Pieterse verpasst Podium beim Saisondebüt knapp

Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung

Von Kevin Kempf

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Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) hat in Namur den vierten Cross-Weltcup der Saison gewonnen. | Foto: Cor Vos

14.12.2025  |  (rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre Serie auf 53 Podiumsplatzierungen aus. Aniek van Alphen (Seven) verteidigte mit 43 Sekunden Rückstand auf ihre Landsfrau als Zweite die Führung im Weltcupklassement.

Puck Pieterse (Felix – Deceuninck) verpasste bei ihrem Saisondebüt als Vierte knapp das Podium, das die Französin Amandine Fouquenet (Arkea – B&B Hotels) zum zweiten Mal in ihrer Karriere nach dem zweiten Platz von Flamanville vor zwei Wochen erreichte. Die Schweizerin Jolanda Neff (Cannondale), die ebenfalls ihr Comeback gab, beeindruckte als Fünfte und verwies Europameisterin Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) auf den sechsten Rang.

Schon zum fünften Mal in ihrer Karriere war Brand an der berühmten Zitadelle die Beste. Nach 5:31 Minuten übernahm sie die Führung, riss sofort eine Lücke und ward an den Flanken des Zitadellenhügels trotz eines Plattens und eines kleinen Sturzes nie mehr gesehen. Die 36-Jährige war einmal mehr eine Klasse für sich. “Ich fühlte mich wirklich stark und ich hatte hier noch nie so einen guten Start“, lachte die Siegerin im Ziel-Interview.

“Der Platten war wirklich blöd, aber das kann hier passieren. Ich probierte einfach weiterzufahren. Und wenn das Rad dann bricht, dann bricht es halt. Dann kaufe ich ein neues. Ich bin dann aber in einer Kurve ausgerutscht“, beschrieb sie ihren Sturz, bei dem sie allerdings in einer steilen Abfahrt doch zu Fuß unterwegs war.

Kaija Budde (Pure Energy – Haro Bike) war die einzige Deutsche im Rennen. Sie wurde am Ende der vierten von sieben Runden vom Parcours genommen und als 43. von 49 Teilnehmerinnen gewertet.

Nach vier von zwölf Weltcups liegt van Alphen im Klassement nur noch einen Punkt vor Brand. Dritte ist Leonie Bentveld (Pauwels Sauzen – Altez), die in Namur Achte wurde und ihre Führung im U23-Klassement behauptete. Das fünfte Weltcup-Event findet am 20. Dezember in Antwerpen statt.

So lief der Weltcup in Namur:

Fouquenet setzte sich gleich im ersten Anstieg zum höchsten Punkt des Kurses um vier Sekunden von der Konkurrenz ab. Die Französische Meisterin wurde von Brand verfolgt, an der berüchtigten Traverse überholt und kurz danach abgehängt. Die erste Zielpassage erreichte die Weltranglistenerste vier Sekunden vor Fouquenet und derer zehn vor der von van Alphen angeführten großen Verfolgergruppe.

Danach übernahm Pieterse den dritten Platz. Die Niederländerin holte mit Neff und van Alphen am Hinterrad die Zweite ein. Die Weltcupführende und die Schweizerin konnten dann aber im Kopfsteinpflasteranstieg nicht mehr folgen. Auch Fouquenet bekam Probleme mit dem Tempo der Rückkehrerin. Brand nahm die dritte von sieben Runden neun Sekunden vor Pieterse und 17 vor van Alphen in Angriff. Fouquenet, Neff und Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) folgten je fünf Sekunden dahinter.

Brand durch nichts und niemanden zu stoppen

Van Alphen holte anschließend Pieterse ein und ließ im Kopfsteinpflasteranstieg ihre Landsfrau dann sogar hinter sich. Auf der Zielgerade trennten beide fünf Sekunden, Brand aber lag mittlerweile schon eine halbe Minute vor den nächsten Verfolgerinnen. Auch ein Platten und ein unfreiwilliger Kniefall machten es nicht spannender. Nach einer schwierigen Abfahrt und einem Radwechsel blieben der Spitzenreiterin zwölf Sekunden ihres Vorsprungs. Pieterse hatte nun eine schwierige Phase zu überstehen und wurde im Kopfsteinpflasteranstieg von Fouquenet eingeholt.

Bei der nächsten Zieldurchfahrt hatte Brand ihren Vorsprung wieder auf 20 Sekunden aufgebaut. Ihre beiden Verfolgerinnen lagen je 13 Sekunden dahinter, ehe Fouquenet sich von ihrer Begleiterin absetzte. Die Positionen waren damit festgezurrt, in der Schlussrunde wurde es nur noch im Kampf um den letzten Podiumsplatz spannend.

Die Französische und die Niederländische Meisterin trennten letztlich nur sechs Sekunden. Brand jedoch gewann deutlich und ungefährdet vor Fouquenet.

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