Mohoric, dass er zu jenen Fahrern gehört, die solche Distanzen am besten verkraften. Denn sowohl bei der Tour de France 2021 als auch beim Giro d’Italia 2018 gewann er die jeweils längsten Etappen der Rundfahrten.

Sowohl an den Anstiegen als auch in den Abfahrten gehört der 27-Jährige zu den Topfahrern und speziell die schwierige Passage vom Paterberg hinunter könnte prädestiniert sein für den furchtlosen Slowenen, der bergab kein Risiko scheut.

Es gibt jedoch auch einen historischen Punkt, der gegen einen möglichen Sieg des Slowenen spricht. Nicht nur, dass noch nie ein Fahrer seines Landes auf dem Podium bei der Flandern-Rundfahrt stand, sondern bislang gelang es erst einem Mann, im selben Jahr Mailand-Sanremo als auch die Ronde zu gewinnen. Dieses Kunststück schaffte lediglich Eddy Merckx 1975.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.04.2022Moscon beendet desaströse Klassikerkampagne vorzeitig

(rsn) - Gianni Moscons Klassikerkampagne verlief bisher desaströs. Der italienische Astana-Neuzugang erkrankte im Januar an Corona und kam danach nie richtig in Fahrt. Zum Auftakt der belgischen Stra

04.04.2022Analyse zur Ronde: Supermänner schlagen Superteams

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) hat zum zweiten Mal nach 2020 die Flandern-Rundfahrt gewonnen – und zum dritten Mal im Duell zweier Titanen des Sports. Nach dem Triumph über Wout

04.04.2022Van der Poel: “Das war meine stärkste Flandern-Rundfahrt“

(rsn) – Zum dritten Mal in Folge ging Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) bei der Flandern-Rundfahrt in einen Zweiersprint auf die Zielgerade in Oudenaarde - und zum zweiten Mal hatte er die Na

03.04.2022Reusser: “Wir haben echt das Maximum herausgeholt“

(rsn) – Als erst zweite Belgierin nach Grace Verbeke 2010 feierte Lotte Kopecky (SD Worx) bei der 19. Austragung der Flandern-Rundfahrt einen umjubelten Heimsieg. Einen großen Anteil daran hatte i

03.04.2022Kanter war noch nie so stolz, “ein Rennen gefinisht zu haben“

(rsn) - Bei der mit 272,5 Kilometern zehntlängsten Austragung der Flandern-Rundfahrt lag Debütant Max Kanter (Movistar) über 200 Kilometer an der Spitze des Feldes. Der 24-jährige Deutsche schafft

03.04.2022Highlight-Video der 106. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - In einem dramatischen Finale hat sich Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) seinen zweiten Sieg bei der Flandern-Rundfahrt gesichert. Der Niederländer verwies nach 272,5 Kilometern von Antw

03.04.2022Highlight-Video der 19. Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) - Lotte Kopecky (SD Worx) hat als erste zweite belgische Fahrerin nach Grace Verbeke 2010 die Flandern-Rundfahrt der Frauen gewonnen. Die 26-Jährige setzte sich 158,6 Kilometern rund um Oudenaa

03.04.2022Flandern-Rundfahrt: Kopecky schlägt van Vleuten im Sprint

rsn) - Lotte Kopecky (Team SD Worx) hat die Flandern-Rundfahrt der Frauen (1.WWT) gewonnen. Die Belgische Meisterin setzte sich nach 158,6 Kilometern rund um Oudenaarde im Sprint eines Spitzentrios v

03.04.2022Pogacar: “Van der Poel und ich waren etwa gleich stark“

(rsn) - Die 106. Flandern-Rundfahrt bot ein packendes Finale, das lange Zeit vom späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) geprägt wurde. Doch dur

03.04.2022Van der Poel zockt Pogacar eiskalt ab und gewinnt die Ronde

(rsn) - In einem dramatischen Sprint konnte Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) die 106. Austragung der Flandern-Rundfahrt vor Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) und Valentin Madouas (Groupama

03.04.2022Asgreen: “Peile einen zweiten Sieg bei ´Flanderns Schönster´ an“

(rsn) - Die 106. Flandern-Rundfahrt hat nach dem Corona bedingten Ausfall von Wout Van Aert (Jumbo - Visma) mit Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) nur noch einen Top-Favoriten. Wir haben vor dem S

03.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

Weitere Radsportnachrichten

01.04.2025Red Bull verzichtet bei Dwars door Vlaanderen auf Lazkano

(rsn) – Die im Winter runderneuerte Klassikerfraktion von Red Bull – Bora – hansgrohe kommt einfach nicht in Schwung. Stellvertretend dafür steht der mit vielen Vorschlusslorbeeren zu den Raubl

01.04.2025Pedersen auch bei der Ronde-Generalprobe nicht zu stoppen?

(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv

01.04.2025CIC-Mont Ventoux muss wie bereits im Vorjahr abgesagt werden

(rsn) – Zum zweiten Mal in Folge wird die CIC-Mont Ventoux (1.1) nicht stattfinden können. Bereits im Januar hatten die Organisatoren des französischen Eintagesrennens mit Ziel am legendären Mont

01.04.2025Buchmann liegt im Plan, aber zur Topform fehlt noch ein Stück

(rsn) – Auf Platz 22 beendete Emanuel Buchmann seine Premiere bei der Katalonien-Rundfahrt. Damit befand sich der Cofidis-Neuzugang in guter Gesellschaft zwischen den beiden Visma-Routiniers Wilco K

31.03.2025Tudor auch zum Giro, Q36.5 gibt sein Grand-Tour-Debüt

(rsn) – Kurz nach der Entscheidung des Radsportweltverbands UCI, dass die Veranstalter in der großen Landesrundfahrten in diesem Jahr jeweils drei statt zwei Wildcards verteilen dürfen, hat am Mon

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine