Geringer Zeitverlust im Finale von Olbia

Kruijswijk der erste zarte "Verlierer" unter den Giro-Favoriten

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Kruijswijk der erste zarte
Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) | Foto: Cor Vos

06.05.2017  |  (rsn) - 13 Sekunden sind nicht viel. Aber 13 Sekunden haben auch schon über Sieg oder Niederlage im Kampf um Grand-Tour-Kronen entschieden. Ganz egal, sind sie also nicht. Deshalb war auch Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) am Freitagabend nicht gut gelaunt. Der Niederländer, der 2016 erst drei Tage vor Giro-Ende das Rosa Trikot abgeben musste, war im Sprintfinale der Auftaktetappe des Giro d'Italia in Olbia zunächst von einem Sturz aufgehalten worden und saß dann auf dem Schlusskilometer zu weit hinten im Feld, um vor dem ersten zeitmessungsrelevanten Riss in der Fahrerkette über den Zielstrich zu rollen.

"Es nervt, am ersten Tag Zeit zu verlieren", sagte der 29-Jährige deshalb. "Es war eigentlich ein recht lockerer Tag, aber genau dann sind die Etappenfinals sehr hektisch." Rund 3,5 Kilometer vor dem Ziel war es in einer engen 90-Grad-Rechtskurve zu einem Sturz gekommen, in den unter anderem der Schweizer Silvan Dillier (BMC) verwickelt war. "Das Peloton kam dahinter zum völligen Stillstand und ich war direkt dahinter", so Kruijswijk. Ärgerlich, denn 500 Meter später hätte für diesen Fall die 3-km-Regel gegriffen und er wäre mit der Siegerzeit gewertet worden.

Doch das hätte auch so beinahe noch geklappt. "Ich kam mit Jos van Emden wieder zurück nach vorn", erklärte Kruijswijk von der Jagd auf den Schlusskilometern, die aber leider nicht weit genug nach vorne führte. "Doch auf dem letzten Kilometer rissen noch einmal Lücken auf und ich war noch dahinter."

Während alle anderen Mitfavoriten auf den Giro-Sieg unter den ersten 70 Fahrern ins Ziel kamen, die zeitgleich mit Tagessieger Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe) gewertet wurden, hat Kruijswijk nun also bereits einen Rückstand von 13 Sekunden auf die Konkurrenz.

Dass es dazu kommen konnte lag daran, dass sich der Niederländer im Finale wohl zu weit hinten im Feld aufgehalten hatte - möglicherweise eine Folge von seinem Sturz bei der Tour de Yorkshire am vergangenen Wochenende. "Man nimmt natürlich weniger Risiko eine Woche nach einem Sturz in einem Massensprint", gab Kruijswijk jedenfalls zu.

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