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23.02.2022 | (rsn) - Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat schon bei der ersten Bergankunft der UAE Tour die Muskeln spielen lassen und alle seine Konkurrenten in die Schranken verwiesen. Der 23-jährige Slowene entschied die 4. Etappe der über 181 Kilometer vom Fujairah Fort hinauf zum Jebel Jais im Bergaufsprint mit deutlichem Vorsprung von ein paar Metern auf den Briten Adam Yates (Ineos Grenadiers) und den Russen Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe) für sich, die aber trotzdem zeitgleich mit ihm gewertet wurden.
Mit drei Sekunden Rückstand belegte der Portugiese Ruben Guerreiro (EF Education - EasyPost) Rang vier vor den zeitgleichen Damien Howson (BikeExchange - Jayco) und Romain Bardet (DSM). Mit dem Australier Jai Hindley folgte ein weiterer Bora-Fahrer auf Rang sieben.
"Es war ein hartes Finale. Das Team war perfekt, meine Teamkollegen waren super stark“, kommentierte Pogacar im Ziel-Interview das Ergebnis. “Ich bin gut in den Sprint gebracht worden und habe dann das Bestmögliche draus gemacht. Ich bin glücklich, die Etappe gewonnen und das Jahr mit einem Sieg begonnen zu haben."
Mit seinem ersten Saisonsieg übernahm Pogacar auch das Rote Trikot des Gesamtführenden vom Schweizer Stefan Bissegger (EF Education - EasyPost) und ist damit auf dem besten Weg zur Titelverteidigung. Der 23-jährige liegt im Klassement allerdings nur zwei Sekunden vor Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), der überraschend im 21 Kilometer langen Schlussanstieg mithalten konnte und in der Favoritengruppe drei Sekunden hinter Pogacar ins Ziel kam. Vlasov ist mit 13 Sekunden Rückstand Dritter vor Yates (+0:15) und dem US-Amerikaner Neilson Powless (EF Education - EasyPost / +0:23).
“Du kannst am letzten Tag immer das Trikot noch verlieren. Jetzt liegt der Fokus auf den beiden Flachetappen und dann schauen wir mal, wie es am letzten Tag läuft“, sagte der neue Träger des Roten Trikots mit Blick auf die folgenden drei Tage.
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— World Cycling Stats (@wcsbike) February 23, 2022
So lief das Rennen:
Bei der ersten Bergprüfung der 4. UAE Tour wagten sich zunächst nur zwei Fahrer aus dem Feld: Der Italiener Luca Rastelli (Bardiani - CSF - Faizanè) und der Däne Jakob Egholm (Trek - Segafredo) gingen praktisch mit dem Startschuss in die Offensive und bekamen vom Feld einen Vorsprung von mehr als acht Minuten zugestanden.
Den ersten Zwischensprint bei Kilometer 45 holte sich Egholm, den zweiten 40 Kilometer vor dem Ziel Rastelli. Aus dem Feld heraus, das seinen Rückstand mittlerweile auf unter vier Minuten reduziert hatte, sicherte sich Jasper Philipsen (Alpecin - Fenix) an beiden Zwischensprints als Dritter jeweils drei Punkte und baute seine Führung in der Punktewertung vor dem Russen Dmitrii Strakhov (Gazprom - RusVelo) aus, der am zweiten Sprint noch einen Zähler abgreifen konnte. Gemeinsam mit Philipsens Teamkollege Jonas Rickaert ließ sich das Duo danach nicht mehr zurückfallen.
Doch das von UAE und Bisseggers Helfern angeführte Feld schnappte sich die kleine Gruppe noch vor dem Fuß des 21 Kilometern langen Schlussanstiegs, den das Spitzenduo ebenfalls mit nur noch gut einer Minute Vorsprung auf die Verfolger erreichte. Unter dem Tempodiktat von EF Education – EasyPost wurden auch sie bald gestellt. Auf den breiten Straßen hinauf zum Jebel Jais schlug dann das UAE Team Emirates ein hohes Tempo an und dünnte das Feld schnell aus.
Neun Kilometer vor dem Ziel eröffnete Pogacars Helfer Rafal Majka mit einer Attacke, der der bisherige Gesamtvierte Tom Dumoulin (Jumbo - Visma) nicht folgen konnte, das Finale. Nur gut einen Kilometer später musste auch der Spitzenreiter Bissegger reißen lassen. Der Gesamtzweite Ganna dagegen hielt bei den Besten mit. Kurz vor Bisseggers Abschied hatte Pogacar erstmals seine Konkurrenten getestet.
Sechs Kilometer vor dem Ziel ging der unermüdliche Majka ein weiteres Mal in die Offensive und zog Rein Taaramäe (Intermarché - Wanty - Gobert), Guerreiro, Chris Harper (Jumbo - Visma), Gino Mäder (Bahrain Victorious) und Andreas Leknessund (DSM) mit sich. Doch rund zwei Kilometer später war auch diese Gruppe wieder eingefangen.
Danach spannte sich das Intermarché-Duo Taaramäe und Jan Hirt vor das aus nur noch rund 20 Fahrern bestehende Feld. Knapp drei Kilometer vor dem Ziel ging Adam Yates in der steilsten Passage des Anstiegs erstmals in die Offensive. Auf den letzten 1,5 Kilometern versuchte Vlasov vergeblich, das verbliebende Feld mit zwei Tempobeschleunigungen zu sprengen. Richtig weg kam aber niemand mehr.
Es waren Majka und Almeida, die die Favoritengruppe auf den Schlusskilometer führten, ehe Guerreiro in der letzten Kurve den Sprint eröffnete, dann aber mühelos von Pogacar gekontert wurde. Der zweimalige Tour-de-France-Gewinner setzte sich mit knapp einer Sekunde Vorsprung auf Yates und Vlasov durch, die dennoch zeitgleich gewertet wurden.