Tour de Suisse: Rempelei im Schlussspurt

Degenkolb verweigerte Sagan im Ziel den Handschlag

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Degenkolb verweigerte Sagan im Ziel den Handschlag"
John Degenkolb (Trek - Segafredo)| Foto: Cor Vos

18.06.2019  |  (rsn) - Dicke Luft nach der Zielankunft der 3. Etappe der Tour de Suisse. Tagessieger Peter Sagan (Bora – hansgrohe) fuhr auf John Degenkolb (Trek – Segafredo) zu. Der Slowake wollte wohl über seine harte Fahrweise reden. Doch der Deutsche verweigerte ihm den Handschlag!

Was war passiert? 300 Meter vor dem Ziel in Murten brachte Jasper Stuyven seinen Kapitän Degenkolb nach vorne. Sagan, der sich im Windschatten von Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) befand, reagierte sofort, als das Duo neben ihm auftauchte. Der Ex-Weltmeister schubste Degenkolb mit seiner linken Schulter zweimal an, der daraufhin seine Position verlor. "Ich musste mit Sagan um das Hinterrad meines eigenen Teamkollegen kämpfen. Das war super verrückt von ihm . Ich denke, das war etwas über dem Limit“, schilderte Degenkolb auf der Teamhomepage die Rempelei aus seiner Sicht.

Für einen Protest reichte es nicht. Doch auf der Homepage fragte Trek – Segafredo: "War es fair?“ Um dann festzustellen: "Nur diejenigen, die sich in der Hitze des Gefechts befinden, können es wirklich wissen. Es ist schließlich das, was Sprinter tun. Wegen des kniffligen Finales gab es härtere Kämpfe um die richtige Position, da jeder, der als Erster in der letzten Kurve war, einen Vorteil hatte.“

Und so sprintete Degenkolb an dritter Stelle hinter Stuyven und Sagan auf die letzte Kurve zu. Als der Belgier rausnahm, schoss Sagan sofort rechts an ihm vorbei. Degenkolb zögerte einen Wimpernschlag, um dann innen links vorbei zu sprinten. Doch es war zu spät. Zudem verkürzte Viviani im Gegensatz zu Sagan und Degenkolb über die Innenbahn den Weg zum Ziel, was ihm Platz zwei einbrachte.

"Es war heute eine große Chance und es hätte wahrscheinlich etwas besser ausgehen können. Also ist es ein bisschen enttäuschend “, sagte der Oberurseler, stellte aber auch fest: "Alles in allem war es ein guter Tag. Ich bin froh, dass ich als Dritter nach Hause komme und sehr, sehr froh, dass wir so gut zusammengearbeitet haben!“

"Noch ist das Rennen nicht vorbei“, schaute Degenkolb auf die Etappen vier und fünf, die für Sprinter gemacht sind, die auch klettern können.

Video-Zusammenfassung der 3. Etappe:

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