RSN Rangliste, Platz 2: Emanuel Buchmann

Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt"
Emanuel Buchmann bei seiner Fahrt auf den vierten Platz in der Gesamtwertung der Tour de France | Foto: Cor Vos

30.12.2019  |  (rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internationalem Format gibt. Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) ist mit seinem vierten Platz bei der Tour de France in der Weltspitze angekommen und kann deshalb ein uneingeschränkt positives Fazit ziehen.

"Die Tour war schon mein Highlight, aber ich konnte eigentlich bei jedem Rennen um den Sieg oder das Podium mitfahren. Das muss man auch erst mal schaffen", blickte Buchmann gegenüber Eurosport auf sein fantastisches Radsportjahr zurück.

Schon zum Auftakt bei der Mallorca Challenge deutete Buchmann an, wozu er in der Lage sein würde. Die Trofeo Andratx (1.1) gewann er als Solist, bei der Trofeo de Tramuntana (1.1) musste er nur Tim Wellens (Lotto Soudal) den Vortritt lassen. Auch in den folgenden Wochen bewies der Ravensburger beachtliche Frühform. Die UAE Tour schloss er auf Platz vier ab, bei der Baskenland-Rundfahrt feierte er auf der 5. Etappe nicht nur seinen zweiten Saisonsieg, sondern beendete die WorldTour-Rundfahrt auch noch auf dem dritten Platz. Gegen ein starkes Astana-Team war der als Spitzenreiter in die Schlussetappe gegangenen Bora-Kapitän letztlich allerdings chancenlos. "Der Etappensieg im Baskenland auf WorldTour-Niveau, auch mit so einem großen Vorsprung, war schon wichtig für mich", meinte Buchmann.

Nach der Tour de Romandie, die er auf Rang sieben abschloss, verabschiedete sich Buchmann in eine kleine Pause, um sich dann gezielt auf die Tour de France vorzubereiten. Als Generalprobe diente das Criterium du Dauphiné, das er auf einem starken dritten Platz beendete.

Bei der Tour de France lief es dann nahezu perfekt, auch wenn Buchmann gleich zu Beginn in Brüssel stürzte und sich dort eine leichte Knieblessur zuzog. Verlor er im Mannschafts- und im Einzelzeitfahren etwas Zeit auf die Konkurrenz, so war er mit Hilfe seiner Teamkollegen auf der Windkante und auch im Hochgebirge ganz vorne mit dabei. Nach drei spektakulären Wochen, in denen er keine Schwächen zeigte, fehlten Buchmann ganz 25 Sekunden zu Rang drei in Paris. "Wenn wir ein besseres Mannschaftszeitfahren abgeliefert hätten, wäre ich jetzt schon auf dem Podium", machte Buchmann die am Ende fehlenden Sekunden aus. Doch insgesamt überwog die Freude. "Unter den besten Fünf der Tour de France zu sein, ist unglaublich. Ich habe immer daran geglaubt, dass vieles möglich ist, aber man darf sich bei der Tour einfach keinen Fehler erlauben. Das ist mir gelungen, auch wenn ich am Ende am Limit war", betonte er.

Nach der Tour de France fuhr Buchmann noch die Deutschland Tour (2.HC), die er auf Rang 13 beendete. Als letztes Highlight hatte sich der 27-Jährige den Herbstklassiker Il Lombardia im Oktober herausgepickt. Nach einer gelungenen Generalprobe beim Gran Piemonte (1.HC), wo er als Vierter über die Ziellinie fuhr, wurde Buchmann beim letzten Monument des Jahres respektabler Achter und rundete so eine herausragende Saison ab.

Im kommenden Jahr wird sich Buchmann wieder gezielt auf die Frankreich-Rundfahrt vorbereiten. Dann lautet die Zielsetzung Podium. "Auch ohne Riesenglück ist das möglich", sagte Buchmann am Rande der Teampräsentation zu radsport-news.com. Der Parcours jedenfalls dürfte ihm dabei in die Karten spielen. "Ich bin sehr zufrieden mit der Strecke. Gerade der Start in Nizza ist mir lieber als Flachetappen und Windkante", so Buchmann.

Seine Saison wird er wie im Vorjahr auch wieder auf Mallorca beginnen, dann die UAE Tour, die Baskenland-Rundfahrt, die Dauphiné und schließlich die Tour bestreiten. Die anschließenden Olympischen Spiele und auch die Straßen-WM in der Schweiz könnten für den Kletterspezialisten auch noch zum Thema werden. "Alles zu kombinieren wird nicht so einfach, die Olympischen Spiele nehmen aber schon auch einen hohen Stellenwert ein", meinte Buchmann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

23.12.2019Dem Schritt zurück folgte der Sprung nach vorn

(rsn) - Nach zwei Jahren bei Trek – Segafredo auf der WorldTour wechselte Matthias Brändle über den Winter zur Israel Cycling Academy in die zweite Division. Der 30-Jährige aus Vorarlberg wollte

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)