--> -->
19.09.2020 | (rsn) - “Ich habe die Welt erschüttert“, rief Muhammed Ali, damals noch als Cassius Clay, als er 1964 im Alter von 22 Jahren erstmals den Titel im Schwergewichtsboxen errang. Sein Jubelschrei hätte perfekt auf das Bild gepasst, als Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) die Ziellinie beim 36 Kilometer langen Zeitfahren hinauf zur Planche des Belles Filles überquerte und die Tour erschütterte. Sensationell entriss er seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo – Visma) noch das Maillot Jaune und wird am Sonntag auf der Champs-Élysées zum jüngsten Toursieger seit 116 Jahren gekürt.
Es ist aber lediglich das Alter, das die Erfolge von Ali und Pogacar vergleichbar macht. Denn als exzentrisch wie den US-amerikanischen Boxer kann man den 21-Jährigen aus Komenda nicht bezeichnen. In seinem größten Erfolg seiner noch jungen Karriere dankte er vor allem seiner Mannschaft, was viele Beobachter ins Schmunzeln geraten ließ. Es ist sicherlich nicht der Fahrer mit dem stärksten Team, der die Tour gewinnen wird. Es ist jener, der individuell der Stärkste war. Denn würde man die 1:25 Minuten, die Pogacar auf der Windkante nach Lavaur verlor, noch in Rechnung stellen, dann würde sein Vorsprung in der Gesamtwertung gegenüber Roglic fast zweieinhalb Minuten betragen.
"Ich glaube mein Kopf explodiert gleich. Ich kann nichts sagen, keine Ahnung. Ich weiß nicht, wann ich das realisieren werde. Es ist unglaublich", schwebte der Tour-Debütant auf Wolke sieben im Zielraum am Ende des steilen Aufstiegs, an dem sich in diesem Jahr die Tour entschied. Mit hohem Tempo begann Pogacar sein Zeitfahren, baute Kilometer um Kilometer den Vorsprung auf seinen Landsmann Roglic auf. Je größer der Abstand wurde, umso größer wurde auch sein Selbstvertrauen, Pogacar schienen Flügel zu wachsen auf dem Weg zur Bergankunft auf 1.035 Metern Höhe.
Flügel, die bis zur 20. Etappe Roglic zu besitzen schien. Der ehemalige Skispringer, der fast durch Zufall auf dem “zweiten Bildungsweg“ zum Radsport gekommen war, verkrampfte im Gelben Trikot von Kilometer zu Kilometer zu. Sein Vorsprung schmolz auf den 30 Kilometern Anfahrt bis zur Schlusssteigung hinauf zum Plateau des Belles Filles schon um deutlich mehr als die Hälfte. Und im Anstieg kam es noch schlimmer. "Offensichtlich habe ich nicht genug gepusht. Am Ende fehlte mir die Kraft, die ich gebraucht hätte, aber ich habe bis zum Ziel alles gegeben", analysierte Roglic, nachdem ihm der fast schon sicher geglaubte Toursieg noch entglitten war.
Pogacar wie Merckx 1969
Dagegen lief für Pogacar alles nach Plan. "Nur in der Ebene habe ich den Funk gehört. Im Anstieg waren die Fans so laut, dass ich nichts verstand. Ich kannte keine Abstände, gab Vollgas und bin richtig tief gegangen vom Beginn der Steigung bis zur Ziellinie", sagte Pogacar, der im Interview noch eine nette Anekdote zum Besten gab. Diese handelte von der Speziallackierung seiner Colnago-Maschine für den nächsten Tag: ganz in Weiß gehalten, um seine Führung in der Nachwuchswertung markieren. "Ich habe es mir am Morgen angesehen und es war richtig schön", so Pogacar.
Doch dieses Trikot wird er auf der Finaletappe erst bei der Siegerehrung überstreifen. Denn den Tag wird er im Maillot Jaune verbringen. Dazu holte er sich das Gepunktete Trikot des Bergbesten. Denn auch diese Sonderwertung sicherte er sich. Bezeichnenderweise gelang es zuletzt Eddy Merckx 1969, bei der Tour de France drei Wertungstrikots zu gewinnen.
"Ehrlich gesagt, dachte ich nicht an den Toursieg. Roglic sah so gut aus während der drei Wochen. Heute hatte er einen schlechten Tag", sagte Pogacar, der nach der Zielankunft seines Teamkollegen noch immer nicht glauben konnte, was er da vollbracht hatte.
Die Entscheidung bei der Tour 2020 fiel im Einzelzeitfahren im Duell Mann gegen Mann. Und das, obwohl 19 Etappen lang die niederländische Equipe rund um Roglic das Rennen dominiert hatte. Auch im Zeitfahren unterstütze das Team seinen Kapitän nach Kräften. So half der schon früh gestartete gegangene Tony Martin beim Anbringen der Startnummer und gab Tipps, wie Roglic das Rennen angehen sollte. Wout Van Aert und Tom Dumoulin fuhren Vollgas, Van Aert mit Radwechsel vor der Schlusssteigung, Dumoulin ohne. Alle erdenklichen Szenarien schienen durchgespielt, und doch half es nichts: Pogacar war der deutlich Stärkere.
(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra
23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai
11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar
15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp
27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg
10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig
03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte
24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die
23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ
22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff
21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht
21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr
(rsn) – Danny van Poppel hat auf der 2. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) alles getan, um seinem Kapitän Sam Welsford und dem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den zweiten Etappensieg in Folge
22.01.2025Vielversprechende Talente sollen den Umbruch abschließen(rsn) – Viele WorldTour-Rennställe im Radsport schreiben sich das Wort Gleichberechtigung inzwischen auf die Fahne. Einer der größten Vorreiter kommt aus Australien. Denn schon als die GreenEdg
22.01.2025Früh gestürzt, spät abgehängt und trotzdem siegt Welsford(rsn) – Sam Welsford hat sich in Tanunda weder durch einen frühen Sturz noch vom Anstieg über den Menglers Hill davon abbringen lassen, seinen zweiten Etappensieg bei der 25. Tour Down Under (2.UW
21.01.202576. Valencia-Rundfahrt: Zum Auftakt ein langes Teamzeitfahren(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko
21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details
21.01.2025U23-Cross-Weltmeisterin Bäckstedt will in Liévin Titel verteidigen(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM - zondacrypto) wird bei den kommenden Cyclocross-Weltmeisterschaften im französischen Liévin als Vorjahressiegerin im U23-Wettbewerb antreten und somit auf
21.01.2025Es fehlt nur ein überragender Rundfahrer(rsn) – Kaum ein Team war 2024 in der Breite so gut aufgestellt wie Lidl – Trek. Obwohl in Mattias Skjelmose der beste Profi in der Abschluss-Weltrangliste erst auf Rang zwölf zu finden war, kam
21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T
21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi
21.01.2025Zum Saisonstart erleidet van Baarle einen schweren Rückschlag(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison
21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-
21.01.2025In dieser Saison heißt es: Die Position behaupten!(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid