--> -->
24.05.2018 | (rsn) - Am vergangenen Sonntag erlebte Giro-Debütant Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) in Sappada aufgrund von Atemwegsproblemen noch einen regelrechten Einbruch. Vier Tage später stürmte der 24 Jahre alte Berliner an der Bergankunft in Prato Nevoso zum größten Erfolg seiner noch jungen Karriere.
Aus einer ursprünglich zwölfköpfigen Ausreißergruppe heraus, die von den Favoriten freie Fahrt erhielt, sicherte sich Schachmann nach einem trockenen Antritt wenige hundert Meter vor dem Ziel auf 1.607 Metern Höhe souverän den Sieg mit zehn Sekunden Vorsprung gegenüber dem spanischen Routinier Ruben Plaza (Israel Cycling Academy). Mit 16 Sekunden Rückstand wurde der Italiener Mattia Cattaneo (Androni-Sidermec) Dritter, gefolgt von Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe/+1:10), der als zweiter deutscher Profi, der den Sprung in die Gruppe des Tages geschafft hatte, den vierten Platz belegte.
"Ich fühle mich großartig. Es ist toll, gleich bei der ersten GrandTour-Teilnahme eine Etappe zu gewinnen. Jeder sagt hier, dass es ein wirklich schwerer Giro ist, das macht einen solchen Erfolg umso schöner“, sagte Schachmann im Ziel nach dem bereits fünften Tageserfolg durch einen Fahrer von Quick-Step Floors. „Wer bei uns gewinnt, das ist egal. Wir haben einen tollen Teamgeist und natürlich werde ich auch meinen Teamkollegen helfen. Ein großer Teil meines Sieges geht auf das Konto von Michael Morkov. Die Ausreißergruppe war schon weg, da ist er mit mir am Rad nach vorne gefahren. Es ist nicht das erste Mal, dass er mir in diesem Rennen hilft“, lobte er den erfahrenen Dänen, der sich ganz in seinen Dienst gestellt hatte.
Turbulent ging es nicht nur unter den Ausreißern zu. Überraschend konnte Simon Yates (Mitchelton-Scott) einer Attacke vom Gesamtzweiten Tom Dumoulin (Sunweb) kurz vor dem Ziel nicht folgen. Der aktuell zweitplatzierte Titelverteidiger aus den Niederlanden löste sich mit dem Gesamtdritten Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) und dem Vierten Chris Froome (Sky) aus der Favoritengruppe und erreichte 28 Sekunden vor dem Träger des Rosa Trikots das Ziel. Dadurch halbierte sich der Abstand zwischen Yates und Dumoulin im Gesamtklassement von 56 auf jetzt nur noch 28 Sekunden. Auch Pozzovivo (+2:43) und Froome (+3:22) machten Boden gut, im Gegensatz zum Fünften Thibaut Pinot (Groupama-FDJ/+4:24).
"Ich bin happy, das ist der erste Tag an dem Yates Schwächen gezeigt hat. Ich bin optimistisch, morgen wird aber eine ganz andere Etappe“, sagte Dumoulin im Ziel. Ähnlich äußerte sich Froome gegenüber dem TV-Sender RAI: "Ja, das war ein guter Tag, es lief richtig gut. Das war der erste von drei aufeinanderfolgenden harten Tagen. Simon hat seine ersten Schwächen gezeigt. Das beweist, man muss ihn attackieren. Es hat mich allerdings auch überrascht, dass es jetzt schon passierte. Morgen am Colle delle Finestre wird es noch einmal sehr schwer. Ich fühle mich jetzt ganz gut, von Tag zu Tag wird es besser.
Dagegen zeigte sich der 25-jährige Yates, der erstmals bei diesem Giro in der entscheidenden Phase auf sich allein gestellt war und erst auf den letzten Metern wieder Unterstützung vom sich wieder zu seinem Kapitän vorkämpfenden Jack Haig erhielt, demonstrativ gelassen. "Ich bin nicht besorgt, ich bin immer noch vorn, das zählt. Wir werden sehen, was morgen passiert. Morgen ist die wichtigste Etappe des ganzen Giro“, so der Brite, der sich auf der deutlich schweren morgigen Etappe wieder mehr Chancen ausrechnet: "Mal sehen, was die anderen machen. Morgen gibt es mehr Berge hintereinander, das ist besser für mich.“
Auf der ersten von drei aufeinander folgenden Alpenetappen, die aber nur zwei Anstiege für die noch 158 Fahrer bereit hielt, brauchte es rund 30 Kilometer, ehe die Gruppe des Tages stand. Michael Morkov, Maximilian Schachmann (beide Quick-Step Floors), Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe), Davide Ballerini, Mattia Cattaneo (beide Androni-Sidermec), Ruben Plaza (Israel Cycling Academy), Viacheslav Kuznetsov (Katusha-Alpecin), Jos van Emden (LottoNL-Jumbo), Boy van Poppel (Trek-Segafredo), Marco Marcato (UAE Team Emirates) sowie Giuseppe Fonzi und Alex Turrin (beide Wilier Triestina) stellten allesamt im Gesamtklassement keine Gefahr für das Rosa Trikot dar und bekamen deshalb einen großen Vorsprung von fast 15 Minuten zugestanden.
Weder Mitchelton-Scott noch eines der anderen Favoritenteams zeigte ein Interesse daran, die Ausreißer wieder einzufangen, so dass der Abstand am Fuß des 15 Kilometer langen Schlussanstiegs sogar gut 16 Minuten betrug. Kurz zuvor war van Poppel aus der Spitzengruppe heraus in die Offensive gegangen, doch vor allem das Androni-Duo Ballerini und Cattaneo sorgte dafür, dass der Niederländers schnell wieder eingefangen. In einer der steileren Passagen des Rollerbergs rund zehn Kilometer vor dem Ziel fiel die Gruppe auseinander. Nach mehreren Attacken von Plaza und Cattaneo blieben auf den letzten sieben Kilometern neben dem Duo nur noch Schachmann und Pfingsten an der Spitze übrig.
Nachdem Plaza den Anschluss verloren hatte, attackierte Schachmann gut sechs Kilometer vor dem Ziel, wodurch auch Pfingsten den Anschluss verlor, wogegen Cattaneo am Hinterrad des Berliners blieb. Zwar gelang es den beiden abgehängten Fahrern wieder, zum Spitzenduo vorzufahren, doch 2,5 Kilometer vor dem Ziel zog Schachmann, einen kleinen Gang tretend, das Tempo erneut an, und wieder konnte nur Cattaneo folgen. Nach drei vergeblichen Attacken des Androni-Profis, die Schachmann souverän parierte, schloss Plaza an der 1000-Meter-Marke ein weiteres Mal auf. Kurz darauf testete der überragende Schachmann ein weiteres Mal seine Konkurrenten, um dann in einer Spitzkehre wenige hundert Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke zu setzen, der weder Plaza noch Cattaneo etwas entgegenzusetzen hatten.
Im Feld beendete Movistar für den Gesamtneunten Carapaz das Stillhalteabkommen unter den Favoriten. Entscheidender waren dann aber die Tempobeschleunigungen von Pello Bilbao (Astana) und Miguel Angel Lopez (beide Astana), denen Wout Poles (Sky), Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) und Ben O`Connor (Dimension Data) folgten. Pinots Helfer bemühten sich in der immer kleiner werdenden Favoritengruppe, doch als Dumoulin knapp zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte, konnten nur Froome und Pozzovivo folgen, wogegen Yates überraschend seine Konkurrenten ziehen lassen musste.
Zu Lopez, der 10:48 Minuten nach Schachmann das Ziel erreichte, konnte das Trio zwar nicht mehr aufschließen, dafür gelang es , den Vorsprung gegenüber der kleinen Gruppe um das Maglia Rosa auf immerhin 28 Sekunden auszubauen. Dazwischen kam Konrad (+11:23) als Sechzehnter ins Ziel und schob sich im Gesamtklassement wieder auf den zehnten Platz.
(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr
30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com
30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa
29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de
29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com
29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er
29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com
29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa
28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be
28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material
28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa
28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und
(rsn) - Erst zwölf Tage des neuen Jahres waren vergangen, da standen für Linda Riedmann vom Team Visma - Lease a Bike schon die ersten Rennen an. In Australien bei der Santos Tour Down Under begann
21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va
21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm