Australier klagt über Fahrweise der Konkurrenten

Critérium du Dauphiné: Bündnis gegen Porte?

Foto zu dem Text "Critérium du Dauphiné: Bündnis gegen Porte?"
Richie Porte (BMC) im Ziel der 8. Etappe des 69. Critérium du Dauphiné | Foto: Cor Vos

12.06.2017  |  (rsn) - Anstelle des größten Triumphs seiner bisherigen Profikarriere stand am Ende der 8. Etappe des 69. Critérium du Dauphiné eine seiner bittersten Enttäuschungen: Richie Porte (BMC) hat das Gelbe Trikot der Tour-Generalprobe am Sonntag in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Finale noch an Jakob Fuglsang (Astana) abgeben müssen. Dabei sicherte sich der Däne die Gesamtwertung mit Hilfe der zehn Sekunden Zeitgutschrift, die er für seinen Sieg am Plateau de Solaison einstrich.

Dem 32-jährigen Porte dagegen blieb trotz einer famosen Aufholjagd letztlich nur der zweite Platz im Schlussklassement, den er mit einer für den stets freundlich lächelnden Australier ungewohnt heftigen Kritik an seinen Konkurrenten kommentierte.

"Es gab Teams, die froh waren zu sehen, dass ich nicht gewinne und die ihre eigenen Chancen opferten. Aber ich denke, das ist Radrennen“, sagte der BMC-Kapitän, der nach zahlreichen Attacken bereits im ersten der vier Berge isoliert war und der für den Rest des kurzen Tages auch keinen Verbündeten mehr fand.

"Offensichtlich wollten die Jungs nicht, dass meine Teamkameraden zurückkamen und jedes Mal, wenn sie nah waren, attackierten sie wieder“, sagte er und warf seinen Gegnern eine "negative Fahrweise“ vor. Man kann es aber auch anders sehen: Ob nun Alejandro Valverde (Movistar), Fabio Aru (Astana) oder Daniel Martin (Quick-Step Floors) - sie alle ließen nichts unversucht, um doch noch die Rundfahrt zu gewinnen.

Gleiches galt auch für Chris Froome (Sky). Der Titelverteidiger brachte im oberen Teil des Col de la Colombière, mit 1616 Metern das höchste Hindernis des Tages, den Träger des Gelben Trikots in höchste Bedrängnis. Doch es war nicht der Brite, der mit seiner Attacke und der folgenden Tempoarbeit sich seinen vierten Dauphiné-Gesamtsieg holte, sondern der Gesamtdritte Fuglsang, der nach einer taktisch cleveren Leistung als Solist triumphierte. Der Astana-Profi war sieben Kilometer vor dem Ziel zunächst einer Attacke von Martin gefolgt und hatte den Iren zwei Kilometer später stehen lassen.

Zu dem Zeitpunkt hatte Porte seinen Rückstand bereits deutlich reduziert und durfte sich deshalb durchaus Hoffnungen auf ein happy end machen - zumal er seinen ehemaligen Teamkollegen Froome, der im Gesamtklassement vor der Etappe als Zweiter 1:02 Minuten Rückstand hatte, auch noch stellte und schließlich im Finale abschüttelte.

Doch im Fernduell mit Fuglsang zog der Tasmane dann doch den Kürzeren - auch, weil nichts von seinen Teamkollegen zu sehen war. "Es wäre vielleicht praktisch gewesen, einen Teamkollegen oder zwei auf dem Col (de la Colombière) und dann im Tal zu haben“, gestand Porte dann auch indirekt ein, dass es in erster Linie der schwache Auftritt seiner Mannschaft war, der ihn den Sieg kostete.

Bezeichnend: Der nach dem Kapitän beste BMC-Fahrer war an diesem Tag der junge Schweizer Kilian Frankiny, der das Ziel mit fast 18 Minuten Rückstand erreichte. Dagegen war von den zuvor so starken Routiniers Ben Hermans und Nicolas Roche ausgerechnet am Schlusstag nichts zu sehen.

"Ich wollte gewinnen und musste deshalb die Verfolgung übernehmen. Es hat nicht ganz geklappt, aber ich denke, dass ich meinen Kopf hoch halten kann", sagte Porte nach der "bitteren Enttäuschung“, das Rennen, um zehn Sekunden verloren zu haben.

Hinsichtlich seiner Verfassung blieb er mit Blick auf die Tour de France aber optimistisch und listete positive Faktoren auf: "Ich bin nicht unter dem Druck zusammengebrochen, und ich war im Schlussanstieg gut. Wir haben heute eine Lektion gelernt, aber es gibt gute Zeichen für den Juli, nämlich, dass ich gut klettere, und dass sich die Teams gegen mich verbünden, um mich aus dem Rennen zu bringen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.06.2017Caruso wird im Herbst für starke Schweiz-Rundfahrt belohnt

(rsn) – Lediglich einen Sieg hat der 29-jährige Damiano Caruso in seiner Profikarriere bisher eingefahren: 2013 gewann er die 5. Etappe der Settimana Internazionale Coppi e Bartali. In den folgend

19.06.2017Spilak schlägt in der Schweiz seine Gegner und die Hitze

(rsn) - Für einige seiner Konkurrenten war die gestern zu Ende gegangene 81. Tour de Suisse der letzte Härtetest vor der am 1. Juli in Düsseldorf beginnenden Tour de France. Simon Spilak dagegen ha

19.06.2017Sagan und Bora-hansgrohe bereit für die Tour de France

(rsn) - Am Sonntag ließ es Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ruhig angehen. Der Weltmeister belegte im abschließenden Zeitfahren der 81. Tour de Suisse Rang 106 und war auf den 28,6 Kilometer langen Parc

19.06.2017Highlight-Video der 81. Tour de Suisse

(rsn) - Die 81. Tour de Suisse endete am gestrigen Sonntag so, wie sie vor gut einer Woche begonnen hatte: mit einem Zeitfahrsieg des Australiers Rohan Dennis (BMC). Dazwischen feierte Weltmeister Pet

19.06.2017Dennis: "Es waren 28,6 Kilometer voller Schmerz"

(rsn) - Die 81. Tour de Suisse endete, wie sie begonnen hatte: Mit einem Triumph des Teams BMC! Rohan Dennis gewann das abschließende Zeitfahren über 28,6 Kilometer in Schaffhausen in der Zeit von 3

18.06.2017Spilak mit einem weiteren Triumph bei den Eidgenossen

(rsn) - Simon Spilak (Katusha-Alpecin) gilt als ausgesprochen Vertreter seiner Zunft. Der Slowene bevorzugt es, seine Beine sprechen zu lassen - und das tat er bei der 81. Auflage der Tour de Suisse a

18.06.2017Spilak feiert zweiten Gesamtsieg, Dennis gewinnt Zeitfahren

(rsn) - Simon Spilak (Katusha-Alpecin) hat zum zweiten Mal in seiner Karriere die Schweiz-Rundfahrt gewonnen. Im abschließenden Zeitfahren der 81. Auflage der Tour de Suisse reichte dem 30-jährigen

18.06.2017Startzeiten des Abschlusszeitfahrens der Tour de Suisse

(rsn) - Jonathan Dibben (Sky) eröffnet um 14.20 Uhr das abschließende Zeitfahren der 81. Tour de Suisse. Als letzter der 144 Starter geht Spitzenreiter Simon Spilak (Katusha-Alpecin) um 16.53 Uhr au

18.06.2017Highlight-Video der 8. Etappe der 81. Tour de Suisse

(rsn) - Peter Sagan vom deutschen Team Bora-hansgrohe hat seine beeindruckende Serie auch bei der 81. Tour de Suisse forgesetzt. Der Weltmeister aus der Slowakei entschied die 8. Etappe nach 100 Kilom

17.06.2017Sagan nutzt den Quick-Step-Zug zum Sprintsieg in Schaffhausen

(rsn) - Rekordhalter Peter Sagan (Bora-hansgrohe) war am vorletzten Tag der 81. Tour de Suisse eine Klasse für sich und hat in überragender Manier und nach großartiger Vorarbeit seiner Mannschaft s

17.06.2017Sagan sprintet zum 15. Etappensieg in der Schweiz

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) hat seinen 15. Tagessieg bei der Tour de Suisse perfekt gemacht. Der Weltmeister aus der Slowakei entschied die auf einem Rundkurs in Schaffhausen ausgetragene 8.

17.06.2017Spilak: "Ich musste einfach das Trikot für mein Team holen“

(rsn) - Als Simon Spilak (Katusha-Alpecin) vor zwei Jahren die Tour de Suisse gewann, gelang ihm dies, ohne einen Tagessieg eingefahren zu haben. Bei der 81. Auflage ist dem 30-jährigen Slowenen zumi

Weitere Radsportnachrichten

08.07.2025Ein hartes Finale nicht nur für die Sprinter

(rsn) - Nach drei Tagen im äußersten Norden beginnt nun die Reise Richtung Süden. Die 4. Etappe der Tour de France führt über 174 Kilometer von Amiens nach Rouen, quer durch die Picardie und Norm

08.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

08.07.2025Coquard mit feuchten Augen: “Bin kein schlechter Mensch“

(rsn) – Bryan Coquard konnte einem nach der 3. Etappe der Tour de France in Dünkirchen wirklich leidtun. Wie ein Häufchen Elend stand der 33-jährige Franzose vor dem Mannschaftsbus seiner Cofidis

07.07.2025Van Poppel kassiert dritte Gelbe Karte, Meeus gestürzt

(rsn) - Auch in der Geschichte der 3. Etappe der Tour de France 2025 gehört Red Bull – Bora – hansgrohe zu den Protagonisten. In diesem Fall geht es nicht um eine verpasste Windkante wie zum Auft

07.07.2025Neue Gerüchte: Evenepoel 2026 doch zu Red Bull?

(rsn) – Schon vor einem Jahr flammten Gerüchte auf, dass Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) künftig das Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe tragen könnte. Und zwar noch vor Ablauf sei

07.07.2025Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de France 2025

(rsn) - Die 3. Etappe der Tour de France wurde im Massensprint entschieden. Tim Merlier (Soudal - Quick-Step) setzte sich dabei um Reifenbreite vor Jonathan Milan (Lidl - Trek) durch und feierte seine

07.07.2025Im Überblick: Alle Gelbe Karten bei der 112. Tour de France

(rsn) – Drei Tage hat es gedauert, bis die UCI-Jury bei der Tour de France 2025 zum ersten Mal hart durchgegriffen und Gelbe Karten verteilt hat: Im Sturzchaos von Dünkirchen bestraften die Kommiss

07.07.2025Bauhaus: “Die Extra-Magie fehlt mir“

(rsn) - Phil Bauhaus hat seinen Frieden gefunden bei der Tour de France. Bei der von Stürzen, aber auch von teilweise sehr ruhiger Fahrt gekennzeichneten 3. Etappe kam er – mal wieder – auf einen

07.07.2025Wellens befreit Kapitän Pogacar vom Gepunkteten Trikot

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour de France 2025 musste zwar ohne eine Ausreißergruppe auskommen, einen ungewöhnlichen Schachzug durften die Zuschauer auf den 178 Kilometern zwischen Valenciennes und

07.07.2025Philipsens Tour-Aus öffnet Kampf um Grün

(rsn) – Das Grüne Trikot hing zerfetzt an Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), während er am Straßenrand lag. Schnell war klar: Die Tour de France (2.UWT) ist für den belgischen Top-Sprint

07.07.2025Rickaert: “Sein Leben für 10 Punkte zu riskieren, da fehlen mir die Worte“

(rsn) – Nach einer echten Bummeletappe ohne richtige Ausreißergruppe sprintete Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) zum Tagessieg. Der Europameister war nach 178 Kilometern zwischen Valenciennes und

07.07.2025Merlier gewinnt Massensprint der 3. Tour-Etappe vor Milan

(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 3. Etappe der Tour de France im Massensprint vor Jonathan Milan (Lidl – Trek) und Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious) gewonnen. In einem von S

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)