UAE Tour: Bennett im Finale eingebaut

Cavendish schlägt Philipsen, Ackermann Dritter

Foto zu dem Text "Cavendish schlägt Philipsen, Ackermann Dritter"
Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die 2. Etappe der UAE Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

21.02.2022  |  (rsn) – Nachdem er am ersten Tag der UAE Tour keine Rolle spielte, hat sich Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl) auf der 2. Etappe schadlos gehalten. Der 36-jährige Brite gewann nach 173 weitgehend ereignislosen Kilometern von Hudayriyat Island nach Abu Dhabi Breakwater den Massensprint vor Auftaktsieger Jasper Philipsen (Alpecin - Fenix) und dem Pfälzer Pascal Ackermann (UAE Team Emirates), der sein bisher bestes Ergebnis der Saison einfahren konnte.

Dahinter folgten der Niederländer Olav Kooij (Jumbo - Visma) und der Franzose Arnaud Démare (Groupama - FDJ). Zweitbester deutscher Fahrer war Michael Schwarzmann (Lotto Soudal) auf Rang neun. Bora-hansgrohe-Kapitän Sam Bennett war auf den letzten Metern eingebaut und spielte diesmal in der Entscheidung keine Rolle, nachdem er auf der 1. Etappe noch Zweiter geworden war.

"Ich bin einfach glücklich. Ich wusste, dass wir gewinnen können. Ein Drittel unserer Mannschaft sind Neoprofis, die hier ihre ersten Renntage haben. Sie sind heute gefahren, als ob sie Veteranen wären. Gestern haben wir noch besprochen, dass wir es nicht perfekt hinbekommen haben. Heute hatte niemand Panik. Der Plan war mich frisch ins Finale zu bekommen und das hat so gut funktioniert, dass ich 250 Meter im Gegenwind sprinten konnte", kommentierte Cavendish den 158. Sieg in seiner langen Karriere.

Als Etappenzweiter verteidigte Philipsen das Rote Trikot des Gesamtführenden der Rundfahrt. Der 23-jährige Belgier liegt im Klassement vier Sekunden vor dem Russen Dmitrii Strakhov (Gazprom-RusVelo) und sechs vor Cavendish (+0:06). Bennett (+0:10) fiel auf Rang vier zurück, Ackermann (+0:12) ist Fünfter.

"Heute haben ein paar Watt gefehlt", gab Philipsen im Ziel-Interview zu. "Es war ein hektisches Finale und wir haben uns etwas verloren. Ich war ebenfalls etwas zu weit zurück, weshalb ich 300 Meter vor dem Ziel gehen musste. Im Gegenwind war das ein harter Sprint. Am Ende war es eng, aber Mark hat es besser getimt. Er war der schnellste heute", so der Spitzenreiter, der zudem das Grüne Trikot des besten Sprinters und auch das Weiße des besten Nachwuchsfahrers verteidigte.

 

So lief das Rennen:

Wie schon zum Auftakt zeigte sich Strakhov offensivfreudig. Der Russe zog nach wenigen Kilometern gemeinsam mit seinem tschechischen Teamkollegen Michael Kukrle nach nur wenigen Kilometern aus dem Feld davon. Dank Strakhovs Landsmann Pavel Kochetkov wurde aus dem Duo nach rund 25 Kilometern ein Gazprom-Trio, das sich bei diesmal angenehmeren Temperaturen von rund 25 Grad einen Maximalvorsprung von rund 3:30 Minuten erarbeitete.

Im Feld kam in der ersten Rennhälfte zu einer kurzzeitigen Teilung sowie zu einer erfolglosen Konterattacke von sechs Fahrern - ansonsten hatten die Sprinterteams alles unter Kontrolle. Strakhov holte sich wie bereits auf der 1. Etappe beide Zwischensprints und baute damit nicht nur seine Führung in der Sonderwertung aus, sondern war dank der insgesamt sechs Sekunden Zeitbonifikation auch virtueller Gesamtführender.

Kurz darauf fing das Feld, in dem sich Alpecin - Fenix mit Movistar den Großteil der Nachführarbeit teilte, bei zwischenzeitlich stärker werdendem Wind die Ausreißer rund 35 Kilometer vor dem Ziel. Dennoch wagte sich im Finale auf der fünfspurigen Autobahn kein Fahrer mehr aus dem Feld, in dem Groupama - FDJ bei zunächst gemächlichem Tempo die Spitze übernahm. Philipsen nutzte diese Bummel-Phase zu einer Blödelei, als er, die Kamera fest im Blick, eine Joggingeinlage hinlegte.

Bei einer ersten Richtungsänderung 23 Kilometer vor dem Ziel nahm das Peloton wieder Fahrt auf, wobei sich nun auch das UAE-Team um Titelverteidiger Tadej Pogacar und Ackermann ganz vorne zeigte. Viel früher zeigte sich diesmal auch Bora - hansgrohe im Wind, Bennett fuhr mit Patrick Konrad und Ryan Mullen an vorderster Position, um von möglichen Windkantenattacken nicht überrascht zu werden.

Auf den letzten zehn Kilometern begannen bei der Fahrt durch Abu Dhabi die Positionskämpfe zwischen den Sprinterzügen. Zwölf Kilometer vor dem Ziel war Kanter nach einem Defekt und dem nötigen Radwechsel zurückgefallen und musste sich durch die Autokolonne nach vorne kämpfen. Acht Kilometer vor dem Ziel schaffte der 24-Jährige den Anschluss. Im Sprint langte es für Kanter dann aber nur zu Platz 15.

BikeExchange - Jayco führte das Feld bei Höchsttempo auf die letzten beiden Kilometer, wobei sich auf beiden Seiten der Straße zwei Gruppen bildeten. Auf der einen Kilometer langen Zielgeraden lancierte bei Gegenwind Bora - hansgrohe seinen Kapitän Bennett, der dann allerdings eingebaut war, als er antreten wollte. Dagegen hatte Cavendish, perfekt von seinem Team in Position gebracht, freie Fahret und setzte sich knapp gegen Philipsen durch.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.02.2022Am Jebel Hafeet kann Vlasov Pogacar und Yates nicht folgen

(rsn) – Nachdem er am Jebel Jais Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) Paroli hatte bieten können und zeitgleich mit dem Slowenen Rang drei belegt hatte, kündigte Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe) f

26.02.2022Pogacar feiert bei der UAE überlegen die Titelverteidigung

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat am Schlusstag der 4. UAE Tour sein Rotes Trikot verteidigt und sich souverän wie schon 2021 die Gesamtwertung der ersten WorldTour-Rundfahrt des Jahres

26.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 26. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

25.02.2022Stork ein Jahr danach: Vorm TV statt in der Favoritengruppe

(rsn) - Wenn am Samstag das Peloton der UAE Tour auf den Jebel Hafeet klettert und sich die erste WorldTour-Rundfahrt der Saison dort entscheidet, werden bei einem jungen Deutschen zuhause in vor dem

25.02.2022Sprinterteams düpiert: Vacek mit Ausreißercoup

(rsn) – Am vorletzten Tag der UAE Tour haben sich die Sprinterteams verpokert. Auf der flachen 6. Etappe über 180 Kilometer mit Start und Ziel auf dem Expo-Gelände in Dubai holte sich der erst 19

25.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 25. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

24.02.2022Pogacar baut nach turbulenter Etappe UAE-Führung aus

(rsn) – Das Profil der 5. Etappe der UAE Tour war so flach, wie man es von einem Ritt durch die Wüste erwarten kann. Doch wie so oft in der Vergangenheit sollte auch am Donnerstag der Wind eine lei

24.02.2022Im Video: Das Finale der 5. Etappe der UAE Tour

(rsn) - Jasper Philipsen hat die 5. Etappe der UAE Tour im Massensprint für sich entschieden. Der Belgier in Diensten von Alpecin - Fenix hat damit bereits seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfa

24.02.2022UAE Tour: Zweiter Etappensieg für Philipsen

(rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin - Fenix) hat den Massensprint der 5. Etappe der UAE Tour zwischen Ras al Khaimah und Marjan Island über 182 Kilometer für sich entschieden. Der Belgier überspri

24.02.2022Cavendish-Sturz auf der 4. Etappe im Video

(rsn) – Trotz eines schlimmen Sturzes auf der gestrigen Etappe der UAE Tour nimmt Mark Cavendish das fünfte Teilstück in Angriff. Nachdem der QuickStep-Alpha Vinyl-Sprinter einer Betonschwelle zu

24.02.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 24. Februar

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

23.02.2022Knapp daneben: Ineos verpasst Etappensieg und Rotes Trikot

(rsn) – Obwohl auf der 4. Etappe der UAE Tour Adam Yates als Zweiter am Jebel Jais den Sieg und Filippo Ganna das Rote Führungstrikot knapp verpassten, gab es im Ziel nur zufriedene Gesichter bei I

Weitere Radsportnachrichten

05.12.2025Letzte Zweifel ausgeräumt: Van der Poel startet in Namur

(rsn) – Als Alpecin – Deceuninck vor einer Woche Mathieu van der Poels Cross-Programm 2025/26 veröffentlichte, stand noch ein kleines Fragezeichen hinter dem Auftakt. Nun steht endgültig fest: D

05.12.2025Comeback gelungen: Phasenweise wieder Weltspitze

(rsn) – Ein Jahr musste Lennard Kämna (Lidl – Trek) nach seinem schweren Unfall pausieren. Im April 2024 war der damalige Bora-hansgrohe-Profi bei einer Trainingsfahrt in Teneriffa mit einem Aut

05.12.2025Ineos verlängert mit Fünf: Auch Heiduk weiter im Team

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

05.12.2025Uijtdebroeks ist sich sicher: Movistar das richtige Team

(rsn) – Nach einigen Querelen und einer monatelangen Hängepartie verließ Cian Uijtdebroeks Ende 2023 das deutsche Team Bora – hansgrohe vorzeitig, um seine hoffnungsvoll begonnene Karriere bei V

05.12.2025Premier Tech steigt bei Alpecin als Co-Sponsor ein

(rsn) – Nur einen Tag nach dem offiziell bestätigten Ausstieg des bisherigen Co-Sponsors Deceuninck hat der Alpecin-Rennstall einen Nachfolger präsentiert. Wie das Team auf einer Pressekonferenz i

05.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

05.12.2025Als die Form da war, war das Team weg

(rsn) – Nachdem Liv Wenzel (Hess Cycling Team) die Saison 2024 aufgrund einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber früher als geplant beenden musste, meldete die Luxemburgerin sich zu Jahresbe

05.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

04.12.2025Uno-X startet mit fünf Zielen in die erste WorldTour-Saison

(rsn) – Nach sechs Jahren in der zweiten Radsportliga wird Uno-X Mobility in der Saison 2026 zum erlauchten Kreis der WorldTour-Teams gehören. Und mit dem Aufstieg werden auch die Ambitionen der No

04.12.2025Alpecin bleibt an Bord, aber Deceuninck steigt aus

(rsn) – Gute Nachricht für Mathieu van der Poel & Co.: Hauptsponsor Alpecin hat den Vertrag mit dem belgischen WorldTour-Rennstall verlängert – und zwar um weitere zwei Jahre und mit Option auf

04.12.2025Osborne hat online zum Spaß am Radsport zurückgefunden

(rsn) – Vor zwei Wochen wurde Jason Osborne in Abu Dhabi zum dritten Mal nach 2020 und 2024 E-Sport-Weltmeister. In überlegener Manier setzte er sich in drei auf der Plattform MyWhoosh ausgetragene

04.12.2025Horror-Sturz beim Giro: “Die Erfahrung war brutal“

(rsn) – Nachdem er 2024 mit seinem ersten Profisieg und dem Deutschen Meistertitel sowie seiner allgemeinen Entwicklung einen großen Schritt nach vorn machen konnte, hat das Jahr 2025 die Karriere

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)