--> -->
29.04.2017 | (rsn) - Jens Zemke ist bei Eschborn-Frankfurt zwar schon ein alter Hase - doch bei der 56. Auflage des Frühjahrsklassikers wird der gebürtige Wiesbadener erstmals als Sportdirektor des deutschen Bora-hansgrohe-Teams in Erscheinung treten. Im Interview mit radsport-news.com spricht der Ex-Profi über die Chancen der Bora-Sprinter Sam Bennett, Peter Sagan und Pascal Ackermann, über die Bedeutung des nun in der WorldTour angesiedelten Rennens sowie über die Chancen der deutschen Profis, erstmals seit 2011 wieder vor der Alten Oper jubeln zu können.
Eschborn-Frankfurt hat erstmals das Attribut WorldTour - hat das Rennen nun eine andere Bedeutung für ein deutsches Team wie Bora-hansgrohe?
Jens Zemke: Das Rennen hatte schon immer eine große Bedeutung für ein deutsches Team, aber mit dem Erreichen des WorldTour-Status werden auch wichtige Punkte vergeben, die für jedes Team von großer Bedeutung sind und den Leistungsstand wiederspiegeln.
Teamchef Ralph Denk hat angekündigt, dass Bora auf Sieg fahren werde. Beim Blick auf das Aufgebot fallen einem da die Namen Peter Sagan, Sam Bennett, aber auch Pascal Ackermann auf. Reden wir hier über gleich drei Favoriten? Zemke: Pascal ist bisher grandios in seine erste Saison in der WorldTour gestartet und hat schon einige Ausrufezeichen gesetzt, wie etwa mit dem Gewinn der Sprintwertung bei der Tour des Alpes. Frankfurt ist aber ein knüppelschwerer Kurs, bei dem die reinen Sprinter es schwer haben werden, an der Alten Oper um den Sieg zu fahren. Für Sam und Peter stehen da die Chancen etwas besser.
Wie wird die Arbeitsteilung bei Bora-hansgrohe aussehen - für wen wird das Team fahren, wer hat die besten Chancen?
Zemke: Sam Bennett wurde im vergangenen Jahr Dritter und befindet sich in sehr guter Verfassung, da er ja unser Zugpferd für den Giro ist, der vier Tage später beginnt. Bei Peter wollen wir erst einmal abwarten, in welcher Verfassung er nach Frankfurt kommt, da er ja nach Paris-Roubaix eine Auszeit genommen hat.
Im Interview mit uns haben sie im vergangenen Herbst gesagt, dass Sagan das "Sieger-Gen“ hätte. Trauen sie ihm zu, aus der Rennpause heraus zu gewinnen? Zemke: Ja, das schon, aber das Rennen ist auch hochkarätig besetzt und der Rennverlauf ist auch entscheidend.
Das letzte Mal hat mit John Degenkolb 2011 ein deutscher Fahrer das Rennen gewonnen - wer wäre ein möglicher Nachfolger?
Zemke: Da fallen mir etliche deutsche Rennfahrer ein, die das Zeug dazu hätten, wie etwa Tony Martin mit einer gewagten Flucht, André Greipel, Marcel Kittel, Degenkolb, Rick Zabel, Nikias Arndt alles absolut endschnelle Leute, die schon große Siege eingefahren haben.
Als Degenkolb damals gewann, waren sie Sportlicher Leiter beim Highroad-Team. Sie wissen also, wie man dieses Rennen gewinnt….
Zemke: Zwar habe ich es in meinen 25 Teilnahmen nie geschafft, zu gewinnen, aber umso schöner ist es, jemanden anzuleiten und sich dann mit seinem Team zu freuen.
Diesmal stehen 218,7 Kilometer im Programm, von der letzten Passage des Mammolshainer Bergs sind es noch fast 40 abfallende bzw. flache Kilometer bis ins Ziel. Haben Ausreißer da überhaupt eine Chance?
Zemke: Die Rennen werden in diesem Jahr sehr offensiv gestaltet und bei fast allen Klassikern kamen Fluchtgruppen ins Ziel. Die Chance ist durchaus da, es zu schaffen.
Könnte das Label "WorldTour“ das Rennen nicht taktischer machen, weil nämlich die großen Teams jetzt - auch wegen der zu vergebenden WT-Punkte - noch mehr Interesse daran haben, es zu einem Sprint kommen zu lassen?
Zemke: Fast jedes Team hat seinen besten Sprinter im Aufgebot, aber die schweren Jungs müssen erst einmal über den Feldberg und vier Mal den Mammolshainer hoch. Da werden manche erkennen, dass es nicht reicht - und schon muss in den Teams umgedacht werden.
Wer sind die größten Konkurrenten von Bora-hansgrohe?
Zemke: Der zweimalige Sieger Alexander Kristoff und natürlich der Lokalmatador John Degenkolb. Aber ich habe etwa 15 Namen auf dem Radar, die eine super Form mitbringen und das Rennen somit sehr offen und spannend machen werden.
Für sie ist es auch ein Heimspiel. Spielt diese emotionale Komponente im Rennen irgendeine Rolle - oder muss man da als Sportlicher Leiter genauso nüchtern agieren wie in jedem anderen Rennen?
Zemke: Ich kenne jeden Meter des Rennens, was es natürlich schon besonders macht. Der 1. Mai ist in Frankfurt der Radsporttag, an dem es tausende Besucher in den Taunus zieht, um sich die Rennen anzusehen. Es hat wirklich Volksfest-Charakter.
Wie beurteilen sie die Ãœbernahme des Rennens durch die ASO?
Zemke: Die ASO ist ein Garant für erstklassige Organisation und mit dem Aufstieg zur WorldTour hat das Rennen endlich wieder ein Top-Fahrerfeld am Start. Ich hoffe, dass die ASO auch am 1. Mai festhält und das Rennen auch unterstützt, wenn die Sponsoren mal knausern.
Im Gegensatz zu früheren Jahren sind nun keine deutschen Continental-Teams mehr dabei - ist das für den deutschen Radsport nicht sogar von Nachteil?
Zemke: Ja, die kleineren deutschen Teams hatten sonst in Frankfurt die größte Werbeplattform des ganzen Jahres, was jetzt natürlich wegfällt. Ich hoffe, dass es bald wieder eine deutsche Rundfahrt gibt, bei der sich die Conti-Teams zeigen können, denn uns ist trotz aller Stars, die wir haben, von den einst zehn Rundfahrten keine einzige mehr geblieben.
Wer wird Eschborn-Frankfurt gewinnen?
Zemke: Ein kompletter Rennfahrer, der gut über die Berge kommt und noch nach 218 Kilometern schnell sprinten kann
(rsn) - Mit seinen 23 Jahren wird Neoprofi Pascal Ackermann immer mehr zur festen Größe im Peloton und speziell bei Bora-hansgrohe. Der U23-Vize-Weltmeister von 2016 befindet sich in einer hervorrag
03.05.2017Giro widmet Mortirolo-Anstieg dem verstorbenen Scarponi(rsn) - Die Organisatoren des Giro d’Italia widmen den legendären Mortirolo-Anstieg, der am 23. Mai im Programm der 16. Etappe steht, dem am 22. April bei einem tragischen Trainingsunfall ums Leben
03.05.2017Rolland will einen Giro-Etappensieg und schielt aufs Bergtrikot(rsn) - Ohne erklärten Kapitän tritt Cannondale-Drapac beim 100. Giro d’Italia an. Der US-Rennstall kann bei der ersten großen Rundfahrt des Jahres zwar auf den Franzosen Pierre Rolland bauen. Do
03.05.2017"Wir wollen den 1. Mai zum Must-Do für Klassikerfans machen"(rsn) - Claude Rach stand am 1. Mai erstmals als Organisator von Eschborn-Frankfurt - Rund um den Finanzplatz in der Verantwortung. Der 29 Jahre alte Luxemburger ist zudem als Projetentwickler für d
02.05.2017Tony Martin: "Ich hatte mehr von mir erwartet"(rsn) - Nach Feiern war Tony Martin am Ende des 56. Eschborn-Frankfurt - Rund um den Finanzplatz nicht zumute, obwohl sein Team Katusha-Alpecin auch Dank seiner Hilfe mit Alexander Kristoff und Rick Z
02.05.2017Zabel will in Kristoffs Windschatten nun auch zur Tour(rsn) - Als Alexander Kristoff im Jahr 2014 erstmals Eschborn-Frankfurt gewann, belegte Rick Zabel als gerade mal 20-Jähriger bereits einen hervorragenden sechsten Rang. Damals allerdings trug der So
02.05.2017Panne bei der Nationalhymne - da griff Kristoff zum Mikrofon(rsn) - Als auf dem Podium des 56. Eschborn-Frankfurt die norwegische Nationalhymne nicht eingespielt werden konnte, nahm Alexander Kristoff vor der Alten Oper die Dinge respektive das Mikrofon selber
02.05.2017Kittel fuhr mit Greipel & Co. per Abkürzung zurück nach Frankfurt(rsn) - Als Alexander Kristoff, Rick Zabel (beide Katusha-Alpecin) und John Degenkolb (Trek-Segafredo) in Frankfurt am Opernplatz auf dem Podium standen, wuselte Marcel Kittel 500 Meter weiter bereits
01.05.2017Martens´ Arbeit für Lobato wurde von Plattfuß gestoppt(rsn) - Zitternd erreichte Paul Martens in Frankfurt den Mannschaftsbus von LottoNL-Jumbo. Die Regenschlacht durch den Taunus hatte auch beim 33-jährigen Nordlicht Spuren hinterlassen. Trotzdem präg
01.05.2017Denz brachte Schwung ins Finale von Eschborn-Frankfurt(rsn) - Dass in das Finale von Eschborn-Frankfurt so richtig Schwung kam, daran hatte auch Nico Denz (Ag2r) seinen Anteil. Der 23-Jährige fuhr vor der letzten Überquerung des Mammolshainer Berges ge
01.05.2017Stuyvens Kette beraubt Degenkolb seiner Siegchancen(rsn) - Im ersten Moment war John Degenkolb (Trek-Segafredo) natürlich frustriert. Als Dritter überquerte der Oberurseler an der Alten Oper in Frankfurt den Zielstrich, geschlagen wie vor drei Jahre
01.05.2017Regenschlacht endet mit erneuten Kristoff-Festspielen(rsn) – In der Alten Oper in Frankfurt ist am 1. Mai spielfrei. Dafür sahen die Zuschauer der 56. Auflage von Eschborn-Frankfurt eine Fortsetzung der Alexander Kristoff-Festspiele. Der Katusha-Alp
(rsn) – Seit 2016 trägt Heiko Homrighausen das Trikot von Embrace The World. Das wird auch in der nächsten Saison nicht anders sein, weil er beim deutschen Eliteteam Studium und Sport bestens unte
15.11.2024Deignan verlängert mit Lidl – Trek und kündigt Rücktritt an(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
15.11.2024Ende der Achterbahnfahrt: Vanmarcke tritt auch als DS zurück(rsn) – Nachdem er aufgrund von Herzproblemen seine aktive Karriere im Juli 2023 abrupt beenden musste, wechselte Sep Vanmarcke noch während der Saison bei Israel – Premier Tech in die Sportliche
15.11.2024Verstrynge muss mehrwöchtige Cross-Pause einlegen(rsn) – Der Belgische U23-Meister Emiel Verstrynge (Crelan – Corendon) hat sich beim Jaarmarktcross in Niel einen Muskelriss im hinteren Oberschenkel zugezogen und wird nach Angaben seines Teams m
15.11.2024Cataldo und Kennaugh werden Sportdirektoren bei Astana(rsn) - Nachdem Astana Qazaqstan vor einigen Tagen bereits vier Neuzugänge für die “Performance Group“ bekanntgegeben hatte, meldete der kasachische Rennstall nun auch die Verpflichtung von drei
15.11.2024Im Schatten von Behrens und Teutenberg voll überzeugt(rsn) – Auch wenn er in seiner ersten U23-Saison im Schatten seiner Teamkollegen Niklas Behrens und Tim-Torn Teutenberg stand, die beide den Sprung zu den Profis schafften, kann Louis Leidert (Lidl
15.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Deutscher Cross-Meister Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – Marcel Meisen (Stevens) wird spätestens Ende Januar seine Karriere beenden, wie der Deutsche Cross-Meister gegenüber RSN ankündigte. Der 35-Jährige will demnach seine letzte Cross-Saison
14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport