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15.12.2018 | (rsn) - Bahrain - Merida wird auch im kommenden Jahr alles tun, um Vincenzo Nibali in den großen Rundfahrten effektiv zu unterstützen. Der Italiener plant Starts beim Giro d’Italia, den er zum dritten Mal gewinnen will, sowie bei der Tour de France. Hinter dem Italiener hoffen weitere aussichtsreiche Rundfahrer auf ihre Chance, wie etwa Routinier Domenico Pozzovivo, Neuzugang Rohan Dennis oder Deutschland-Tour-Sieger Matej Mohoric, die 2019 allesamt ebenfalls ihren Fokus auf Mehretappenrennen richten werden.
Von dieser Ausrichtung profitieren will Phil Bauhaus, der nach seinem Wechsel von Sunweb zum Rennstall vom Persischen Golf als Sprint-Kapitän gesetzt sein dürfte. Auch deshalb, weil Sonny Colbrelli, der zweite endschnelle Mann im Team, seine Spurtfähigkeiten eher auf hügeligerem Terrain ausspielen kann. “Für die flachen Rennen werde ich Priorität haben, deshalb habe ich mich auch für dieses Team entscheiden, weil das eine sehr, große Chance für mich ist. Dafür bin ich dankbar und glücklich“, sagte der Kölner beim Team-Trainingslager auf der kroatischen Insel Hvar zu radsport-news.com.
Der Start im neuen Team verläuft nach Bauhaus‘ Angaben vielversprechend. “Ich bin jetzt auch schon länger im Training, mir geht’s gut, die Werte auf dem Rad sind sehr gut, ich bin auf gutem Weg“, so der 24-Jährige, der dabei von einem neuen Teamtrainer begleitet wird. "Der ist auch zufrieden", fügte Bauhaus an. Damit ist es aber längst nicht genug mit den Veränderungen. Künftig soll ihm Routinier Marcel Sieberg zur Seite stehen, speziell dafür wurde der 36-Jährige von der Teamleitung verpflichtet.
"Marcel hat in den letzten zehn Jahren auf allerhöchstem Niveau Greipel die Sprints angefahren. Ich hoffe, von ihm viel zu lernen, und auch von Heinrich Haussler, der schon viele Radrennen im Sprint gewonnen hat, werde ich Unterstützung bekommen." Angesichts dieser Kombination, in der zwei erfahrene Profis von Weltklasseformat sich in den Dienst eines jungen Sprinters stellen, wird deutlich, dass die Teamleitung wohl hohe Erwartungen an Bauhaus hat. Auf Bauhaus scheint das motivierend zu wirken. "Mich macht das selbstbewusst, aber mehr Druck verspüre ich aktuell nicht“, fügte er an.
Erfolgreicher Saisonauftakt in Australien?
Zur Lockerheit trägt möglicherweise auch bei, dass bisher alles nach Plan verläuft, nachdem die vergangene Saison in Folge von gesundheitlichen Problemen Anfang September beendet war. "Wir werden hier sehr gut betreut, das Training ist prima und bis jetzt ist alles durchweg positiv", so der Sprinter, der bei Bahrain - Merida auch von einem Ernährungsberater zu profitieren hofft. Eine erste Umstellung hatte das auch schon zur Folge, denn im Programm stehen auch "Low-Carb"-Tage, an denen die Fahrer ihre Energiespeicher vorrangig mit Fett und Eiweiß versuchen zu füllen. “Ich mache das zum ersten Mal und bis jetzt fühle ich mich gut.“
Ob das auch dazu beiträgt, Bauhaus‘ Schnelligkeit zu steigern, wird sich bereits im Januar zeigen, denn dann wird er wie in den vergangenen beiden Jahren auch bei der Tour Down Under in die Saison einsteigen. “Ich freue mich auf Australien, denn ich hatte dort immer gute Beine. 2017 war ich als Helfer für Nikias Arndt dabei, in diesem Jahr durfte ich selber sprinten und war ich einmal Etappenzweiter. Ich hoffe auf einen positiven Saisoneinstieg", sagte er.
Bauhaus wird in seinem ersten Jahr bei Bahrain - Merida vor allem bei Rundfahrten auf Etappenjagd gehen, wogegen nur wenige Eintagesrennen in seinem Programm stehen werden. Fest steht zudem, dass der junge Deutsche sein GrandTour-Debüt geben wird, wobei ein Start bei der Frankreich-Rundfahrt unwahrscheinlich sein dürfte. “Bei einem viel versprechendem Saisonstart könnte ich den Giro fahren, wenn nicht, dann könnte ich mir vorstellen, dass wir in Richtung Vuelta planen. Die Tour ist nicht ausgeschlossen, aber dazu müsste es schon extrem gut laufen. Ich gehe von Giro oder Vuelta aus“, so Bauhaus.
Mit dem arrivierten Colbrelli, der sich zu einem der Erfolgsgaranten bei Bahrain - Merida gemausert hat, dürfte es im Jahresverlauf keine Probleme geben, schon allein deshalb nicht, weil sich die beiden Sprinter nur selten begegnen dürften. "Ich weiß nicht, ob wir Rennen zusammen fahren", sagte Bauhaus - und falls doch, so gelte die bereits oben beschriebene Rollenverteilung. "Sonny ist am Berg ein extrem starker Fahrer und Sieg-Kandidat bei Rennen wie Mailand-Sanremo. Das ist der kleine Unterschied: Er ist extrem stark am Berg, ich bin dann vielleicht im Sprint minimal eine Nuance stärker. Letztlich wird es wohl von der Form abhängen, für wen gesprintet wird."
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