Österreichische Zeitfahrmeisterschaften

Preidler und Ritter gelingt in Stephanshart die Titelverteidigung

Von Peter Maurer

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Der alte und neue Österreichische Meister Georg Preidler | Foto: Reinhard Eisenbauer

29.06.2018  |  (rsn) – Der Steirer Georg Preidler (Groupama-FDJ) und die Oberösterreicherin Martina Ritter (Wiggle-High5) sind die alten und neuen Träger des Österreichischen Meistertrikots in der Disziplin Einzelzeitfahren. Die beiden trotzten den regnerischen Bedingungen und verteidigten am Freitag auf dem schwierigen Kurs im Mostviertel knapp ihre Titel .

28,5 Kilometer lang war die Zeitfahrprüfung für Österreichs Top-Fahrer bei den nationalen Meisterschaften in Stephanshart. Nach einem beinharten Duell gegen den ehemaligen Stundenweltrekordler Matthias Brändle (Trek-Segafredo) krönte sich erneut Preidler zum Staatsmeister. Am Ende trennten die beiden World Tour Fahrer gerade einmal fünf Sekunden. "Das war richtig knapp, aber die tolle Form der letzten Wochen hat gehalten. Wenn ich mir die Rennergebnisse von Matthias ansehe, dann ist das schon richtig gut, dass ich mich wieder durchsetzen konnte", erklärte der alte und neue Staatsmeister.

Starkregen zum Auftakt des Rennens sorgte für schwierige Verhältnisse in Niederösterreich. Die Zuschauer konnten ihre Regenschirme zwar zum Start der Männer wieder abspannen, jedoch trockneten die Straßenverhältnisse nicht mehr bis zum letzten Starter ab. Als einer der ersten Fahrer sorgte der Wiener Matthias Krizek (Felbermayr-Simplon-Wels) für eine erste Richtmarke. Er kletterte dann sofort ins Auto zu Sportdirektor Andreas Grossek und unterstützte in bewährter Taktik der Welser seinen Kollegen Riccardo Zoidl mit den Anweisungen aus dem Begleitauto.

Der erste, der Krizeks Richtmarke gefährden konnte, war überraschenderweise der mehrmalige Mountainbike-Weltmeister Alban Lakata. Der Osttiroler war pfeilschnell am Kurs und auf den für ihn ungewohnten Straßen-Terrain unterwegs. Er belegte am Ende den siebten Platz, direkt hinter Krizek. Dessen Zeit wurde dann von Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) verbessert, der als erster den Kurs mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 45 km/h bewältigte. Als sein Teamkollege Lukas Pöstlberger um sieben Hundertstel die Marke von Großschartner verpasste, wusste der Marchtrenker, dass er in der Elitekategorie erstmals einen Podiumsplatz erobert hatte.

Der Vorarlberger Brändle unterbot dann als vorletzter Fahrer die Topzeit um fast 30 Sekunden. Völlig verausgabt wartete der ehemalige Stundenweltrekordler auf die finale Zeit von Preidler. Der Titelverteidiger hatte sich zwar bei den Zwischenzeiten einen leichten Vorsprung erarbeitet, doch auf den letzten Kilometern büßte er davon wieder etwas ein. Am Ende rettete er fünf Sekunden ins Ziel und trägt nun für ein weiteres Jahr die rot-weiß-roten Streifen auf seinem Zeitfahrtrikot. In der Kategorie U-23 gewann Markus Wildauer. Der Fahrer vom Team Tirol Cycling überraschte zuletzt beim Baby-Giro, wo er einige Tage das Rosa Trikot verteidigen konnte. Zweiter wurde sein Tiroler Landsmann Patrick Gamper, der seit dieses Jahr für das Polartec-Kometa Team rund um Ivan Basso fährt.

Bei den Frauen bejubelte die Bad Leonfeldnerin Martina Ritter ihren sechsten Titel in Folge. Die Oberösterreicherin hatte auf den 28,5 Kilometern aber eine größere Schrecksekunde zu verarbeiten, da sie auf dem regennassen Asphalt zu Sturz kam. Am Ende rettete sie aber noch einen Vorsprung von 14 Sekunden ins Ziel. "Ich freue mich so über diesen Titel. Beim Sturz dachte ich schon jetzt ist alles vorbei. Ich war meganervös, weil bei den Meisterschaften jeder von mir den Sieg erwartet. Meine Betreuer haben aber blitzschnell reagiert und ich freue mich, dass ich neben einer meiner besten Freundinnen im Feld am Podium stehen darf", erklärte Ritter im Ziel.

Mit der Freundin war die Linzerin Barbara Mayer (SK Voest) gemeint. Die zweifache Mutter und Krankenschwester wurde zuletzt vor einer Woche bei den Marathon-Meisterschaften im Mountainbike ebenfalls Vizemeisterin und fuhr auch am Freitagabend in Stephanshart ein fehlerfreies Rennen. Dritte wurde Sylvia Gehnböck (Format-RC). Den Titel in der Kategorie U-23 der Damen holte sich Kathrin Schweinberger (HealthMate-Cyclelive).

Ergebnisse:
Österreichische Meisterschaften Elite Herren:
1. Georg Preidler (Groupama-FDJ) 37:10
2. Matthias Brändle (Trek-Segafredo) + 0:05
3. Felix Großschartner (BORA-hansgrohe) + 0:32
4. Lukas Pöstlberger (BORA-hansgrohe) + 0:39
5. Riccardo Zoidl (Felbermayr-Simplon-Wels) + 1:05

Österreichische Meisterschaften Elite Damen:
1. Martina Ritter (Wiggle-High5) 43:33
2. Barbara Mayer (RC Arbö SK Voest) + 0:14
3. Sylvia Gehnböck (Format RC) + 1:05

Österreichische Meisterschaften U-23 Herren:
1. Markus Wildauer (Tirol Cycling Team) 38:05
2. Patrick Gamper (Polartec-Kometa) + 0:26
3. Marco Friedrich (Tirol Cycling Team) + 0:45

Österreichische Meisterschaften U-23 Damen:
1. Kathrin Schweinberger (Health Mate-Cyclelive) 47:51
2. Hannah Gruber-Stadler (ARBÖ Rapsö Knittelfeld) + 0:13
3. Christina Schweinberger (Health Mate-Cyclelive) + 0:27

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