Österreicher starker Elfter am Zoncolan

Konrad: “Ich freue mich, dass dieser Tag vorbei ist“

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Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) wurde Elfter am berüchtigten Zoncolan. | Foto: Cor Vos

20.05.2018  |  (rsn) - Bei der bisher größten Herausforderung für die Klassementfahrer hat Patrick Konrad seinen Platz in den Top Ten des 101. Giro d’Italia behauptet. Der Kapitän des deutschen Bora-hansgrohe-Teams erreichte auf der gestrigen 14. Etappe nach 186 Kilometern von San Vito al Tagliamento zum legendären Monte Zoncolan als Elfter das Ziel und hielt den Schaden bei 1:48 Minuten Rückstand gegenüber Tagessieger Chris Froome (Sky) in engen Grenzen. Im Gesamtklassement fiel Konrad vom neunten auf den zehnten Platz zurück, wo er nun 4:43 Minuten hinter dem souveränen Simon Yates (Mitchelton-Scott) liegt.

"Ich freue mich erst einmal, dass dieser Tag vorbei ist. Ich habe etwas auf ihn hingezittert, den hat man schon immer im Hinterkopf, den Zoncolan. Von den Wattzahlen her, was mein Gerät angezeigt hat, bin ich schon zufrieden. Ich bin das gefahren, was möglich ist. Aber ich hätte trotzdem gehofft, dass der Zeitrückstand nicht so groß sein würde“, bilanzierte der 26-Jährige im Ziel gegenüber radsport-news.com den schweren Tag und seine Premiere am zehn Kilometer langen und fast zwölf Prozent steilen Zoncolan, einem der schwersten Anstiege des Rennkalenders. "Wenn man auf einer Etappe wie dieser einen schlechten Tag hat, kann man schnell einmal 15 Minuten verlieren oder noch mehr. Und dann ist wirklich alles vorbei. Und deshalb sagt man, an so einem Tag musst du einfach mindestens 90 Prozent deiner Leistung abrufen können, damit ein gescheites Resultat herauskommt. Und das ist mir, glaube ich, gelungen", fügte Konrad an.

Gegenüber den Top-Fahrern wie Froome, Yates oder dem drittplatzierten Italiener Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) war er zwar chancenlos - für ihn alles andere als eine Überraschung. "Im Endeffekt muss ich halt doch fünf, sechs Kilo mehr den Berg hochziehen als ein Lopez oder Yates. Und das macht dann schon einen Unterschied aus auf die lange Distanz. Aber alles in allem passt es. Und es kommen noch so viele schwere Sachen. Auch am Sonntag wird es richtig schwer“, sagte Konrad mit Blick auf die heutige 15. Etappe mit ihren vier kategorisierten Anstiegen sowie der Schlusssteigung nach Sappada in 1.240 Metern Höhe.

Am Samstag ging Konrads Taktik bis in den oberen Teil des Zoncolan hinein voll auf. Als Wout Poels für seinen Kapitän Froome das Tempo sukzessive erhöhte, um dem Briten die Attacke vorzubereiten, fuhr der Niederösterreicher sein Tempo weiter, auch, als er auf den letzten Kilometer den Anschuss verlor. "Ich habe mit dem Trainer besprochen, wie ich den Tag angehe, und ich habe mich von Poels und den anderen vorn gar nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte Konrad, der sich im Finale bestätigt sehen konnte: "Vier oder fünf Fahrer sind dann auch zurückgekommen. Ich habe gewusst, dass das passieren wird. Denn wenn man einmal zu tief geht, dann kann man sich nicht erholen an dem Berg. Ich bin den Zoncolan das erste Mal gefahren. Ich habe gewusst, dass er so ähnlich ist wie das Kitzbüheler Horn, das bin ich schon öfter im Rennen gefahren. Ich habe gewusst, ich muss meine Kraft einteilen.“

Das gelang ihm auch besser als seinem Teamkollegen Davide Formolo, der mit 2:23 Minuten Rückstand nur 18. wurde und damit wohl endgültig seine Klassementambitionen aufgeben dürfte. Dagegen liegt Konrad voll auf Kurs Top Ten, zumal er im Zeitfahren am Dienstag weitaus bessere Karten hat als die vor ihm liegenden Pello Bilbao (Astana/9.), George Bennett (LottoNL-Jumbo/8.), Richard Carapaz (Movistar/7.) oder auch Miguel Angel Lope (Astana/6.). Vom Kolumbianer etwa trennen ihn nur 61 Sekunden.

“Ich hoffe auf das Zeitfahren, dass ich da meinen Vorteil habe“, sagte Konrad mit Blick auf den 34 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr, der nach dem letzten Ruhetag am Dienstag ansteht.

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