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10.10.2019 | (rsn) - Die am Samstag anstehende 113. Auflage von Il Lombardia markiert den letzten Höhepunkt der diesjährigen Straßensaison. Die Strecke des italienischen Herbstklassikers ist fast identisch mit dem des vergangenen Jahrs: Über 243 Kilometer geht es bei ständigem Auf und Ab von Bergamo nach Como, wo nicht nur der Nachfolger des Franzosen Thibaut Pinot (Groupama - FDJ), der nach seinem verletzungsbedingten Aus bei der Tour de France seine Saison bereits beendet hat, gekürt wird.
In Erinnerung an den im August im Badeurlaub auf Sizilien an einem Herzinfarkt verstorbenen ehemaligen Giro-, Tour- und Vueltasieger Felice Gimondi erhält der Gewinner auch ein spezielles Trikot.
Wie in den vergangenen Jahren werden insgesamt 25 Teams das letzte der fünf Radsport-Monumente des Jahres in Angriff nehmen. Zu den 18 WorldTour-Mannschaften kommen die italienischen Zweitdivisionäre Androni Giocattoli, Bardiani CSF und Neri Sottoli sowie aus Frankreich Cofidis und Vital Concept, aus Russland Gazprom - RusVelo und aus Israel die Cycling Academy.
Die Strecke: Zwei Kilometer mehr als im vergangenen Jahr müssen die Profis bei der 113. Auflage zurücklegen, die auf die Rückkehr des Anstiegs San Fermo di Battaglia zurückzuführen sind, der 2017 letztmals im Programm stand.
Nach dem Start in Bergamo verläuft die Strecke in südlicher Richtung auf den ersten gut 40 Kilometern über flaches Terrain, ehe der Colle Gallo in Angriff genommen wird.
Nach einer schnellen Abfahrt und einer Passage durch Bergamo führt die Route zum Colle Brianza, dessen höchster Punkt nach 114 Kilometern erreicht sein wird. Über eine weitere Abfahrt geht es dann weiter beständig bergauf bis nach Valbrona, über ein weiteres bergab führendes Stück nach Bellagio. Hier beginnt der Ghisallo-Anstieg mit seinen bis zu 14 Prozent steilen Kehren.
Die folgende, sehr schnelle Abfahrt verläuft auf breiter und gerade Straße und endet in Maglio, wo unmittelbar nach einer Rechtskurve die Kletterpartie zur Colma von Sormano beginnt. Zwar nur zwei Kilometer lang, bietet sich hier an der Muro (Mauer) bei Steigungsgraden von bis zu 25 Prozent die Gelegenheit zu Attacken, ehe der Gipfel in 1.124 Metern Höhe erreicht sein wird.
Über die nächste steile Abfahrt geht es dann entlang des Comer Sees nach Como hinein, von wo aus der schwere und fast zehn Prozent steile Anstieg nach Civiglio das Finale einläutet. Vom höchsten Punkt jagen die Profis dann ein zweites Mal nach Como hinab und von dort hinaus in die sieben Prozent steile letzte Steigung des Tages hinein. Kurz vor dem Gipfel des 1,5 Kilometer langen Anstiegs nach San Fermo della Battaglia verengt sich die Fahrbahn, ehe die letzten knapp sechs Kilometer hinab zum Ziel in Como führen.
Die Favoriten: Mit Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida/ 2015 und 2017), Esteban Chaves (Mitchelton - Scott / 2016) und Daniel Martin (UEA - Team Emirates / 2014) stehen zwar drei der vier Gewinner der vergangenen Jahre am Start. Doch in Abwesenheit von Titelverteidiger Pinot gehört keiner aus diesem Trio zur ersten Reihe der Siegkandidaten. Zu schwach waren die Auftritte etwa des zweimaligen Lombardei-Gewinners Nibali in den italienischen Klassikern der beiden vergangenen Wochen, und auch Chaves und Martin fuhren meist hinterher.
Hoch handeln muss man dagegen Vuelta-Gewinner Primoz Roglic (Jumbo - Visma) nach seinen Siegen beim Giro dell‘ Emila und Tre Valli Varesine, Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos), Altmeister Alejandro Valverde (Movistar), dem sein WM-Ausstieg nicht geschadet hat, Michael Woods (EF Education First), der am Mittwoch mit seinem Sieg bei Mailand - Turin imponierte, sowie der Turin-Dritte Adam Yates (Mitchelton - Scott).
Zum erweiterten Favoritenkreis zählen Fahrer wie Paris-Roubaix-Gewinner Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step), der den Klassiker 2009 und 2010 bereits gewinnen konnte, nach seinem sturzbedingten Ausstieg bei der WM aber als 34. von Mailand - Turin keine Rolle spielte; der Italienische Meister Davide Formolo (Bora - hansgrohe) und sein polnischer Teamkollege Rafal Majka, der Franzose Pierre Latour (AG2R), sein Landsmann David Gaudu, der bei Groupama - FDJ für Pinot in die Bresche springen soll, der Belgier Tiesj Benoot (Lotto Soudal) sowie der Niederländer Bauke Mollema (Trek - Segafredo).
Die Starter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Von den fünf deutschen Profis dürften Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) und Simon Geschke (CCC) am stärksten einzuschätzen, sein, wogegen Buchmanns Teamkollege Maximilian Schachmann nach seiner langen Verletzungspause wohl schon die kommende Saison im Visier haben dürfte. Stagiaire Juri Hollmann (Katusha - Alpecin) und der routinierte Johannes Fröhlinger (Sunweb) werden Helferpflichten erledigen, gleiches gilt für die Österreicher Hermann Pernsteiner (Bahrain - Merida), Patrick Konrad und Gregor Mühlberger (beide Bora - hansgrohe), Riccardo Zoidl (CCC), Sebastian Schönberger (Neri Sottoli) und Michael Gogl (Trek - Segafredo) sowie für die sechs Schweizer.
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