Stimmen zum 113. Mailand-Sanremo

Pogacar: “Mohoric dreht ziemlich durch, wenn es bergab geht“

Foto zu dem Text "Pogacar: “Mohoric dreht ziemlich durch, wenn es bergab geht“"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) beim 113. Mailand-Sanremo | Foto: Cor Vos

19.03.2022  |  (rsn) - Mit einer Attacke auf der Abfahrt vom Poggio hat sich Matej Mohoric (Bahrain Victorious) den Sieg bei Mailand-Sanremo gesichert.. Die Konkurrenten hatten dem riskanten Ritt des Slowenen nichts entgegenzusetzen, Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und den anderen Favoriten blieb nur der Kampf um Platz zwei. radsport-news.com hat die Stimmen der Protagonisten zusammengetragen.

Matej Mohoric (Bahrain Victorious / Sieger): "Ich habe den ganzen Winter über dieses Rennen nachgedacht. Ich wusste, dass, wenn ich gut trainiere und in einer so guten Verfassung bin, dass ich mit den Besten über den Poggio komme, ich eine Chance habe. Das Team hatte die Idee, einen Dropper Post zu benutzen und hat ein spezielles Rad für mich vorbereitet. Wir haben das lange geplant. Erst dachte ich, dass das keinen großen Unterschied macht. Aber als ich es das erste Mal ausprobiert habe, war ich erstaunt: Es war sicherer und schneller. Es ist einfacher, Fehler zu vermeiden.

Anthony Turgis (TotalEnergies / Zweiter): "Ich bin sehr glücklich über den zweiten Platz. Natürilch ist man, wenn man so nahe dran ist am Sieg, auch immer ein bisschen enttäuscht. Ich hatte jedenfalls die Beine, um zu gewinnen. Eines Tages wird aber auch für mich alles zusammenpassen und ich werde gewinnen. Die Klassikersaison beginnt jetzt erst so richtig und da möchte ich einen abschießen."

Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix / Dritter): "Ich bin immer noch enttäuscht. Ich denke, dass ich von den größten Favoriten den Sprint um Platz drei gewonnen habe, also ist es schade, dass wir heute nicht um den Sieg sprinten konnten, aber so ist Mailand-Sanremo. Es ist schon ein paar Mal so gelaufen. Es ist ein kompliziertes Rennen. Es ist nicht einfach, es zu gewinnen."

Michael Matthews (Bike Exchange - Jayco / Vierter): "Mohoric ging auf der Abfahrt und wer auch immer da gerade an seinem Hinterrad saß, ließ ihn fahren und dann zogen ihn die Motorräder. Ich war in dem Moment leider ein Stück zu weit hinten und bin dann nicht mehr um den anderen Jungs herum gekommen. Für mich ging es dann darum, die großen Favoriten machen zu lassen und dann zu schauen, zu was ich im Finale im Stande war."

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates/ Fünfter): "Ich bin zufrieden. Wir haben eine tolle Teamleistung gezeigt. Ich muss aber Matej Mohoric gratulieren, er hat den Sieg verdient. Vor dem Rennen hat er mir schon gesagt, dass ich ihm bergab besser nicht folgen sollte. Und ich wusste, dass es schwer werden würde, an ihm dran zu bleiben, denn er dreht ziemlich durch, wenn die Straßen bergab führen. Und als er mich dann überholte, da sah ich schon, dass er ziemlich viel Risiko einging. Insgesamt hat es heute sehr viel Spaß gemacht."

Mads Pedersen (Trek - Segafredo / Sechster): "Ich wusste nicht so recht, was mich heute erwarten würde. Aber natürlich bin ich am Ende mit einigen starken Jungs um den Sieg gefahren. Am Ende können wir mit dem sechsten Platz zufrieden sein. Ich hoffe, dass es im nächsten Jahr für mich hier noch besser laufen wird."

Sören Kragh Andersen (DSM / Siebter): "Ja, es war mein Plan, auf dem Gipfel des Poggio zu attackieren, wenn ich die Beine hätte. Sie waren wirklich gut und ich fand den richtigen Moment, aber ich war nicht stark genug, um eine Lücke herauszufahren. Aber die Zusammenarbeit in der ersten Gruppe war nicht so gut, so dass Mohoric gehen konnte. Danach schoben sich die Favoriten die Verantwortung zu, wer die Attacke zurückholen soll. Ich bin sehr zufrieden, wie wir heute gefahren sind."

Wout Van Aert (Jumbo - Visma / Achter): “Ich bin enttäuscht. Ich habe wahrscheinlich bei den Angriffen von Pogacar zu viel Energie vergeudet. Als Mohoric in der Abfahrt angriff, wusste ich sofort, dass es gefährlich war. Ich konnte mich nicht an sein Hinterrad setzen. Und unten ist es immer ein taktisches Spiel.“

Arnaud Demare (Groupama - FDJ / Zehnter): "Es war ein unglaubliches Rennen. Wir hatten uns schon auf ein hartes Rennen an der Cipressa eingestellt, also hatte es mich auch nicht überrascht als es dort losging. Ich war da wirklich am Limit. Am Poggio musste ich mich nach einem Sturz vor mir zurückkämpfen. Ich war dann an Roglics Hinterrad und er ließ dann nach vorne eine Lücke aufgehen. Das hat mich ziemlich aufgeregt."

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.03.2022Aldag: “Mohoric testete Abfahrten in Motorradmontur“

(rsn) - Im Gespräch mit radsport-news.com verrät Rolf Aldag, der letztes Jahr noch bei Bahrain mit Matej Mohoric zusammenarbeitete, warum der Slowene ein so waghalsiger Abfahrer wurde und warum nich

22.03.2022Nizzolo fällt mit Handgelenksbruch für die Klassiker aus

(rsn) - Giacomo Nizzolo (Israel - Premier Tech) hat sich bei einem Sturz im Finale von Mailand-Sanremo einen Bruch im linken Handgelenk zugezogen und fällt für die weiteren Frühjahrsklassiker aus.

21.03.2022Kamikaze-Mohoric fährt rasend auf Dropper Post ab

(rsn) - Waghalsiger Mut und eine technische Innovation machten im Finale von Mailand-Sanremo den Unterschied und Matej Mohoric (Bhrain Victorious) zum Überraschungssieger! Wird der Dropper Post, die

21.03.2022Prekäre Ausfallrate stoppt Bora auch bei Mailand-Sanremo

(rsn) - "Wir hätten auch gern gewonnen“, sagt Ralph Denk mit einer Mischung aus Trotz, Galgenhumor und unbeugsamem Siegeswillen am Team-Bus von Bora - hansgrohe in Sanremo zu radsport-news.com. In

20.03.2022Pogacar kannte Mohorics Abfahrtsplan - es half nichts

(rsn) – Das Radsportjahr ist noch nicht einmal drei Monate alt und schon jetzt bestimmen die slowenischen Fahrer das Geschehen, speziell auf der WorldTour, fast nach Belieben. Mit Ausnahme des Omloo

20.03.2022Sanremo-Dritter van der Poel trauert Siegchance hinterher

(rsn) – Nach Rang 13 im Jahr 2020 und Platz fünf im Vorjahr näherte sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) als Dritter von Mailand-Sanremo ein weiteres Stück dem Sieg beim ersten Monument

20.03.2022Mohoric bestraft Jumbo und UAE für deren frühe Offensiven

(rsn) - Die favorisierten Tadej Pogacar und Wout Van Aert sowie ihre Teams UAE Team Emirates und Jumbo – Visma hatten alles dafür getan, den Sieg bei Mailand-Sanremo zu holen. Doch am Ende waren d

20.03.2022Kragh Andersen nach Attacke im Korsett der Favoriten gefangen

(rsn) - Wieder einmal stellte Sören Kragh Andersen (DSM) seine Fähigkeiten an kürzeren Anstiegen unter Beweis. Der Däne attackierte bei Mailand-Sanremo auf der Kuppe des Poggio und sorgte für die

19.03.2022Pogacars Attacken kosteten Van Aert zu viele Körner

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo - Visma) war neben Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als erster Kandidat auf den Sieg beim 113. Mailand-Sanremo gehandelt worden. Der Gewinner der Ausgabe von 2020 war per

19.03.2022Highlight-Video des 113. Mailand-Sanremo

(rsn) - Nach einer waghalsigen Attacke in der Abfahrt vom Poggio hat Matej Mohoric (Bahrain Victorious) die 113. Auflage von Mailand-Sanremo für sich entschieden. Der Slowenische Meister triumphierte

19.03.2022Mohoric triumphiert nach Husarenritt vom Poggio

(rsn) - In den Tagen vor der 113. Austragung von Mailand-Sanremo wurde angesichts der Teilnahme von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) viel über neue Kletterrekorde am Poggio spekuliert. Matej Mohor

19.03.2022Denk zur Personalmisere: “Es entsteht ein Teufelskreis“

(rsn) – Es läuft derzeit alles andere als rund beim deutschen WorldTour-Rennstall Bora – hansgrohe. Nach einem durchaus erfolgreichen Saisonstart mit gleich fünf Siegen bis Mitte Februar wird di

Weitere Radsportnachrichten

23.12.2025Unscheinbare Größe mit starker Saison und viel Grund zum Jubeln

(rsn) – 29 Saisonsiege durfte Felix Großschartner in der Saison 2025 mit seiner Mannschaft feiern und erstmals seit 2021 war auch ein eigener erster Platz außerhalb von Österreichischen Meistersc

23.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.12.2025Van der Poel macht den Sand-Hattrick in Hofstade perfekt

(rsn) - Antwerpen, Koksijde und Hofstade – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat drei Sandrennen in drei Tagen gewonnen und seinen vierten Saisonsieg bei seinem vierten Einsatz gefeiert.

22.12.2025Brand holt sich in Hofstade auch das vierte X2O-Rennen

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) baut ihre Serien weiter aus. Bei der X2O Badkamers Trofee in Hofstade gewann die Niederländerin zum neunten Mal in Folge, was gleichzeitig ihr 56. Podi

22.12.2025Aus dem Anfahrer wird der Sprintkapitän van Poppel

(rsn) – Bisher war Danny van Poppel vornehmlich in der Rolle als erstklassiger Anfahrer im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe zu sehen. Doch bereits bei der vergangenen Tour of Holland, bei

22.12.2025An das DM-Zeitfahren ein Häkchen drangesetzt

(rsn) – Nach fünf Jahren beim Red Bull-Bora-Rennstall kehrte Maximilian Schachmann Anfang dieser Saison zu Soudal – Quick-Step zurück, wo er 2017 seine Profikarriere begonnen hatte und im Jahr d

22.12.2025Palzer à la Rocky: “Ab jetzt wird geboxt“

(rsn) – Nach knapp fünf Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe ist Anton Palzers Karriere als Radprofi beendet. Der 31-jährige Berchtesgadener nahm das nun zum Anlass, um in einem Instagram-Be

22.12.2025Van der Poel spielt mit Rücktrittsgedanken vom Cross

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dominiert die Cyclocross-Szene auch in dieser Saison nach Belieben. Doch im Anschluss an seinen überlegen herausgefahrenen Sieg in Koksijde erklÃ

22.12.2025Tour Down Under bestätigt offiziell erstes Aufgebot

(rsn) – Die Organisatoren der Tour Down Under (2.UWT), mit der am 21. Januar 2026 in Australien die kommende WorldTour-Serie eröffnet wird, haben das erste der insgesamt 20 Aufgebote bestätigt. St

22.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

22.12.2025Die Puzzleteile fügen sich langsam zu einem Ganzen zusammen

(rsn) – Ganze acht Rundfahrten mit 51 Renntagen im Sattel werden nicht viele Profis im Frauen-Peloton in der vergangenen Saison absolviert haben. Für Petra Stiasny, die bis zum Jahresende noch bei

21.12.2025Hendrikx beschert Heizomat zwei Top-Resultate in zwei Tagen

(rsn) - “Mit Kevin und Mees haben wir vor, in die Top Ten der Weltcups reinzufahren“, erklärte Heizomat-Cube-Teamchef Stefan Herrmann Ende Oktober gegenüber RSN. Während der Schweizer Meister K

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)