--> -->
19.04.2022 | (rsn) - Der Fleche Wallonne, der kleinste der drei Ardennenklassiker, endet an der Mur de Huy, einem der spektakulärsten Anstiege des Rennkalenders. Einer, der mit der nur 1,4 Kilometer langen, aber bis zu 20 Prozent steilen “Mauer“ bestens zurechtkam, war Michael Albasini . Acht Mal landete der Schweizer Ex-Profi beim Fleche Wallonne in den Top Ten, zwei Mal davon sogar auf dem Podium. Nur ein Sieg war ihm nicht vergönnt.
“Kurze, abrupte Steigungen konnte ich schon immer schnell hochfahren. Das liegt wohl an meiner Physiologie“, erklärte Albasini gegenüber radsport-news.com, weshalb er an der “Mur“ zu den stärksten zählte. Dabei nutzte er eine Nische, die sich ihm mit dem Fleche Wallonne bot. “Oft war es so, dass Amstel (Gold Race) und Lüttich(-Bastogne-Lüttich) die großen Ziele meiner Teamkapitäne waren. Meist sind sie den Fleche gar nicht oder nicht voll gefahren. So hatte ich da jeweils meine Chance und nach den ersten paar Resultaten war ich plötzlich Fleche-Spezialist“, sagte Albasini.
Den Schlussanstieg von Huy beschrieb er als “speziellen Mix aus Bergankunft und Sprint“. Er selbst sei zwar weder auf dem einen noch dem anderen Terrain ein Spezialist, “aber in der Schnittmenge kann ich mich da behaupten“, nannte Albasini sein Erfolgsgeheimnis.
Zwar entscheidet sich an der Mur der Fleche Wallonne, aber auch, wenn die Ausreißer letztlich immer chancenlos waren, so hat die “Vorgeschichte des Rennens“, wie Albasini sagte, durchaus ihren Einfluss auf das Schlussresultat. “Mal hatten Bergspezialisten Vorteile, mal waren die endschnelleren Fahrer im Vorteil. Bei der perfekten Mischung und wenn ich optimal (in den Schlussanstieg) reingekommen bin, konnte ich aufs Podium fahren, ansonsten reichte es für die Top Ten“, sagte Albasini.
Besonders wichtig sei es, so frisch wie möglich zum Schlussanstieg zu gelangen. “Das ist sicher der Schlüssel zum Erfolg. Da es aber ein recht hektisches und nervöses Rennen ist, bei dem es viele wichtige Abschnitte gibt, an denen man gut positioniert sein muss, ist dies gerade die Schwierigkeit“, berichtete der Allrounder.
“Mythos, Bierfahne, Schmerz“
Eminent wichtig sei es, sich möglichst schon am Fuße der “Mur“ in der Pole Position zu befinden. “Die Steigung ist sehr schmal, man ist schnell blockiert, wenn man zu weit hinten ist“, begründete er. Um sich die Kraft im Schlussanstieg bestmöglich einzuteilen, setzte sich Albasini dabei Referenzpunkte. “Ich wusste, dass ich bei den beiden Kehren ganz vorne sein musste, ohne dabei zu überdrehen. Ich musste jeweils die kurze Rampe direkt danach abwarten, um meinen Sprint zu eröffnen, ansonsten würde es mich hinstellen. Der weiße Schrein auf der rechten Seite war zum Beispiel auch ein Referenzpunkt für mich. Je nachdem, wie grau ich an dem Punkt war, wusste ich, wo die Reise hingehen würde“, fügte er an.
Zwei Mal hätte die Reise fast auf der obersten Stufe des Treppchens geendet. 2012 musste Albasini sich nur Joaquim Rodriguez geschlagen geben, drei Jahre später siegte Rekordmann Alejandro Valverde, der das Rennen bis dato fünf Mal für sich entscheiden konnte, vor Julian Alaphilippe und Albasini. “Alejandro ist Bergspezialist wie auch Sprinter. In Kombination ist er da beinahe unschlagbar“, erklärte der Routinier.
Auch wenn er zahlreiche Spitzenergebnisse einfahren konnte, so empfindet Albasini eine Art Hassliebe für den Schlussanstieg von Huy. “Die Mur ist ein spezieller Anstieg im Radsport. Ich habe mich immer gefreut, da mitten drin zu sein. Auf der anderen Seite hat mir keine Steigung mehr Schmerzen bereitet als diese. Ich war jeweils 60 bis 80 Meter vor dem Ziel komplett übersäuert, da beendet man normalerweise jegliche Belastung. Diese letzten Meter zu ertragen ist das Schwierigste, weil du weißt, dass sie kommen“, erläuterte Albasini die physischen wie die psychischen Komponenten des brutalen Schlusskilometers.
“Über den Punkt hinauszugehen, das klappt nicht jedes Mal. Absichtlich in eine Kreissäge zu greifen, das braucht eben mentale Überwindung“, lieferte Albasini ein treffendes Bild für die Torturen an der Mur, die er in drei Worten beschrieb: “Mythos, Bierfahne, Schmerz.“
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals im April 2020 und wurde nun modifiziert
(rsn) - Viel hat Alejandro Valverde (Movistar) nicht zum sechsten Sieg an der Muur de Huy gefehlt. Letztendlich musste sich der 41-Jährige nach 202 Kilometern aber Dylan Teuns (Bahrain Victorious), d
(rsn) - Auf den letzten 50 Metern der Mur de Huy rang Dylan Teuns (Bahrain Victorious) Altmeister Alejandor Valverde (Movistar) nieder und sicherte sich beim Flèche Wallone seinen ersten Klassikers
(rsn) - Marta Cavalli (FDJ Nouvelle - Aquitaine) hat den Flèche Wallonne der Frauen (1.WWT) gewonnen und ist damit auch die Nachfolgerin von Anna van der Breggen, die das Rennen zuvor sieben Mal in
(rsn) – Zwei Namen dominierten in den vergangenen Jahren den Fleche Wallonne. Sieben der letzten acht Austragungen des belgischen Ardennenklassikers sahen Alejandro Valverde (2014 bis 2017) oder Ju
(rsn) – BikeExchange – Jayco muss beim Wallonischen Pfeil auf seinen Kapitän verzichten. ”Leider wurde Michael Matthews über Nacht krank. Er hat Fieber (kein Covid) und wird heute nicht starte
(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl
(rsn) - Nach einer sechswöchigen Zwangspause kehrt Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) am Mittwoch beim Fleche Wallonne in den Rennbetrieb zurück. Zunächst hatte ihn eine bei der Strade Bianche Anfa
(rsn) – Auch wenn der Sieg von Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) über Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Amstel Gold Race (1.UWT) gleichermaß
(rsn) – Man könnte es beinahe aufmüpfig nennen, was dieses Lidl-Trek-Team dieser Tage tut. Eigentlich ist die Mannschaft um Mads Pedersen, Jonathan Milan und Jasper Stuyven prädestiniert, sich in
(rsn) – Michael Storer (Tudor) hat sich als Solist die 2. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) gesichert und mit seinem zweiten Saisonsieg das Grüne Trikot des Gesamtführenden der Giro-Generalprobe
(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch
(rsn) – 1985 war der Startschuss für eine Legendenbildung. Genau vor 40 Jahren endete der Flèche Wallonne erstmals an der Mur de Huy. Seither ist jener Anstieg untrennbar mit dem Rennen verbunden:
(rsn) – Während sein Teamkollege Giulio Ciccone nach dem Auftaktsieg bei der Tour of the Alps (2.Pro) das Blaue Führungstrikot an den nun folgenden vier Tagen verteidigen will, geht es für Lennar
(rsn) – Rund acht Monate nach dem bisher letzten Renneinsatz wird Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R La Mondiale) sein Comeback geben. Wie der 29-jährige Franzose gegenüber der französischen Ze
(rsn) – Am Mittwoch zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich – Bastogne Lüttich platziert, stellt der Flèche Wallonne den kleinsten der drei Ardennenklassiker dar. Bei einer Renndistanz von et
(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.
(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R