Nach starker Vorstellung WM-Neunter in Imola

Schachmann fehlten nur wenige Meter zur Medaillenchance

Foto zu dem Text "Schachmann fehlten nur wenige Meter zur Medaillenchance"
Maximilian Schachmann im WM-Straßenrennen von Imola | Foto: Cor Vos

27.09.2020  |  (rsn) – Mit Rang neun in Imola sorgte Maximilian Schachmann für das beste Ergebnis eines deutschen Fahrers in einem WM-Straßenrennen seit 2014, als John Degenkolb in Ponferrada ebenfalls Neunter geworden war. Dem 26-jährigen Berliner fehlte dabei nicht viel, um nach schweren 258 Kilometern auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari sogar um die Medaillen mitkämpfen zu können.

Denn als es in den letzten Anstieg des Tages ging, wurde Schachmann von Simon Geschke in Position gefahren und hielt auch der Tempoverschärfung von Marc Hirschi stand, der die Spitzengruppe auf sieben Mann verkleinerte. Erst als Michal Kwiatkowski erneut das Tempo verschärfte, geriet Schachmann in Schwierigkeiten.

Doch selbst als kurz darauf Julian Alaphilippe seine letztlich siegbringende Attacke kurz vor der Kuppe setzte, waren die Medaillenchancen des deutschen Kapitäns noch intakt. Wenige Meter nur fehlten Schachmann, um zu Alaphilippes Verfolgern Hirschi, Kwiatkowski, Wout Van Aert, Jakob Fuglsang und Primoz Roglic aufschließen zu können. Doch auch aufgrund der Windverhältnisse konnte der Deutsche als Einzelkämpfer die Lücke nicht zufahren und kam letztlich in der zweiten Verfolgergruppe mit 53 Sekunden Rückstand ins Ziel.

“Über den Berg haben mir vielleicht zehn Meter gefehlt. Und bei dem schweren Seitenwind konnte ich es nicht mehr alleine zufahren", erklärte Schachmann nachdem Rennen. Aber selbst danach hoffte er noch, nachdem er auf den letzten zehn Kilometern von einer Gruppe um Michael Matthews und Alejandro Valverde eingeholt worden war, noch nach vorne zu gelangen. “Als sie mich eingeholt hatten, wurde aber nicht mehr weiter gefahren. Ich dachte eigentlich, wir schaffen das mit der Besetzung. Aber irgendwie ist allen die Luft ausgegangen“, sagte Schachmann, der nochmals betonte, wie knapp es im renntscheidenden Moment bei der Attacke von Alaphilippe zuging: “Ich ärgere mich, dass am Ende nur zehn Meter fehlten."

Schachmann und Geschke loben das deutsche Team

Ein uneingeschränkt positives Fazit zog dagegen Geschke. “Am Ende lief es super gut. Max haben im Finale nur ein paar Meter gefehlt, um vielleicht um eine Medaille mitzufahren. Sicherlich ärgerlich für Max, dass es so knapp war. Aber Top Ten ist ein super Ergebnis auf dem Kurs“, befand der routinierte Freiburger.

Während sich Schachmann so lange wie möglich im Rennen verstecken sollte, war Geschke dafür vorgesehen, kurz vor dem Finale Angriffe zu parieren. Allerdings blieb er dabei weitgehend beschäftigungslos. “Es wurde nicht so viel attackiert, weil das Tempo so hoch war. Als Pogacar attackierte, da konnte keiner mitfahren, also ich definitiv nicht. Danach haben die Belgier ein so hohes Tempo angeschlagen, dass alles auf den letzten Berg hinauslief“, berichtete Geschke, der dann noch Schachmann in Position brachte. “Dann hat er sein Ding gemacht“, sagte der 34-Jährige, der selbst noch Rang 17 belegte.

Voll des Lobes waren Schachmann und Geschke für die Mannschaftsleistung. Angefangen von Jonas Koch, der bis 70 Kilometer vor dem Ziel das Rennen in einer Ausreißergruppe bestimmte und somit dafür sorgte, dass seine Kollegen im Feld keine Nachführarbeit leisten mussten, bis hin zu den Helferdiensten der weiteren BDR-Starter. “Max hat den ganzen Tag kraftsparend fahren können“, sagte Geschke und Schachmann lobte: “Die Mannschaft hat einen super Job gemacht.“

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2020Alaphilippe will die Zeit im Regenbogentrikot genießen

(rsn) - Zwei Monate nach seinem WM-Sieg von Imola präsentierte Julian Alaphilippe das Regenbogentrikot, in dem er die Saison 2021 bestreiten wird - die achte in Diensten des belgischen Teams Deceunin

23.12.2020Schweizer Bundesregierung will Geld für abgesagte WM zurück

(rsn) - Fast elf Millionen Euro Steuergeld haben die Schweizer Bundesregierung, die Kantone Waadt und Wallis sowie die Gemeinden für die Austragung der Straßen-WM 2020 zur Verfügung gestellt. Ein G

28.09.2020Titelverteidiger Alaphilippe verzichtet auf den Flèche Wallonne

(rsn) - Nach seinem WM-Triumph von Imola deutete Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) bereits am Sonntagabend gegenüber dem französischen Radiosender RMC an, dass er auf seinen Start beim F

28.09.2020Albasini brachte beim WM-Abschied Hirschi gut durchs Rennen

(rsn) – Michael Albasinis Karriere wäre schon beendet gewesen. Nach den Ardennenklassikern und der Tour de Suisse wollte der 39-Jährige seine Radschuhe an den Nagel hängen. Doch die Folgen der de

28.09.2020Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) - Julian Alaphilippe ist neuer Straßenweltmeister. Der 28 Jahrealte Franzose setzte sich nach schweren 258 Kilometern mit Start und Ziel in Imola als Solist durch, nachdem er sich am letzten A

28.09.2020Pogacar ging in Imola für Roglic in die Offensive

(rsn) - Bei der Tour de France waren Tadej Pogacar und Primoz Roglic die großen Dominatoren. Deshalb wurden die beiden Slowenen auch als Mitfavoriten für den hügeligen WM-Kurs von Imola genannt. D

27.09.2020Van Aert schmerzt der zweite Platz von Imola

(rsn) – Nach der Corona-Zwangspause war Wout Van Aert der bestimmende Fahrer der Saison. Bei Strade Bianche und Mailand-Sanremo erzielte er gleich im August zwei prestigeträchtige Erfolge. Trotz e

27.09.2020Alaphilippe: “Dieser Sieg war das größte Ziel meiner Karriere“

(rsn) - Auf einem der schwersten Straßenkurse bei Weltmeisterschaften seit langem setzte sich einer der besten Fahrer der letzten drei Saisons durch. 23 Jahre nach Laurent Brochard gewann Julian Alap

27.09.2020Hirschi: “Der Bauch sagte Bronze“

(rsn) - Nach schweren 258 Kilometern auf dem Rundkurs von Imola entschieden einige Zentimeter im Kampf um die Bronzemedaille. Die sicherte sich der Schweizer Marc Hirschi auf dem Autodromo Enzo e Dino

27.09.2020Alaphilippe beschert sich in Imola einen Traumtag

(rsn) - In den vergangenen Jahren gehörte Julian Alaphilippe immer wieder zu den Favoriten in WM-Straßenrennen. Als bestes Ergebnis sprang für den Franzosen bisher aber nur ein achter Platz bei den

27.09.2020Für Schönberger lief es nur bis zur vorletzten Runde nach Wunsch

(rsn) - Es war das erwartet schwere WM-Finale in der Emilia-Romagna. Im Straßenrennen der Männer über 258,2 Kilometer ging der Titel ging nach neun Runden an den Franzosen Julian Alaphilippe. Der T

27.09.2020Alaphilippe stürmt ins Regenbogentrikot, Schachmann 9.

(rsn) - Julian Alaphilippe ist neuer Straßenweltmeister. Der Franzose setzte sich nach schweren 258 Kilometern rund um Imola als Solist durch, nachdem er sich am letzten Anstieg des Tages 13 Kilomet

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine