Die Post schon vor der (Post)-Alm verpasst

Schönbergers Aufholjagd endete auf Rang vier

Von Peter Maurer aus Mondsee

Foto zu dem Text "Schönbergers Aufholjagd endete auf Rang vier"
Sebastian Schönberger | Foto: Reinhard Eisenbauer

30.06.2019  |  (rsn) - Sehr heiß und sehr hart. Mit diesen knappen Worten kommentierte Sebastian Schönberger seinen ersten Eindruck von den Österreichischen Straßenmeisterschaften 2019, die der Lokalmatador auf Rang vier beendete, 8:46 Minuten hinter dem Sieger Patrick Konrad (Bora - hansgrohe).

"Irgendwie habe ich mich von ganz hinten wieder nach vorne gekämpft, aber wer weiß, was rausgeschaut hätte, wenn ich bei der Gruppe dabei gewesen wäre", sagte der Schalchener zu radsport-news.com im Ziel in Mondsee. Er verpasste den Sprung in die Gruppe des Tages und fand sich dann alleine mit Konras Teamkollegen Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger im Hauptfeld inmitten  der österreichischen Continental- und Elitemannschaften - im Gegensatz zu den meisten anderen Favoriten, die an der Spitze des Rennens sich zu einer elf Mann starken Ausreißergruppe formierten.

"Ich war dann völlig alleine, bis auf die beiden Bora-Jungs waren alle vorne. Deshalb bin ich an die Spitze gegangen und habe Tempo gemacht, um den Rückstand bis zum Beginn des Anstiegs auf die Postalm klein zu halten", erklärte Schönberger. Als es in den Anstieg reinging, zogen dann Mühlberger und Pöstlberger kräftig am Gashahn und aus dem Hauptfeld jagten die drei Fahrer den elf Ausreißern nach.

Doch das schnelle Tempo von Pöstlberger, der alles gab, um Mühlberger an die Spitze zu bringen, konnte Schönberger nicht mitgehen. Er ließ sich dann in die nächste Gruppe zurückfallen, die sich um die starken U-23-Fahrer Tobias Bayer und Markus Wildauer (beide Tirol KTM Cycling Team) bildete. Zwar sahen sie im Anstieg noch das Ende der Fahrzeugkolonne, schafften es aber bis zur Passhöhe nicht, an die Spitze des Feldes zurückzukehren: "Als ich die Bora-Jungs nicht mehr halten konnte, wurde es ein ganzer Tag zum Nachfahren für mich. Das war vom Kopf richtig hart".

Baden besser als Radfahren bei 36 Grad

Hart waren auch die heißen Temperaturen von bis zu 36 Grad. An den oberösterreichischen und salzburgerischen Seen, die auf der 200 Kilometern passiert wurden, herrschte reger Badebetrieb. Das bekamen auch die Starter der Meisterschaften mit. "Als wir bei der Hitze an den Badeseen vorbeigedüst sind, hat jeder gesagt, eigentlich wäre Baden besser als Radfahren", schmunzelte Schönberger dann wieder und war am Ende mit Platz vier nicht ganz unzufrieden: "Es war eine Steigerung zum Vorjahr, damals war ich Siebter."

Ärgern musste er sich nur über seine eigene Renngestaltung: "Die Taktik war nicht berauschend. Bei der ersten Attacke war ich noch dabei, aber dann ging noch eine kleine Gruppe und die wurde immer größer und da war ich nicht mehr mit von der Partie". Am Ende kämpfte er sich aber dann doch wieder von ganz hinten nach vorne, aber an die Podestplätze war nicht mehr zu denken. Dafür waren Konrad, Mühlberger und Gogl schon zu weit weg.

Dennoch war es kein schlimmer Tag für den Oberösterreicher, der sich ein Betreuerauto gemeinsam mit Hermann Pernsteiner (Bahrain – Merida) und Gogl teilte. Für die Erfrischung auf der Strecke sorgte dann das Umfeld von Schönberger: "Ich habe viele Freunde und Bekannte mit Flaschen an der Strecke verteilt." Und auch nach dem hitzigen Rennen wusste er eine Lösung zum Entspannen für die Österreich-Rundfahrt, die er ab Samstag in Angriff nimmt. Mit Freundin und Hund ging er direkt vom Ziel an den See baden.

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