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05.03.2021 | (rsn) - Nach der Hitzeschlacht vom vergangenen Jahr, als sich am 1. August bei Temperaturen von fast 40 Grad Wout Van Aert (Jumbo - Visma) in Siena den Sieg holte, kehrt Strade Bianche zur 15. Austragung wieder an den angestammten Termin in der ersten März-Woche zurück.
Keine Veränderungen gibt es dagegen bei der Streckenplanung: Die spektakuläre Jagd durch die Toskana führt wieder über 184 Kilometer um Siena herum und weist unverändert elf Sektoren mit insgesamt 63 Kilometern über die weißen Schotterpisten auf, die dem Rennen seinen Namen geben. Diesmal allerdings könnte Regen dafür sorgen, dass sich die Fahrer durch Matsch statt Staub werden kämpfen müssen.
Die letzte Schwierigkeit des Tages steht auf dem Schlusskilometer an, wenn es durch enge Gassen durch die malerische Altstadt über Kopfsteinpflaster hinauf zum Ziel auf der Piazza del Campo geht. Wo sonst Tausende begeisterter Fans die Fahrer anfeuern und feiern, wird es auch allerdings wieder gespenstisch leer sein, denn auch in diesem Jahr wird Strade Bianche unter Corona-Bedingungen und damit ohne Zuschauer am Streckenrand ausgetragen werden müssen.
Vier Strade-Gewinner am Start
Mit Van Aert, dessen Vorgänger Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step), dessen Teamkollegen Zdenek Stybar (2015) und Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers / 2014, 2017) stehen vier ehemalige Strade-Sieger am Start, wobei der Titelverteidiger und der Weltmeister gemeinsam mit Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) das Trio der Top-Favoriten bilden. Van Aert, Alaphilippe und Kwiatkowski (2017) gewannen zudem kurz danach auch noch Mailand-Sanremo, weshalb ein Coup bei Strade Bianche auch diesmal ein deutlicher Fingerzeig für das erste Monument des Jahres sein wird.
Alaphilippe, der im vergangenen Jahr frühzeitig den Anschluss verlor und nur Rang 24 belegte, schiebt aber wohl nicht deshalb die Favoritenrolle diesmal den beiden Cross-Experten zu. "Wout und Mathieu sind die zwei großen Favoriten“, sagte der Franzose, der bei seinen ersten Auftritten in dieser Saison zu überzeugen wusste und deshalb anfügte: “Aber auch ich bin ambitioniert. Dieses Rennen ist für mich noch wichtiger als ein belgisches Monument. Der Kurs liegt mir“, so Alaphilippe, um anzufügen: “Aber van der Poel ist er auf den Leib geschneidert. Ich selbst bin noch nicht in Topform, will aber möglichst früh ein großes Rennen gewinnen. Für Wout ist es das erste Rennen dieses Jahr, aber auch er kann gewinnen“, sagte der 28-Jährige und erinnerte sich dabei an 2020: “Im letzten Jahr war er bei Strade Bianche sehr stark."
Während Alaphilippe sich bei Deceuninck die Führungsrolle mit dem erfahrenen Stybar teilen kann, ist Jumbo - Visma ganz auf Van Aert ausgerichtet. Der Belgier wird in der Toskana sein Saisondebüt geben, konnte zuletzt aber auf Teneriffa gut trainieren und zeigte sich deshalb auch zuversichtlich. “Mit meinem Gefühl und der Leistung ist alles in Ordnung“, sagte der 26-Jährige nach der Streckenbesichtigung.
Als seine stärksten Konkurrenten nannte Van Aert zwar Alaphilippe und van der Poel - “die beiden sollte man auf jeden Fall im Auge behalten“ - , aber auch die jungen Fahrer wie etwa Tour-de-France-Gewinner Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat Van Aert auf seiner Rechnung. “Wir werden in diesem Jahr eines der stärksten Teilnehmerfelder sehen“, prognostizierte er viel Spannung.
Van der Poel fühlt sich frischer als im Vorjahr
Bärenstark präsentierte sich in seinen bisherigen Einsätzen der viermalige Cross-Weltmeister van der Poel, der gleich bei seinem Saisondebüt zum Auftakt der UAE Tour einen Etappensieg feierte. “Mathieu ist gut drauf. Wir haben den Sieg als Ziel“, sagte sein Helfer Philipp Walsleben, der allerdings einen Nachteil für seinen Kapitän ausmachte. “Es gibt sehr viele Höhenmeter, da muss man schauen, wie das Mathieu passt. Da gibt es leichtere Fahrer, die dann eher einen Vorteil haben“, meinte der 33-Jährige zu radsport-news.com.
Bei den beiden Frühjahrsklassikern Kuurne-Brüssel-Kuurne und Le Samyn legte van der Poel jedenfalls imponierende Auftritte hin und strotze regelrecht vor Kraft. "Ich hatte eine gute Zeit", lachte der 26-Jährige, nachdem er mit weiteren Ausreißern erst auf den letzten beiden Kilometern in Kuurne noch gestellt worden war. Und auch bei Le Samyn war er eine der dominierenden Gestalten, wobei ihn ein Lenkerbruch im Finale stoppte. “Die Form ist gut. Besonders im Vergleich zum letzten Jahr ist der Unterschied kurz vor der Strade sehr groß. Ich bin jetzt frischer und noch in meiner Form von den Crossrennen bin. Das hilft auch“, sagte van der Poel, der 2020 Platz 15 belegt hatte.
Zu den jungen Fahrern, die in Siena ganz vorne landen könnten, gehört Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers), dem der Übergang vom Cross auf die Straße perfekt gelang. Der 21-jährige Brite war beim Omloop Het Nieuwsblad einer der stärksten Fahrer und sprintete tags darauf bei Kuurne-Brüssel-Kuurne auf den dritten Platz. “Ich mischte sowohl beim Omloop als auch bei Kuurne-Brüssel-Kuurne bei den Großen mit. Ein bisschen unerwartet, aber das gibt mir viel Selbstvertrauen“, sagte Pidcock vergangenen Sonntag. “Ich freue mich schon auf die Strade Bianche. Ich denke, ich sollte auch damit zurechtkommen. Ich kann mit offenem Visier kämpfen. Strade Bianche derjenige Klassiker, dessen Strecke einem Cyclo-Cross am nächsten kommt“, so der Neoprofi, der bei Ineos Grenadiers gemeinsam mit Kwiatkowski und Egan Bernal zu den Kandidaten auf ein Spitzergebnis zählt.
Macht Pogacar weiter, wo er bei der UAE Tour aufhörte?
Dazu dürfte auch das UAE-Duo Pogacar und Davide Formolo gehören. Der Italiener musste im vergangenen Jahr bei Van Aerts Attacke 13 Kilometer vor dem Ziel zwar ebenfalls die Segel streichen, konnte sich in Siena 30 Sekunden hinter dem Jumbo-Kapitän jedoch den zweiten Platz vor dem Berliner Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) sichern. “Ich starte diesmal mit weniger Druck, weil ich noch am Formaufbau bin“, sagte Formolo, der sich zudem die Kapitänsrolle mit Pogacar teilt.
Der Slowene gewann im Februar souverän die UAE Tour und dürfte deshalb auch stärker einzuschätzen sein als sein Teamkollege. “Die Idee ist, dass wir beide mit so vielen Helfern wie möglich zusammen ins Finale kommen. Es dürfte ein schwer vorhersehbares Rennen werden, aber das kann am Samstag zu unserem Vorteil sein“, meinte der 28-jährige Formolo, der sich bei der UAE Tour in Pogacars Dienst gestellt hatte.
Hoch einzuschätzen ist auch Jakob Fuglsang (Astana - Premier Tech). Der 35-jährige Däne war bereits einmal Zweiter in Siena und belegte im vergangenen Jahr den fünften Platz - und das bei den extremen Temperaturen, mit denen Fuglsang nicht sonderlich gut klarkommt. "In diesem Jahr könnte es regnen, was das Rennen noch schwieriger machen könnte. Ich freue mich darauf, es ist eines der schönsten im Kalender und ich konnte 2019 Zweiter werden und im letzten Jahr Fünfter, als mir die Hitze zugesetzt hatte. Ich bin optimistisch, dass es auch am Samstag gut laufen wird", sagte der Routinier, der gemeinsam mit Fahrern wie Bauke Mollema und Gianluca Brambilla (beide Trek - Segafredo), Alejandro Valverde (Movistar), Greg Van Avermaet (AG2R Citroën), Alberto Bettiol (EF Education - Nippo), Tim Wellens (Lotto Soudal) oder Michael Gogl (Qhubeka Assos) zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen sein wird.Der Österreicher war vergangenes Jahr immerhin Neunter und hat diesmal viel vor.
Die deutschen Teams in Außernseiterrollen
In Abwesenheit des zweimaligen Strade-zweiten Peter Sagan, der noch wegen den Folgen einer Corona-Erkrankung pausiert, und des letztjährigen Dritten Maximilian Schachmann, der seinen Titel bei Paris-Nizza verteidigen will, ruhen die Hoffnungen bei Bora - hansgrohe auf den Schultern der Debütanten Emanuel Buchmann und Patrick Konrad. DSM, das zweite deutsche WorldTeam, bringt mit Romain Bardet zwar den Zweiten von 2018 an den Start. Der Franzose befindet sich nach einer schwachen Saison bei Ag2R aber im persönlichen Neuaufbau und benötigt wohl noch einige Zeit, um an bessere Zeiten anknüpfen zu können.
Die Strecke der diesjährigen Austragung ist identisch mit der von 2020. Nach 17 Kilometern geht es auf den ersten Schotter-Sektor, die beiden längsten - Lucignano d’Asso, 11,9 km, und Monte Sante Marie, 11,5 km - umrahmen den Mittelteil. Die drei letzten Sektoren - Monteaperti (800 m), Strade di Colle Pinzuto (2,4 km) und Le Tolfe (1,1 km) führen jeweils bergauf und eignen sich angesichts von zweistelligen Steigungsgraden besonders gut für Attacken. Nach dem letzten Sektor sind es noch zehn wellige Kilometer nach Siena, wo es dann in den 1,5 Kilometer langen Anstieg die Altstadt hinauf geht.
Dort kamen angesichts der extremen Umstände im vergangenen Jahr die Fahrer übrigens mit riesigen Abständen an. Sieger Van Aert trennten vom Zehnten stolze 7:45 Minuten, insgesamt erreichten nur 41 Starter das Ziel an der Piazza del Campo.
Eurosport überträgt die Strade Bianche ab 14 Uhr in seinem ersten Programm. Radsport News ist von da an im Live-Ticker mit von der Partie.
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