--> -->
30.06.2019 | (rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowie der vier Zweitdivisionäre.
Aufgebot 2019: Fabio Aru, Sven Erik Bystrom, Rui Costa, Sergio Henao, Alexander Kristoff, Vegard Stake Laengen, Daniel Martin, Jasper Philipsen.
Aussichten: Einen Rückschlag in seinen Ambitionen erlitt das Team bereits vor der Tour. Fernando Gaviria, zweimaliger Etappensieger aus dem Vorjahr und zu dieser Saison von der arabischen Equipe verpflichtet, musste seinen Start aufgrund von Knieproblemen absagen. Damit fehlt dem Team der Top-Sprinter, dem der Streckenplan einige Chancen geboten hätte – inklusive der ansteigenden Zielgerade am ersten Tag in Brüssel.
Allerdings schickt das Team UAE auch ohne den Kolumbianer ein schlagkräftiges Aufgebot zur Tour. Mehr in den Fokus rückt das Thema Gesamtklassement mit Daniel Martin. Der kletterstarke Ire gilt als aggressiver Fahrer, dem gelegentlich aber das richtige Timing und die Effizienz in seinen Angriffen fehlen. Das zu erwartende offenere Rennen sowie die berglastige Route dürften seiner Fahrweise jedoch entgegenkommen. Der letzte Formtest lief mit Platz acht beim Critérium du Dauphiné ordentlich, bei der einzigen Bergankunft in Pipay gehörte Martin als Fünfter zu den Besten. Probleme machen ihm nach wie vor die Zeitfahrdisziplinen: Im Vorjahr verlor sein Team 1:39 Minuten im Mannschaftszeitfahren, starke Fahrer sind auch dieses Mal nicht im Aufgebot vorhanden. Und auch im Einzelzeitfahren muss Martin häufig die größten Zeitverluste unter den Klassementfahrern hinnehmen.
Für seine Ambitionen stellt ihm das Team die erfahrenden Rui Costa und Sergio Henao zur Seite. Beide bestritten in der Vorbereitung die Tour de Suisse: Ex-Weltmeister Costa zeigte sich dabei in Fluchtgruppen aktiv, den solideren Eindruck in den Bergen hinterließ allerdings Henao mit Platz 13 in der Gesamtwertung. In den vergangenen drei Jahren gehörte der Kolumbianer im Team Sky bei drei Grand-Tour-Siegen von Chris Froome zum Aufgebot und fuhr dabei zweimal in die Top 15.
Die Nominierung von Fabio darf hingegen als Überraschung bezeichnet werden. Im März diagnostizierten Ärzte beim Italiener eine Verengung der linken Hüftarterie, wodurch die Blutversorgung gestört wurde. Es folgte eine fast dreimonatige Rennpause, ehe Aru beim GP Lugano und zur Tour de Suisse ins Peloton zurückkehrte. Platz 21 in der Schweiz überzeugte die Teamleitung schließlich, ihn mit nach Frankreich zu nehmen. Nach nur 20 Renntagen in diesem Jahr bleiben beim Gesamtfünften der Tour 2017 jedoch Zweifel an seiner Verfassung für eine dreiwöchige Landesrundfahrt. Aru bekommt wohl eine Sonderrolle mit eigenen Chancen aus Fluchtgruppen und soll Martin in den Bergen unterstützen.
Für den verletzten Gaviria springt Kristoff in die Bresche. Der Norweger war ursprünglich als Anfahrer vorgesehen, rutscht nun aber zurück in die Kapitänsrolle. An Erfahrung wird es dem dreimaligen Tour-Etappensieger dabei nicht mangeln, voraussichtlich aber zunächst an Möglichkeiten im klassischen Massensprint gegen Dylan Groenewegen, Caleb Ewan und Elia Viviani. Der 31-Jährige gilt als Sprinter für anspruchsvolleres Terrain und ist an schweren Tagen im Finale anderen Konkurrenten physisch oft überlegen. Insbesondere in der zweiten Tourhälfte, wenn die ersten Hochgebirgsetappen vielen Sprintern in den Beinen stecken, erzielt Kristoff häufig seine besten Ergebnisse. Im Frühjahr knüpfte er mit dem Sieg bei Gent-Wevelgem und Platz drei bei der Flandern-Rundfahrt an beste Zeiten an. Zuletzt gewann er den GP Lugano, blieb bei der Tour de Suisse mit nur einer Top-Ten-Platzierung bei vier Sprintetappen in seiner Ausbeute allerdings dünn.
Unterstützung erhält er durch seine Landsleute Sven Erik Bystrom und Vegard Stake Laengen. Beide gelten als tempofest und dürften als kräftige und robuste Rennfahrer auf den ersten Etappen auch ein Auge auf Martin haben. Als letzter Mann für Kristoff können wahlweise Bystrom oder der Belgier Jasper Philipsen fungieren. Der 21-jährige Philippsen kommt damit gleich in seinem ersten Profijahr zu seinem Tourdebüt. Mit einem Tagessieg bei der Tour Down Under sowie drei Top-Fünf-Resultaten bei den Massensprints der Kalifornien-Rundfahrt zeigte er bislang allerdings wenige Anpassungsschwierigkeiten an das höhere Niveau. Eine Grand-Tour wird trotzdem eine neue, belastende Erfahrung für ihn sein.
Fazit: Auch ohne Gaviria erfüllt UAE Emirates alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tour de France. Martin dürfte mit der Route gut zurechtkommen und gewohnt in den Bergen regelmäßig zu Attacken ansetzen – ist er damit erfolgreich, winken Zeitgewinne und sogar ein Etappensieg. Trotz der Defizite in den Zeitfahrdisziplinen ist eine Top-fünf-Platzierung möglich. Kristoff hat hingegen einen schweren Stand: Nur wenn das Feld auf wenige Sprinter dezimiert ist oder gegen Ende der Tour die Müdigkeit der Konkurrenten zunimmt, könnte er seine Chance bekommen. Im Fall von Aru kommt es darauf an, ob er im Verlauf der Tour noch sein gewohntes Leistungsniveau erreicht. Nur dann wäre er in den Bergen ein ernstzunehmender Kandidat für Etappensiege aus Fluchtgruppen.
Eckdaten:
Land: Vereinigte Arabische Emirate
Hauptsponsor: Emirates
Branche: Fluggesellschaft
Teamchef: Jose Antonio Fernandez
Radausrüster: Colnago
04.07.2019Team Ineos: Topfavorit mit kleinen Abstrichen(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
03.07.2019AG2R La Mondiale: Alle Kräfte für Bardet(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
03.07.2019Arkea - Samsic: Barguil als Hoffnungsträger(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
03.07.2019EF Education First: Erwischt Uran wieder ein gutes Jahr? (rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
03.07.2019Bahrain - Merida: Rätselraten um Nibalis Ambitionen(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
03.07.2019Dimension Data: Mit Erfahrung zum Erfolg? Team Dimension Data Rückblick 2018: Für die Mannschaft von Teamchef Douglas Ryder war es eine Tour zum Vergessen. Sprinter Mark Cavendish zeigte sich außer Form und beendete nur eine Etappe unter d
03.07.2019CCC Team: Nichts zu verlieren(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
02.07.2019Total Direct Energie: Alle für einen, einer für alle(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
02.07.2019Bora - hansgrohe: Bereit für weitere Großtaten(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
02.07.2019Mitchelton - Scott: Besser gerüstet als im Vorjahr(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
02.07.2019Trek - Segafredo: Bedenken um Hoffnungsträger Porte (rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
02.07.2019Cofidis: Sehnsucht nach einem Etappensieg(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
15.12.2025Pogacar mit bewährten Kräften zur Mission fünfter Toursieg? (rsn) - Tadej Pogacar befindet sich einer komfortablen Situation: Neben seiner überragenden Klasse kann der zweimalige Weltmeister auch auf ein herausragend stark besetztes Team UAE – Emirates –
15.12.2025Welsford von Red Bull zu Ineos (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen (rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT
15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen (rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier
15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“ (rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges
14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“ (rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si
14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur (rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v
14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander (rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf
14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin
14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung (rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre
14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag (rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg