RSN-Rangliste, Platz 69: Reto Hollenstein

Jede Menge Rückschläge, doch die Highlights überwogen

Foto zu dem Text "Jede Menge Rückschläge, doch die Highlights überwogen"
Reto Hollenstein (Katusha-Alpecin) | Foto: Cor Vos

09.11.2017  |  (rsn) – Nach der Auflösung seines IAM-Rennstalls hatte Reto Hollenstein keinen Grund zur Klage. Schließlich erhielt der Schweizer im vergangenen Winter beim ebenfalls in seiner Heimat lizenzierten Teams Katusha-Alpecin einen Vertrag mit zunächst zweijähriger Laufzeit. Hollenstein sollte vor allem als Helfer in den Klassikern, in der Sprintvorbereitung sowie in Mannschaftszeitfahren seine Stärken ausspielen.

Obwohl er durch Sturzverletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde, wusste Hollenstein in seiner ersten Katusha-Saison die Erwartungen zu erfüllen. "Die Bilanz fällt trotz der vielen Rückschläge positiv aus. Die familiäre Atmosphäre bei Katusha-Alpecin hat mich sofort begeistert und ich konnte mich ohne Probleme gut einleben in meinem neuen Team“, stellte der 32-Jährige gegenüber radsport-news.com zufrieden fest.

Beim Etoile de Besseges (2.1) gelang dem 1,99 Meter großen Hollenstein ein Einstand nach Maß. Rang neun im Gesamtklassement war neben dem fünften Platz bei den Schweizer Zeitfahrmeisterschaften sein bestes Saisonergebnis. Zudem bewährte er sich gleich im Sprintzug von Alexander Kristoff, der zum französischen Saisonauftakt die 2. Etappe gewann. Bei der anschließenden Oman-Rundfahrt konnte der Norweger gleich dreimal jubeln - auch hier war Hollenstein mit von der Partie.

"Der Saisonauftakt war schon toll mit den vielen Siegen von Alex. Das gab natürlich viel Moral“, befand der Katusha-Neuzugang, der als weitere Highlights seine Starts bei Paris-Roubaix, der Tour de Suisse - die sein Teamkollege Simon Spilak gewann - der Tour de France sowie bei der Straßen-WM in Bergen nannte.

Allerdings mangelte es auch nicht an Rückschlägen. Hollenstein stürzte bei der Tour de Yorkshire - wobei er sich einen sieben Zentimeter langen Riss im unteren Wirbelkörper zuzog und zwei Wochen pausieren musste - und auch bei der Tour de France, wo er einen geplatzten Schleimbeutel am Knie davon trug. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, wurde nach einer Kollision mit einem geparkten Fahrzeug bei der Tour of Britain eine Rippenprellung diagnostiziert. "Es war nicht immer einfach für die Moral. Es brachte immer wieder viel Kraft und Energie, um das Ganze auszukurieren und zurückzukommen“, kommentierte Hollenstein seine Verletzungsserie.

Aus sportlicher Sicht enttäuschend verliefen vor allem die Teamzeitfahren, darunter das bei der WM in Bergen, wo Katusha- Alpecin um den viermaligen Zeitfahrweltmeister Tony Martin mit Platz neun deutlich an der erhofften Medaille vorbei fuhr. "Trotz starker Mannschaft und Top-Material haben wir unsere hohen Ziele leider nicht erreichen können. Aber wir werden es analysieren und über den Winter hart daran arbeiten, im nächsten Jahr konkurrenzfähig zu sein“, kündigte Hollenstein bereits Besserung an.

2018 wird der Thurgauer auch wieder im Sprintzug von Katusha-Alpecin zum Einsatz kommen - sein Kapitän wird dann allerdings Marcel Kittel heißen. Der Erfurter nimmt künftig die Position des zu UAE Emirates abgewanderten Kristoff ein. "Die Vorfreude auf Marcel Kittel ist groß. Es wird bestimmt ein spannendes Jahr“, sagte Hollenstein, der wieder auf Starts bei der Tour de France, der Tour de Suisse und bei den Frühjahrsklassikern hofft.

Vor allem bei den Klassikern könnten sich durch den Weggang von Kristoff für Hollenstein sogar Chancen ergeben, auch mal auf eigene Rechnung zu fahren. "Alex hinterlässt bestimmt eine große Lücke. Er war in den letzten Jahren ein sicherer Garant für Top-Resultate. Natürlich wollen wir diese Lücke schließen und ich traue mir zu, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich will diese Chance nutzen“, sagte er selbstbewusst dazu.

In erster Linie aber hofft Hollenstein, "nach diesem schwierigen Jahr mit vielen Stürzen und Rückschlägen 2018 einfach gesund und unfallfrei durch die Saison zu kommen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.12.2017Die rsn-Trophäe “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Vorgestern hatte ich die große Ehre, André Greipel auf Mallorca die neue rsn-Trophäe "Fahrer des Jahres" zu überreichen. Den Preis für den besten deutschsprachigen Rennradler gibt´s bei

18.12.2017Oft knapp geschlagen, aber am Jahresende ganz vorn

(rsn) - André Greipel ist der Gewinner der Radsport-News-Rangliste 2017. Der Hürther verwies John Degenkolb knapp auf Platz zwei. Dafür erhält Greipel als erster die neugeschaffene Trophäe als un

18.12.2017Die Radsport-News-Jahresrangliste 2017

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2017 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

17.12.2017Das ganz große Ding hat gefehlt

(rsn) - Einen Einstand nach Maß beim neuen Team, gute Klassikerauftritte ohne Sieg, eine vom Sturzpech begleitete Tour de France sowie die krankheitsbedingte WM-Absage: Die Saison 2017 hielt für Joh

16.12.201714 Siege - keiner jubelte öfter

(rsn) - In der zurückliegenden Saison hatte kein Fahrer öfter Grund zum Jubel als Marcel Kittel (Quick-Step Floors). Überragend waren dabei die fünf Etappensiege allein bei der Tour de France, wo

15.12.2017Bei den Ardennenklassikern geglänzt

(rsn) - Dank einer abermals sehr starken Saison ist Michael Albasini (Orica-Scott) auf Platz vier bester Schweizer in der Radsport-News-Rangliste. Der 36-Jährige feierte 2017 nicht nur drei Siege, so

14.12.2017Das ganze Jahr über auf hohem Niveau

(rsn) - Trotz eines wieder sehr starken Bob Jungels ist in diesem Jahr Jempy Drucker (BMC) bester Luxemburger in der Radsport-News-Rangliste. Der 31-Jährige fuhr insgesamt 23 Top-Ten-Ergebnisse ein,

13.12.2017Beim Critérium du Dauphiné in Top-Verfassung

(rsn) - In Folge der Verpflichtungen von Peter Sagan und Rafal Majka rückte Emanuel Buchmann bei Bora-hansgrohe 2017 in die zweite Reihe - jedenfalls in den großen Rundfahrten. Sowohl bei der Tour d

12.12.2017Nicht nur der Giro 2017 macht Hoffnung für die Tour 2018

(rsn) - Nachdem er bereits beim Giro d`Italia 2016 mit seinem sechsten Gesamtrang und dem Sieg in der Nachwuchswertung zu imponieren wusste, zählte Bob Jungels (Quick Step-Floors) auch in diesem Jahr

11.12.2017In Düsseldorf nur knapp am Gelben Trikot vorbei

(rsn) - Stefan Küng (BMC) hat sich in der vergangenen Saison endgültig einen Ruf als formidabler Zeitfahrer erarbeitet. Der Schweizer war nicht nur an den BMC-Siegen in den Mannschaftszeitfahren der

10.12.2017Nach der besten Saison der Karriere von BMC verabschiedet

(rsn) - Auch wenn er den herben Rückschlag verkraften musste, kurzfristig aus dem Aufgebot für seine Heimat-Rundfahrt genommen worden zu sein, absolvierte Silvan Dillier (BMC) eine bärenstarke Sa

09.12.2017Nicht immer bei 100 Prozent gewesen

(rsn) - Ein Etappensieg zu Beginn des Jahres bei der Valencia-Rundfahrt (2.1) und Ende Juni die Titelverteidigung im Zeitfahren der Deutschen Meisterschaften: Die sportliche Ausbeute von Tony Martin (

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine