Vorsichtig optimistisch trotz Schlüsselbeinbruch

Schachmann vor der Tour: “Also, ich bin bereit!“

Von Joachim Logisch aus Nizza

Foto zu dem Text "Schachmann vor der Tour: “Also, ich bin bereit!“"
Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) | Foto: Screenshot / Bora - hansgrohe

28.08.2020  |  (rsn) - Während Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) nach dem schweren Sturz beim Critérium du Dauphiné seine Chancen bei dieser 107. Tour de France vorsichtig pessimistisch einschätzt, ist sein Teamkollege Maximilian Schachmann vorsichtig optimistisch.

"Am Tag nach dem Sturz konnte ich mir nicht sicher sein, dass ich hier am Start stehen werde. Aber die Entwicklung verlief sehr gut. Der gebrochene Knochen liegt glücklicherweise in der richtigen Position und jeden Tag werden die Schmerzen geringer. Ich kann damit gut umgehen. Also, ich bin bereit!", sagte er in einem Videochat mit Journalisten am Tag vor der 1. Etappe in Nizza.

Allerdings räumte der Berliner auch ein: "Ich kann auch nicht in die Glaskugel schauen. Wir müssen zwei Tage abwarten, danach wissen wir alle, wo wir stehen. Ich weiß, dass die Form nicht schlecht ist. Wie gut es unter Rennbedingungen laufen wird, müssen wir abwarten."

Sowohl Buchmann als auch Schachmann hätten keine großen Probleme gehabt, wenn die Tour wie so oft in den letzten Jahren mit einer Woche der Sprinter beginnen würde. Dann hätten sie Zeit, sich einzurollen. Doch nun gehen beide mit großer Spannung in die 2. Etappe, die mit dem Col de la Colmaine und dem Col de Turini zwei Berge der 1. Kategorie aufweist, gefolgt von der Col d’Eze, einem Anstieg der 2. Kategorie. Schachmann: "Jetzt kann man noch nichts sagen. Das ist unmöglich. Wir sind zwar Rennen gefahren, aber keine ganze Saison durch wie üblich. Ich bin gespannt, wie es sein wird."

Im Gegensatz zu Buchmann, den nun auch Hüftprobleme plagen, ist der Gewinner der Fernfahrt Paris-Nizza nach eigenen Angaben nicht wirklich beeinträchtigt: "Ich bin Intervalle gefahren, um zu sehen, welche Folgen das auf die Verletzung hat. Das hat mich nicht beeinträchtigt. Deshalb haben wir uns entschieden, mich auch mitzunehmen", bekräftigte er im Pressegespräch.

Der Bruch musste glücklicherweise nicht operiert werden. Schachmann benötigt nicht mal eine Schiene. "Ich trage nur ein Tape, dass es ein wenig unterstützt“, sagte er und zeigte den blauen Tapeverband unter seinem Trikot. Schachmann: “Der Bruch wächst schon wieder zusammen. Ab dem ersten Ruhetag bin ich übern Berg."

Noch weniger Sorgen bereitet ihm, dass der Grand Départ in einer sogenannten roten Zone stattfindet. So klassifiziert Frankreich die inzwischen 21 Regionen, in denen sich innerhalb einer Woche mehr als 50 von 100 000 Einwohnern mit dem Corona-Virus infiziert haben. Schachmann: "Ich verfolge die Entwicklung nicht speziell, weil die Zeit dazu auch nicht da ist. Ich vertraue auf mein Team und die Organisation. Wir sind alle mehrfach getestet worden und befinden uns alle in der eigenen Umgebung. Ich habe keinen Kontakt zu anderen Personen außerhalb des Teams gehabt. Von daher fühle ich mich sehr sicher."

Er selbst verhält sich mehr als vorsichtig, damit er sich und andere nicht ansteckt. Schachmann: "Wir versuchen bestmöglich, das Protokoll umzusetzen. Ich trage die Maske im Freien, auch wenn zehn Meter um mich herum niemand ist. Wir geben alles, um die Tour gut durchzubringen. Aber nicht alles liegt in unserer Macht. Ich hoffe, dass die Zahlen wieder zurückgehen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

17.12.202483. Paris-Nizza mit zwei Bergankünften und Teamzeitfahren

(rsn) – Die 83. Ausgabe der Fernfahrt Paris – Nizza (9. – 16. März) 2.UWT) hat je drei Etappen für Sprinter und Kletterer, ein Teilstück für Puncheure und auch wieder ein Teamzeitfahren im P

17.12.2024Pogacar-Helfer will den “Killerinstinkt“ wieder erwecken

(rsn) - Felix Großschartner (UAE Team Emirates) steckt zwar gerade in Spanien, im Luxusresort Grand Hotel Luxor in Benidorm, in dem es von pharaonischen Symbolen wie Obelisken, Sphinxen und Pyramiden

17.12.2024UAE: Sechsjahresvertrag mit neuem Sponsor XRG

(rsn) – Bereits vor einer Woche wurde beim Medientag des UAE Teams Emirates bekannt, das der Rennstall künftig auf einen weiteren finanzstarken Geldgeber bauen kann, der ab 2025 als neuer Co-Namens

17.12.2024Pidcock verzichtet in diesem Winter auf Crossrennen

(rsn) – Tom Pidcock wird in diesem Winter auf Einsätze im Gelände verzichten. Das teilte der 25-jährige Brite auf Instagram mit. “Am Sonntag habe ich mir meinen ersten Cyclocross dieser Saison

17.12.2024Behrens und Lippert Deutschlands Radsportler des Jahres

(rsn) – Niklas Behrens, Liane Lippert und Anastasia Kuniß sind Deutschlands Radsportler des Jahres. U23-Weltmeister Behrens ließ bei der zum 54. Mal von den Zeitschriften Radsport und RennRad durc

17.12.2024Zwischen riesigem Jubel und einer bitteren Zwangspause

(rsn) – Besser als die Saison 2024 hat ein Jahr für Kevin Geniets (Groupama – FDJ) aus sportlicher Sicht wohl noch nie begonnen: Gleich am ersten Renntag gewann er den Grand Prix La Marseillaise

17.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

17.12.2024Felline steigt vom Rad, Schweizer Vizemeister Pellaud nach China?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

16.12.2024Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

16.12.2024Alles begann mit Denks Brief an Mateschitz

(rsn) – Für die Öffentlichkeit begann der Poker um den Einstieg von Red Bull bei Bora – hansgrohe um den vergangenen Jahreswechsel herum. Eine Information der österreichischen Bundeswettbewerbs

16.12.2024Zivile Motorrad-Sicherheitskräfte bei niederländischen Rennen?

(rsn) – Mit der Ankündigung, dass in Folge des zweitägigen NATO-Gipfels Ende Juni in Den Haag für den Großteil der Saison keine Motorradpolizisten für Radrennen abgestellt werden könnten, hatt

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine