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14.01.2020 | (rsn) - Wie lief die vergangene Saison, wie lauten die Ziele für das neue Jahr und welche Themen beschäftigen derzeit noch die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Verantwortlichen der heimischen Drittdivisionäre.
Teil 9: Sebastian Deckert und Roy Curvers (Sunweb Development)
Wie fällt die Saisonbilanz des Sunweb Development Teams aus?
Sebastian Deckert: Es gibt immer ein Auf und Ab, aber grundsätzlich fällt sie positiv aus. Wir haben es wieder geschafft, unsere Fahrer Stück für Stück weiterzuentwickeln und mit Martin (Salmon), Felix (Gall), Nils (Eekhoff) und, schon zu Beginn der Saison Florian (Stork), vier Fahrer ins WorldTour-Team zu bringen. Aus deutscher Sicht ist sicherlich hervorzuheben, dass wir zum dritten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnten(durch Leon Heinschke (d.Red.). International war der Sieg bei der Istrian Spring Trophy von Felix sicherlich ein schöner Saisoneinstand. Weitere Highlights waren auch der Etappensieg von Nils bei der Tour de Bretagne und seine überragende Leistung bei der WM. Grundsätzlich sind wir jedoch an der langfristigen Entwicklung der Fahrer interessiert und ich denke, in dieser Hinsicht fällt die Bilanz sehr positiv aus.
Welche Enttäuschungen musste das Team verkraften?
Deckert: Generell muss man natürlich immer mit Enttäuschungen umgehen können und es gibt immer wieder Fahrer, die von Stürzen oder Verletzungen zurückgeworfen werden. Aber das schlimmste Erlebnis war selbstverständlich der schwere Sturz von Edo Maas bei der Lombardei Rundfahrt der U23. Sehr enttäuschend war darüber hinaus war sicherlich auch der Ausgang des WM-Straßenrennens für Nils Eekhoff , der für den zweiten U23-Weltmeistertitel in Folge für das Development Team gesorgt hätte.
(ab hier übernimmt Roy Curvers die Antworten, da er beim Sunweb Development-Team der Nachfolger von Sebastian Deckert ist, der künftig für das WorldTour-Team arbeitet, d. Red.)
Welche Ziele hat das Team für die Saison 2020?
Curvers: Die Ziele bleiben grundsätzlich die gleichen wie im Vorjahr. Wir wollen jeden Fahrer im Team weiterentwickeln und auf eine Karriere in der WorldTour vorbereiten. Jeder will Profi werden und hoffentlich machen alle den nächsten Schritt in diese Richtung.
Wann und wo wird das Team in die Saison starten und welche Highlights peilt es an?
Curvers: Die Saison startet mit dem Ster van Zwolle in den Niederlanden und in Kroatien mit Umag, Porec und der Istrian Spring Trophy. Ich denke, dass wir ein gutes, ausbalanciertes Programm haben, mit Rennen in der U23, 1.2, 1.1 und Pro-Series Rennen, sodass jeder Fahrer Rennen hat, die zu seinem aktuellen Leistungsstand oder der angestrebten Entwicklung passen.
Was halten Sie von der Gebühr, die Kontinental-Teams zahlen müssen, wenn sie an Rennen der ProSeries teilnehmen? Wird das Sunweb Development Team diese Gebühr zahlen?
Curvers: Neben dem großen World-Tour-Programm wird es für Ausrichter von kleinen Rennen immer schwieriger, die Rennen für Sponsoren interessant zu gestalten. Wir als Teams haben auch eine Verantwortung, das zu verstehen. Für ein Kontinental-Team ist es ein Highlight, in einem Pro-Series-Rennen starten zu können. Die Gebühr ist grundsätzlich in Ordnung, aber es darf den Konti-Teams auch nicht unmöglich gemacht werden, so ein Rennen zu fahren. Eine Gebühr sollte deshalb realistisch bleiben. Wir schauen auf jedes Rennen im Kalender mit der Frage: Was bringt uns das Rennen und ist es die Kosten wert? Wenn die Antwort auf die Frage ja ist, dann zahlen wir auch die Gebühr.
Welchem Fahrer im Team trauen Sie den Sprung in das WorldTour-Team zu?
Curvers: Normalerweise verpflichten wir nur Fahrer, von denen wir glauben, dass sie in einigen Jahren gute WorldTour-Fahrer werden können. Also trauen wir jedem Fahrer in unserem Team zu, diesen Schritt zu schaffen.
In diesem Jahr haben vier Fahrer des Development Teams den Sprung in die WorldTour-Mannschaft geschafft. Ist das Ansporn oder eher Druck für Sie und das Development Team?
Curvers: Ansporn für mich, aber auf jeden Fall auch für die Fahrer. Wenn sie sehen, dass andere Fahrer aus dem Team den Sprung schaffen, dann wird es auch realistischer für sie selbst. So sehen sie in ihrem nächsten Umfeld, was nötig ist, um es zu schaffen.
Was erhoffen Sie sich von den vier Deutschen im Team?
Curvers: Ich erhoffe mir, dass sie sich weiterhin wohl fühlen, um sich weiter bestmöglich zu entwickeln. Niklas Märkl und Leon Heinschke sind beide im dritten U23-Jahr, deshalb kann man von ihnen mehr Resultate erwarten. Für Hannes Wilksch und Marius Mayrhofer steht in dieser Saison mehr das Entdecken ihrer Möglichkeiten im Fokus.
Nach Ihrem Karriereende starten Sie nun bei Sunweb als Coach eine neue Karriere. Freuen Sie sich auf den neuen Job?
Curvers: Ich wusste schon das ganze Jahr, dass ich aufhören werde. So habe mich lange vorbereiten können und am Ende lief es eigentlich ganz automatisch und natürlich. Auf den Start als Coach hatte ich mich schon länger gefreut und es hat sicherlich geholfen zu wissen, dass nach dem Karriereende etwas anderes wartet, das Spaß macht.
Immer mehr WorldTour-Rennställe setzen auf U23-Mannschaften, jetzt auch Jumbo – Visma. Wird es dadurch schwerer, die größten (niederländischen und deutschen) Talente ins Team zu holen?
Curvers: Ja es wird auf jeden Fall schwerer mit mehr Konkurrenz. Aber das sorgt auch dafür, aufmerksam zu bleiben und alles richtig zu machen. Es motiviert uns, unser Programm so einzurichten, dass wir eine gute oder eigentlich die beste Wahl sind für die Fahrer, die wir haben wollen.
Wie genau funktioniert bei Sunweb das Zusammenspiel zwischen der Development Mannschaft und dem WorldTour-Team?
Curvers: Beide Programme arbeiten ganz eng miteinander zusammen. Erstens steht die gleiche Philosophie hinter beiden Teams, mit der Entwicklung als Mensch und Fahrer im Mittelpunkt, es geht also nicht nur um Leistungen. Während der Saison werden sich Kontinental- und WorldTour-Fahrer auch bei Rennen und Trainingslagern treffen. Ab dieser Saison werden wir zudem Kombinationen von WT- und Devo-Fahrern zu den Rennen schicken können. So können die Konti-Fahrer einfacher Einblicke in die Arbeit des WorldTour-Teams bekommen.
Welchen Mehrwehrt erhoffen Sie sich durch den Sunweb "Keep Challenging Center“ - Nachwuchscampus in Sittard?
Curvers: Dort können die Fahrer gemeinsam leben und trainieren, was für den Teamspirit auf jeden Fall gut ist. Aber es bietet den Fahrern auch viel mehr Möglichkeiten, um voneinander zu lernen und den Coaches und Experten die Gelegenheit, die Jungs in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Wenn man sich nur bei den Rennen sieht, hat man immer Wettkampfstress oder Druck und im KCC haben wir Zeit, um entspannt zu arbeiten und uns einander etwas beizubringen.
(rsn) - Wie lief die vergangene Saison, wie lauten die Ziele für das neue Jahr und welche Themen beschäftigen derzeit noch die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Verantwo
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