Italiener gewinnt Auftakt von Adriatica Ionica

Viviani: “Das war ein weiterer Schritt in Richtung Tokio“

Von Peter Maurer aus Aviano

Foto zu dem Text "Viviani: “Das war ein weiterer Schritt in Richtung Tokio“"
Elia Viviani gewinnt die erste Etappe von Adriatica Ionica | Foto: Photors.it

15.06.2021  |  (rsn) – Elia Viviani hat die 1. Etappe der Adriatica Ionica (2.1) gewonnen, allerdings nicht im Dress seiner Cofidis-Equipe. Als Fahrer des Nationalteams nimmt der starke Sprinter an dem dreitägigen Rennen teil und setzte sich nach 185 Kilometern in Aviano vor seinen Landsleuten Davide Persico (Colpack Ballan) und Luca Pacioni (Eolo – Kometa) durch. Nur unweit des Heimflughafens der Frecce Tricolori, der berühmten italienischen Kunstflugstaffel, feierte der 32-Jährige seinen zweiten Sieg in diesem Jahr.

"Auf der ersten Etappe geht es immer um alles. Sieg, Leadertrikot, Punkteklassement. Ich glaube aber nicht, dass ich lange in der Gesamtwertung vorne liegen werde", schilderte der Venetier im Gespräch mit radsport-news.com. Denn auf das Fahrerfeld wartet schon am zweiten Tag die Königsetappe, die hinauf auf den Monte Grappa führt. 18 Kilometer berghoch sind dann nicht das Metier von Viviani.

"Hinauf zur Cima Grappa muss sich wohl keiner fürchten vor mir", scherzte er. Den Anstieg kennt er noch vom Giro d’Italia 2014, als damals ein Einzelzeitfahren von Bassano hinauf zum Gipfel führte. "Ich erinnere mich noch daran, dass er sehr lang ist. Allerdings kannst du als Sprinter dein Tempo wählen und es ist echt ein cooler Anstieg, aber er wird mir nicht viel Spaß machen", blickte er schon auf den zweiten Tagesabschnitt voraus.

Der Straßeneuropameister von 2019 bereitet sich aktuell auf die Olympischen Spiele vor, wo er auf der Bahn im Einsatz sein wird. Nach dem Giro begann er mit dem spezifischen Training für Tokio. Seine dreiwöchige Heimrundfahrt nahm er aber bewusst mit in sein Rennprogramm: "Ich komme aus einer Grand Tour immer mit einer tollen Form."

Diese unterstrich er mit seinem souveränen Erfolg jetzt bei Adriatica Ionica. "Das war jetzt ein weiterer Schritt in Richtung Tokio. Wir sind nicht nur hier, um zu trainieren. Wenn wir Chancen auf einen Sieg sehen, dann nehmen wir diese auch wahr", erklärte der Italiener, der besonders stolz auf seinen Erfolg war. Siege im Nationaltrikot sind selten, auch für erfolgsverwöhnte Sprinter wie Viviani.

Besondere Ehre im "Maglia Azzurro zu gewinnen"

"Wenn du das Nationaltrikot trägst, dann ist das immer ein spezielles Gefühl. Im Teammeeting spürst du schon bei jedem Fahrer, dass er alles geben wird, weil er Teil der Nationalmannschaft ist“, erzählte der 32-Jährige und fügte an: "Wenn ich das Trikot trage, dann fühle ich mich als Teil des Teams, egal ob auf der Straße oder auf der Bahn."

Mit ein bisschen Wehmut blickte er auf Tokio voraus, da dort das Trikot der Italiener überraschenderweise nicht in den typischen Farben sein wird: "Leider ist bei den Olympischen Spielen unser Trikot nicht azurblau, aber das Gefühl wird trotzdem da sein." In Japan wird Viviani, falls die Spiele stattfinden, auch eine weitere große Ehre zuteil.

Geht es nach Olympia über Hamburg und Plouay noch zur Straßen-WM?

Der Olympiasieger im Omnium wurde von seinem Olympischen Komitee nämlich als Fahnenträger vorgeschlagen. Bei den Bahnrennen, die in der zweiten Woche der Spiele stattfinden werden, strebt er erneut eine Medaille an. Erst danach wird er seinen Blick auf die Straße wieder werfen. Denn ein bisschen mehr als einen Monat nach Tokio warten die Weltmeisterschaften in Flandern.

Für jene ist Viviani aber noch nicht im Aufgebot zu finden. "Matteo Trentin ist der Kapitän dafür und mit Sonny Colbrelli haben wir den aktuellen Überflieger auch mit dabei. Italien ist gut aufgestellt für Flandern", blickte er voraus. Der Venetier selbst würde natürlich dort auch gerne das Maglia Azzurro des Nationalteams tragen. "Wenn die Form gut ist, dann würde ich gerne fahren. Aber man muss schauen wie es nach den Olympischen Spielen läuft und wie ich bei Rennen wie in Hamburg oder Plouay abschneide."

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2021Lipowitz nach überstandenem Infekt bei Adriatica Ionica top

(rsn) – Den Motor eines Profis und die Erfahrung eines U17-Athleten bescheinigte ein früherer Trainer Florian Lipowitz (KTM Tirol Cycling Team). Der 20-Jährige wird von seinen Teamkollegen liebev

17.06.2021Viviani jubelt auch zum Abschluss, Fortunato Gesamtsieger

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour.Adriatic

17.06.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

16.06.2021Fortunato triumphiert am nächsten mythischen Anstieg

(rsn) – Er ist der aufkommende Star im italienischen Radsport. Nach seinem Sieg beim Giro d’Italia am Zoncolan holte Lorenzo Fortunato (EOLO – Kometa) seinen nächsten Erfolg auf einem mythische

16.06.2021Zoncolan-Sieger Fortunato jubelt auch am Monte Grappa

(rsn) – In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Adri

16.06.2021Finale des Auftakts von Adriatica Ionica im Video

(rsn) - Elia Viviani (Cofidis) hat in Aviano die 185 Kilometer lange Auftaktetappe des dreitägigen Adriatica-Ionica-Race gewonnen. Der 32-jährige Italiener setzte sich im Massensprint vor seinen Lan

16.06.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

15.06.2021Viviani jubelt zum Auftakt des Adriatica Ionica Race

(rsn) – In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Adri

15.06.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 15. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

Weitere Radsportnachrichten

12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa

12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei

12.11.2025Bahrain-Profi Buratti versucht Karriere-Neustart bei ProTeam

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.11.2025Club-Fahrer, deutsche Talente und ein österreichischer Routinier

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komp

12.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

11.11.2025Sweeck im Sprintduell gegen Vandeputte zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Nach einem packenden Finale hat Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) den dritten von acht Läufen der Superprestige-Serie beim Jaarmarktcross in Niel für sich entscheiden können. In einer

11.11.2025Brand dreht in Niel den Spieß gegen van der Heijden um

(rsn) – Nur drei Tage nach dem verpassten Europameistertitel hat Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) bei der Superprestige in Niel Revanche genommen. Ähnlich wie die Europameisterin Inge van der

11.11.2025Wettskandale in anderen Sportarten: UCI will Kontrollen verschärfen

(rsn) – Angesichts zahlreicher Wettskandale in anderen Sportarten will der Radsportweltverband UCI seine Kontrollen verschärfen, um zu verhindern, dass es auch im Radsport zu Manipulationen kommt.

11.11.2025Rembe - rad-net ab 2026 auch mit Frauenteam

(rsn) – Rembe - rad-net wird in der kommenden Saison auch ein Frauenteam an den Start schicken. Wie der Rennstall aus dem Sauerland mitteilte, habe man beim Radsportweltverband UCI ein weibliches Ko

11.11.2025Ein Lidl-Arbeitstier, ein China-Abenteurer und einige KT-Größen

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

10.11.2025Vingegaard: Lieber Grand-Tour-Triple als dritter Tour-Sieg?

(rsn) – Was wiegt mehr? Drei Siege bei der Tour de France oder Siege bei jeder großen Landesrundfahrt? “Ich denke, ich würde lieber alle drei Grand Tours gewinnen“, sagte Jonas Vingegaard (Vi

10.11.2025Lidl – Trek verpflichtet Eisel als Sportlichen Leiter

(rsn) – Nach vier Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe hat Bernhard Eisel ein neues Team gefunden. Der Österreicher wird künftig als Sportlicher Leiter bei Lidl – Trek tätig sein. Das ga

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)