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21.05.2020 | (rsn) – Mit heftigen Knieschmerzen, die später eine OP benötigten und letztlich nur als "Teamfüller" war Jens Heppner ins Rennen gegangen - die Erwartungshaltung vor dem Giro d`Italia 2002 waren dementsprechend äußerst gering. Was aber am Ende dabei heraussprang, war mehr als sich der damals 37-Jährige hätte erträumen können: nämlich zehn Tage im Rosa Trikot – so viele wie sonst kein Deutscher bis heute.
Auf der 12. Etappe verbrachte er seinen bereits sechsten Tag im Rosa Trikot und löste damit den bisherigen Rekordhalter Herman Buse ab, der 1932 für fünf Tage die Gesamtwertung der Italien-Rundfahrt anführte. "Natürlich macht mich das Stolz. Und es kann auch gerne noch beim Rekord bleiben“, so Heppner zu radsport-news.com
Ganz unerwartet kam Heppners Fahrt ins Rosa Trikot dann aber trotz der ungünstigen Vorzeichen doch nicht. Schon auf der 2. Etappe mit der Ankunft in Lüttich überzeugte der Routinier mit einem dritten Platz in der Tageswertung. Vier Tage später schaffte es "Heppe" schließlich in die Ausreißergruppe des Tages, die deutlich vor dem Feld ins Ziel kam. Da der damalige Telekom-Profi der mit Abstand beste Fahrer in der Gesamtwertung war, schlüpfte er in Varazze ins Rosa Trikot.
"Das Gefühl war unbeschreiblich schön. Es war einer meiner größten und schönsten Erfolge und Erinnerung in meiner Laufbahn", blickte Heppner zurück. Dabei hatte der Tag für den Allrounder zunächst gar nicht so gut begonnen.
"Es war eine Schlechtwetter-Etappe, auch wenn es warm war. Es gab am Anfang viel Regen. Ich fuhr am Ende des Feldes und hatte irgendwann die Nase voll, was mich dazu bewog, nach vorn zu fahren. Irgendwie hatte ich Frust wegen des Wetters und als ich vorn war, entstand die Gruppe", meinte Heppner . In der Gruppe selbst gab der Deutsche Vollgas, "weil ich einfach schnell ins Ziel wollte. Als ich merkte, dass ich virtuell in Rosa war, arbeitete ich schon gezielt auf das Trikot hin. Ich wollte keinen anderen Fahrer mehr wegfahren lassen und so viel wie möglich an Vorsprung ins Ziel bringen. Entsprechend habe ich auch die Hauptarbeit in der Gruppe geleistet", erinnerte sich Heppner
Über 3:30 Minuten wies Heppners Vorsprung gegenüber der namhaften Konkurrenz um Stefano Garzelli, Yaroslav Popovych, Paolo Savoldelli, Francesco Casagrande oder Gilberto Simoni aus. Dieser schmolz zwar an den nachfolgenden Tagen Stück für Stück zusammen, doch nach Etappe Nummer 15 hatte Heppner noch immer 48 Sekunden Vorsprung auf den Australier Cadel Evans. "Als ich das Trikot hatte, dachte ich tatsächlich von Tag zu Tag. Aber ich wusste auch, dass es einige Tage dauern würde, bis ich das Trikot verlieren würde. Meine Form war sehr gut und ich war immerhin ja schon mal Zehnter bei der Tour de France, was zeigte, dass ich kein schlechter Allrounder war", begründete Heppner seinen Optimismus.
Zehn Tage sollte letztlich die Fahrt im Rosa Trikot dauern, ehe er in Corvara in Badia sechs Minuten auf seine Kontrahenten verlor und auf Rang zwölf in der Gesamtwertung abrutschte. Doch der Absturz lag nicht daran, dass Heppner eingebrochen war. Vielmehr stürzte Heppner auf der Abfahrt vom Passo Pordoi gut 15 Kilometer vor dem Ziel bei Tempo 70, was zu dem großen Zeitverlust führte. Allerdings gab Heppner auch offen zu. "Ich hätte das Trikot auch ohne Sturz an diesem Tag verloren, wäre aber unter den ersten Fünf in der Gesamtwertung geblieben."
So aber war Heppner das Rosa Trikot los und ein Tag später, nachdem er im Grupetto ins Ziel gekommen war, war auch das Abenteuer Giro beendet, die letzte GrandTour seiner Karriere. "Ich hatte durch den Sturz große Schmerzen an der Hüfte. Auf der 17. Etappe konnte ich aufgrund der vielen kleinen Brüche am rechten Hüftknochen kaum treten und dann kam auch noch hohes Fieber dazu", erklärte Heppner seinen Ausstieg.
Trotz des abprupten Endes ist Heppner der Giro 2002 in bester Erinnerung geblieben. Ungewohnt war für ihn, der über Jahre hinweg im Schatten von Jan Ullrich und Erik Zabel gestanden hatte, der Trubel um seine Person. "Der Rummel, egal ob Medien oder italienische Radsportfans, war enorm. Sie bestürmten mich immer nach der Siegerehrung und wollten mir irgendetwas als Souvenir entreißen. Ich hatte bereits nach dem ersten Tag in Rosa vier Bodyguards an meiner Seite, sonst wäre ich nie zum Bus gekommen", schloss Heppner.
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