Thurau-Tagebuch von der Tour of Utah

Mit Vollgas durch Salt Lake City

Von Sven Thurau

Foto zu dem Text "Mit Vollgas durch Salt Lake City"
Das Team Dauner - Akkon vor dem Capitol in Salt Lake City, wo die 4. Etappe endete. | Foto: Cor Vos

17.08.2019  |  (rsn) - Ich melde mich heute aus Park City, einer Stadt, die vor allem für ihr umliegende Skigebiet bekannt ist und auf etwa 2000 Metern Höhe liegt. Hier werden wir die letzten drei Tage verbringen, bevor es dann am Montag wieder nach Hause geht.

Der Tag heute begann deutlich entspannter als die letzten Tage, da erst um 17:55 Uhr der Startschuss fiel. Aufgrund der späten Startzeit konnten wir heute mal wieder richtig ausschlafen und ganz entspannt frühstücken. Wie immer wird vor dem Start der so genannte "Colourguard" durchgeführt, bei dem das Militär vor uns salutiert und anschließend die Nationalhymne gesungen wird.

Da das heutige Rennen mit einer Distanz von 86 Kilometern, verteilt auf acht Runden, vergleichsweise kurz war, ging es sofort mit einem extrem hohen Tempo los. Nach zwei Runden war das Feld zwischenzeitlich in mehrere Teile zerfallen und vorne ging die Gruppe des Tages gleich nach der Zieldurchfahrt, bis zu der man den steilsten Abschnitt des Anstiegs zu bewältigen hatte. Danach ging es weiter leicht bergauf bevor man in einer rasenden Abfahrt auf eher schlechter Straße wieder in Richtung Ziel fuhr.

Im Feld übernahm dann Nippo Vini Fantini, die später mit Marco Canola auch den Tagessieger stellten, die Kontrolle und schlug ein hohes Tempo an. Dennoch holten wir die letzten der Ausreißer erst einen Kilometer vor dem Ziel ein.

Auch ich hatte mir vorgenommen, im Finale ein Wörtchen mitzureden. Leider gelang es mir nicht, in der richtigen Position um die letzte Kurve zu fahren, obwohl Philipp (Mamos) mich etwa zwei Kilometer vor Ziel ganz vorne ablieferte. Ich versuchte dennoch das Beste daraus zu machen und konnte im steilsten Teil des Anstiegs auch einige Positionen gut machen. Dennoch ging genau vor mir ein Loch von ein paar Sekunden auf und ich stand auf den letzten 500 Metern voll im Wind und meine Beine fühlten sich an, als hätten sie Feuer gefangen.

Letztlich stand am Ende nach einer Fahrzeit von unter zwei Stunden, was einem 44er Schnitt bei 1200 Höhenmetern entspricht, Rang 24 zu Buche, leider nicht ganz das, was ich erhofft hatte. Dominik machte in der Gesamtwertung erneut Positionen gut und befindet sich nun auf Rang 26.

Auch wenn die Anstrengungen der letzten Tage ihre Spuren hinterlassen haben, sind wir dennoch motiviert, morgen wieder anzugreifen.

Ich melde mich dann morgen wieder
Euer Sven

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