Kolumbianer ist der Top-Favorit in Italien

Quintana gibt sich vor angepeiltem Giro-Tour-Double gelassen

Von Lorenz Rombach

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Nairo Quintana (Movistar) bei der Teampräsentation des 100. Giro d´Italia | Foto: Cor Vos

05.05.2017  |  (rsn) – Nachdem er sich im vergangenen Juli bei der Tour de France mit Platz drei zufriedengeben musste, gewann Nairo Quintana (Movistar) im Herbst die Vuelta a Espana vor seinem großen Rivalen Chris Froome (Sky). Nun versucht sich der Kolumbianer erstmals am Giro-Tour-Double, das seit Marco Pantani im Jahre 1998 niemandem mehr gelang. 

Am Tag vor dem Start der 100. Italien-Rundfahrt zeigte sich Quintana bei der Pressekonferenz ob der Realisierbarkeit seines Vorhabens gelassen und zurückhaltend: "Ich weiß es nicht, wir werden sehen, ob es möglich ist. Das ist das erste Mal, dass ich es versuche", sagte der 27-Jährige und fügte lapidar an: "Um das Double zu schaffen, musst du zuerst den Giro d’Italia gewinnen.“ Den hält er in Sachen Topografie zwar für das größere Hindernis. "Aber in der Art, wie sie gefahren wird, ist die Tour de France wahrscheinlich schwerer", fügte er an.

Bisher kommt Quintana lediglich auf eine Giro-Teilnahme: 2014 holte er sich in überzeugender Manier als erster Kolumbianer den Gesamtsieg und konzentrierte sich danach zwei Jahre in Folge auf die Frankreich-Rundfahrt - ohne allerdings das angestrebte Gelbe Trikot gewinnen zu können.

Der letzte Fahrer, der einen Angriff auf das berühmte Double versuchte, war Alberto Contador (Trek-Segafredo) im Jahre 2015. Zwar gewann er den Giro, doch bei der Tour kam der Spanier nicht über Platz fünf hinaus und hatte dabei fast zehn Minuten Rückstand auf Gesamtsieger Chris Froome. Danach konzentrierte sich Contador wieder auf eine Grand Tour - diesmal wird es die Tour sein. Quintanas Zurückhaltung ist wohl auch vor dem Hintergrund von Contadors gescheitertem Double-Versuch zu sehen.

Bisher verlief die Saison für den Kletterspezialisten nach Plan. Bereits Anfang Februar gewann Quintana die Valencia-Rundfahrt, Mitte März siegte er bei Tirreno-Adriatico, wo er an der Bergankunft am Tempranillo der mit Abstand stärkste Fahrer war. Es folgte eine lange Rennpause und eine gelungene Generalprobe bei der Austurien-Rundfahrt, wo er eine Etappe gewann und Gesamtzweiter wurde.

Beim Giro ist Quintana für die meisten Beobachter der Top-Favorit, zumal er eine starke Mannschaft an seiner Seite hat, die ihn zum zweiten Gesamtsieg verhelfen will. Ob Quintana sowohl die 100. Auflage der Italien-Rundfahrt als auch die 104. der Tour de France im Juli gewinnen kann, ist eine der spannenden Fragen der kommenden Wochen.

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