Bora-Kapitän fällt bei der Tour aus den Top Ten

500 Meter vor dem Gipfel des Colombière musste Majka passen

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Rafal Majka (Bora-hansgrohe) | Foto: Cor Vos

17.07.2018  |  (rsn) - Bereits am ersten Tag in den Alpen hat Rafal Majka seine hervorragende Ausgangsposition im Gesamtklassement der Tour de France eingebüßt. Auf der 158,5 Kilometer langen 10. Etappe von Annecy nach Le Grand-Bornand konnte der polnische Kapitän des deutschen Bora-hansgrohe-Teams wie auch Bob Jungels (Quick-Step Floors) und einige andere Klassementfahrer am letzten Berg einer Tempoverschärfung in der Favoritengruppe nicht folgen und verlor 500 Meter vor dem Gipfel des Col de la Colombière den Anschluss.

In der folgenden Abfahrt hinab ins Ziel kämpften die abgehängten Fahrer vergeblich und handelten sich schließlich 51 Sekunden auf die Gruppe um Titelverteidiger Chris Froome (Sky) ein. Majka fiel vom sechsten auf den 13. Rang des Gesamtklassements zurück und hat nun 2:22 Minuten Rückstand auf den Belgier Greg Van Avermaet (BMC), der überraschend nicht nur Gelb verteidigte, sondern seinen Vorsprung sogar ausbauen konnte.

"Ich habe heute eine Menge gelitten. An den letzten beiden Anstiegen, als Sky aufs Tempo drückte, habe ich nie richtig meinen Tritt gefunden. Ich habe alles versucht, um vorne dran zu bleiben, aber auf den letzten 500 Metern hat es einfach nicht mehr gereicht“, kommentierte der 28-jährige Majka das Ergebnis, das zugleich den ersten echten Rückschlag für ihn bei dieser Tour bedeutete. "Das passiert mir leider nach einem Ruhetag immer mal wieder“, fügte er eine Erklärung für die Schwäche im von ihm normalerweise geliebten Hochgebirge nach.

Viel wichtiger als der Abstand auf Van Avermaet, der auf den beiden nächsten Alpenetappen sein Gelbes Trikot einbüßen dürfte, ist allerdings der Rückstand gegenüber den anderen Klassementfahrern - und der hält sich in engen Grenzen. Zum Gesamtzweiten Geraint Thomas (Sky) etwa fehlen ihm 1:40 Minuten, Froome, der nun statt Majka Sechster ist, hat sogar nur 41 Sekunden Guthaben auf den zweimaligen Bergkönig der Tour, der deshalb auch zuversichtlich anfügte: "Zum Glück hält sich der Rückstand noch in Grenzen und unsere Chancen sind noch intakt. Es folgen noch zwei weitere harte Alpenetappen, danach werden wissen, wir wo wir stehen.“

Ähnlich äußerte sich Sportdirektor Enrico Poitschke gegenüber radsport-news.com, der vor allem aus Majkas starken Auftritten aus den ersten neun Etappen seinen Optimismus bezog: "Was soll man machen, manchmal haben Fahrer nach einem Ruhetag einfach einen schlechten Tag, leider hat es heute Rafal erwischt. Wir sind aber immer noch guter Dinge, da er in der ersten Woche jeden Tag einen guten Eindruck hinterlassen hat!“

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