Von Fans zu lange angeschoben

Roglic platzt und bekommt noch eine Zeitstrafe obendrauf

Von Felix Mattis

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Primoz Roglic (Jumbo - Visma) im Ziel der 20. Giro-Etappe auf dem Monte Avena. | Foto: Cor Vos

01.06.2019  |  (rsn) - Der Traum vom Giro-Sieg ist endgültig ausgeträumt, und auch von seinem Podestplatz musste sich Primoz Roglic (Jumbo - Visma) auf der 20. Etappe auf den Monte Avena erstmal verabschieden. Der Slowene, der nach der ersten Rundfahrtwoche noch wie der klare Top-Favorit auf den Gesamtsieg beim 102. Giro d'Italia aussah, verlor auf der letzten Bergetappe genau 54 Sekunden gegen Mikel Landa (Movistar) - plus sechs Sekunden Zeitbonifikation für dessen zweiten Etappenrang.

Doch nach der Zielankunft musste Roglic noch einen weiteren Tiefschlag hinnehmen: Die Jury belegte ihn mit einer zehnsekündigen Zeitstrafe, weil er sich am vorletzten Anstieg des Tages, dem Croce d'Aune, kurz nachdem Landa die Favoritengruppe attackiert hatte, von zwei rennenden Fans hatte schieben lassen - und zwar nicht nur ein, zwei Sekunden, sondern deutlich länger, ohne die Zuschauer sichtbar aufzufordern, das zu unterlassen.

Roglic, der nach Landas Angriff in der Gruppe durchsackte und kurzzeitig sogar zurückzufallen drohte, kurz bevor ihn die Fans anschoben, verlor den Anschluss an Richard Carapaz (Movistar) und Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) wenige Minuten später in der Abfahrt an den Fuß des sechs Kilometer langen Schlussanstiegs doch noch. 

Von da an kämpfte er mit all seinen Kraftreserven, um den Zeitverlust bergauf in Grenzen zu halten. Lange Zeit hielt er den Abstand bei 40 Sekunden, doch auf dem Schlusskilometer platzte er endgültig, so dass er schließlich 54 Sekunden nach Etappensieger Bilbao und seinem großen Kontrahenten im Kampf um Gesamtrang drei, Landa, über den Zielstrich zu rollen. Carapaz und Nibali nahmen Roglic 50 Sekunden ab.

Wie stark ist Roglic im Abschlusszeitfahren?

Nach der Anti-Doping-Kontrolle betrat Roglic ohne mit den wartenden Journalisten zu sprechen den Mannschaftsbus von Jumbo - Visma. Die Enttäuschung saß sichtbar tief. 

Denn auch wenn er auf dem Papier der bessere Zeitfahrer ist: So müde wie der Slowene am Giro-Ende zu sein scheint, und so frisch wie Landa noch wirkt, ist alles andere als sicher, dass Roglic die nun 23 Sekunden Rückstand auf den Spanier im 17 Kilometer langen Abschlusszeitfahren von Verona nochmal aufholt. Man erinnere sich an die Tour de France 2018: Auch dort verlor Roglic seinen Podestplatz auf der 20. Etappe, damals sogar direkt im Zeitfahren. 

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