Yates baut Giro-Führung aus, Dumoulin büßt Zeit ein

Froome setzt am Monte Zoncolan ein dickes Ausrufezeichen

Foto zu dem Text "Froome setzt am Monte Zoncolan ein dickes Ausrufezeichen"
Chris Froome (Sky) feiert am Monte Zoncolan | Foto: Cor Vos

19.05.2018  | 

(rsn) - Die berüchtigte Ankunft zum Monte Zoncolan bestimmte bereits seit einigen Tagen die Schlagzeilen rund um den Giro d’Italia. Im Mittelpunkt des Interesses: das Duell zwischen Simon Yates (Mitchelton-Scott) und Tom Dumoulin (Sunweb). Am Ende wurde die 14. Etappe mit Start in San Vito Al Tagliamento allerdings zur kleinen Wiederauferstehung von Chris Froome und Team Sky bei dieser Italien-Rundfahrt. Der Brite meldete sich nach Rückschlägen in Dauerschleife zurück und gewann die prestigeträchtige Ankunft am Monte Zoncolan nach 186 Kilometern knapp vor Yates (+0:06) und Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida, +0:23). Yates baute zwar seine Führung in der Gesamtwertung aus, sein ärgster Verfolger Dumoulin hielt seine Verluste jedoch in Grenzen.

"Das ist ein überragendes Gefühl an diesem Anstieg zu gewinnen. Es ist so ein monumentaler Anstieg für den Giro. Der Sieg heute bedeutet eine Menge", äußerte sich ein sichtlich zufriedener Froome im Sieger-Interview.

Zuvor ebnete sein Teamkollege Wout Poels ihm den Weg zum Sieg. Der Niederländer sorgte im 10,1 Kilometer langen und im Schnitt 11,9 Prozent steilen Schlussanstieg für ein so hohes Tempo, dass sich nur Yates, Pozzovivo, Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), Miguel Angel Lopez (Astana) und Dumoulin in der Gruppe halten konnten. 4,3 Kilometer vor dem Ziel war seine Arbeit getan und Froome sprengte mit seiner typischen, hohen Trittfrequenz die Gruppe.

"Ich fühlte, dass das Rennen in diesem Moment am Limit war. Das war der Moment für mich zu attackieren. Die letzten Kilometer kannte ich sehr gut von unseren Streckenbesichtigungen", beschrieb Froome seine entscheidende Attacke. Allerdings kam der Brite nur geringfügig weg, Yates machte sich auf die Verfolgung und hielt Sichtkontakt zu Froome. Innerhalb des letzten Kilometers sah es kurzzeitig sogar danach aus, dass Yates seinen Landsmann noch einholen könnte.

"Simon war knapp hinter mit. Ich hörte durch den Funk die Abstände, mal fünf Sekunden, mal zehn Sekunden. Ich wusste nicht, ob er mich noch kriegen würde. Es war eine unheimliche Erleichterung, auf den letzten 100 Metern zu wissen, dass ich gewinne", fügte Froome hinzu. Im Klassement verbesserte sich der 32-Jährige mit seinem Sieg auf Platz fünf, 3:10 Minuten hinter Spitzenreiter Yates.

Der Brite aus der australischen Equipe Mitchelton-Scott baute seine Führung in der Gesamtwertung aus, allerdings wird er insgeheim auf mehr Vorsprung gegenüber seinem ärgsten Widersacher Tom Dumoulin gehofft haben. Der Vorjahressieger erreichte mit 37 Sekunden Rückstand das Tagesziel und liegt insgesamt nun 1:24 Minuten hinter Yates. Es folgt Pozzovivo (+1:37), der Thibaut Pinot (Groupama-FDJ, +1:46) vom dritten Platz in der Gesamtwertung verdrängte. Patrick Konrad aus dem deutschen Team Bora-hansgrohe erreichte als Tageselfter (+1:48) das Ziel und liegt im Klassement auf Position zehn (+4:43).

Deutlich mehr Zeit büßten Richard Carapaz (Movistar) und Fabio Aru (Team UAE) ein. Carapaz überquerte zwei Minuten hinter Froome das Ziel und verlor seine Führung in der Nachwuchswertung an Miguel Angel Lopez (Astana), Aru musste 2:23 Minuten an Rückstand schlucken und liegt bereits 5:33 Minuten (Platz 13) hinter Yates.

Die Fluchtgruppe des Tages fand sich nach einigen erfolglosen Versuchen erst rund 40 Kilometer nach dem Start zusammen. Enrico Barbin (Bardiani CSF), Francesco Gavazzi (Androni Sidermec), Mads Pedersen (Trek-Segafredo), Valerio Conti (UAE Team Emirates), Matteo Montaguti (AG2R La Mondiale), Laurent Didier (Trek-Segafredo) und Jacopo Mosca (Wilier Triestina-Selle Italia) bekamen jedoch nur einen maximalen Vorsprung von 6:30 Minuten vom Feld zugestanden. Im bergigen Etappenfinale fiel die Gruppe auseinander, als letzter Fahrer musste sich Conti im Schlussanstieg acht Kilometer vor dem Ziel geschlagen geben.

Die 15. Etappe des Giro d’Italia führt das Feld über 176 Kilometer von Tolmezzo nach Sappada. Das Terrain wird erneut schwer, mit drei kurzen, schweren Anstiegen innerhalb der letzten 40 Kilometer.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine