Belgier gewinnt Sekundenfinale bei Gent-Wevelgem

Van Avermaet auf dem Weg zum Klassiker-Primus

Foto zu dem Text "Van Avermaet auf dem Weg zum Klassiker-Primus"
Greg Van Avermaet (BMC) | Foto: Cor Vos

26.03.2017  |  (rsn) - Sekundenkrimi im Finale von Gent-Wevelgem! Nach einer irren und – aus Sicht der Verfolger erfolglosen – Hetzjagd auf den letzten Kilometern des belgischen Klassikers entschied Greg Van Avermaet (BMC) die 79. Auflage des traditionsreichen Rennens nach 249 Kilometern im Zweiersprint gegen Jens Keukeleire (Orica-Scott) für sich. Sieben Sekunden später blieb Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) nur Platz drei vor Niki Terpstra (Quick-Step Floors), in der gleichen Zeit führte John Degenkolb (Trek-Segafredo) das Feld als Fünfter ins Ziel.

Für Van Avermaet war es nach den Erfolgen beim Omloop Het Nieuwsblad und dem E3 Harelbeke bereits der dritte Klassikersieg in dieser Saison – und der dritte belgische Erfolg bei drei WorldTour-Events auf heimischen Boden binnen fünf Tagen. Yves Lampaert gewann (Quick-Step Floors) zusätzlich den Dwars door Vlaanderen. "Ich habe nicht erwartet, Gent-Wevelgem zu gewinnen, deshalb bin ich wirklich glücklich. Das ist definitiv der beste Start in eine Saison, den ich jemals hatte. Ich habe jetzt drei Klassiker gewonnen, das ist ein tolles Gefühl“, strahlte Van Avermaet, der als erster Profi überhaupt Omloop Het Nieuwsblad, E3 Harelbeke und Gent-Wevelgem in einer Saison gewinnen konnte.

Die Schlagzeilen dominiert derzeit allerdings Van Avermaet. Im Finale von Gent-Wevelgem bewies der Olympiasieger einmal mehr seine aktuell bestechende Verfassung. Im Schlusssprint ließ er sich kaum auf Spielchen ein, zog 250 Meter vor dem Ziel seinen Sprint souverän von vorne und ließ keinerlei Zweifel, wer der Stärkste an diesem Tag war. Für die anstehende Flandern-Rundfahrt gilt er nun als Top-Favorit.

Als Gradmesser beim diesjährigen Gent-Wevelgem galten neben dem bekannten Kemmelberg die sogenannten "Plugstreets“, Naturstraßen, die erstmals im Profil des Klassikers auftauchten und nach der ersten von zwei Überquerungen des Kemmelbergs 60 Kilometer vor dem Ziel anstanden. Ausgangs des neuen Streckenabschnitts setzte Zdenek Stybar (QuickStep) die erste ernsthafte Attacke, die einige Fahrer wie Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) parierten, allerdings zehn Kilometer später wieder neutralisiert wurde.

Ausschlaggebender war das Geschehen an der zweiten Passage des Kemmelbergs 35 Kilometer vor dem Ziel. Kurz zuvor hatte das Feld mit Preben van Hecke (Sport Vlaanderen) den letzten aufopferungsvoll kämpfenden Flüchtigen einer ehemals neun Fahrer starken Spitzengruppe eingeholt, ehe Van Avermaet im kurzen wie steilen Anstieg mit seinem Tempovorstoß die entscheidende Rennsituation initiierte.

Zunächst konnten nur Sagen und Degenkolb seinem Antritt folgen, nach dem Anstieg schwoll die Gruppe auf eine Größe von 14 Fahrern an – darunter Keukeleire, Zdenek Stybar und Niki Terpstra (QuickStep), Olivier Naesen (Ag2r), Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) sowie Michael Matthews und Søren Kragh Andersen (Sunweb).

Die verbleibenden 30 Kilometer nach Wevelgem waren flach, doch die Gruppe schenkte sich an Intensität nichts. Immer wieder gingen Attacken, die Rennsituation war hektisch, bis Van Avermaet und Keukeleire die entscheidende Lücke aufrissen. Ein Kampf um die Sekunden begann, ein Verfolgertrio um Andersen, Sagan und Tersptra steckte nicht auf, kam auf Sichtweite und wenige Sekunden heran – konnte aber schließlich nicht mehr aufschließen. Ein mitreißendes Finale. Doch Van Avermaet und Keukeleire kamen durch.

Auf den letzten Metern kam zudem das wieder angewachsene Feld an das Trio heran: Sagan und Terpstra konnten sich noch knapp retten, Andersen ging in der Masse unter. Den Sprint der Gruppe um Platz fünf gewann Degenkolb vor Tom Boonen (Quick-Step Floors) und Jens Debusschere (Lotto Soudal).

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.03.2017Jetzt hoffen Kristoff und Martin auf die Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Für das Katusha-Alpecin-Duo Alexander Kristoff und Tony Martin läuft es bei den Klassikern bisher alles andere als rund. Auch bei Gent-Wevelgem blieb das norwegisch-deutsche Duo hinter den E

26.03.2017Degenkolb: "Ich habe den Split verpasst"

(rsn) - Eine kleine Unaufmerksamkeit in der entscheidenden Phase des Rennens und die Siegchance beim Klassiker Gent-Wevelgem war für John Degenkolb (Trek-Segafredo) dahin. Im Interview (unten auch al

26.03.2017Highlight-Video vom 79. Gent - Wevelgem

(rsn) - Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC) hat seinen dritten Klassikersieg in dieser Saison gefeiert. Der 31-jährige Belgier setzte sich am Sonntag nach 249 Kilometern von Deinze nach Wevelgem im

26.03.2017Sagan sauer: "Ich weiß nicht, was Terpstra da wollte"

(rsn) - Ein vor Selbstbewusstsein strotzender Sieger Greg Van Avermaet (BMC), ein – trotz der knappen Niederlage – glücklicher zweiter Jens Keukeleire (Orica-Scott), nur Peter Sagan (Bora-hansgro

26.03.2017Sturz bei Gent-Wevelgem - Martin kam mit Hautabschürfungen davon

(rsn) - Der Sturz etwa 40 Kilometer vor dem Ziel der 79. Auflage von Gent-Wevelgem endete für Tony Martin (Katusha-Alpecin) glimpflich. Der viermalige Zeitfahrweltmeister zog sich bei einer Massenkar

26.03.2017Lepistö siegt hauchdünn: "Als Jolien fragte, war ich nicht mehr sicher"

(rsn) - Auf der Linie knapp die Erste, auf dem Podium erneut die Langsamste: Das Öffnen von Champagner-Flaschen muss die Finnin Lotta Lepistö (Cervelo-Bigla) noch üben, das Sprinten aber scheint si

26.03.2017Van Avermeat feiert dritten Sieg, Tony Martin gestürzt

(rsn) - Bei den Frühjahrsklassikern führt kein Weg an Greg Van Avermaet (BMC) vorbei. Der Belgier gewann nach dem Omloop Het Nieuwsblad und dem E3 Harelbeke nun auch Gent-Wevelgem (249 km) im Zweier

26.03.2017Vizeweltmeister Märkl Vierter, Wacker siegt

(rsn) - Niklas Märkl (RSC Linden) ist bei der Junioren-Version von Gent-Wevelgem auf Platz vier gesprintet. Das Rennen, dass zum U23 Nationen Cup gehört, gewann der Däne Anton Wacker. Märkl, der i

26.03.2017Bakelants: "Ein Strade Bianche ist genug"

(rsn) - Die Entscheidung der Veranstalter von Gent-Wevelgem, zur heutigen 79. Austragung des Rennens das Feld über insgesamt vier Kilometer Naturstraßen - sogenannte "plugstreets“ - zu jagen, stö

26.03.2017Kemmelberg und starker Wind entscheiden über den Ausgang

(rsn) - Insgesamt sieben Rennen stehen am Sonntag im Rahmen des WorldTour-Events Gent-Wevelgem auf dem Programm: über die U17- und U19-Klassen bis zur U23 der Männer sowie die Eliterennen der Männe

25.03.2017Sagan will die Titelverteidigung, Boonen den alleinigen Rekord

(rsn) - Nach Dwars Door Vlaanderen und E3 Harelbeke steht der nächste Klassiker binnen fünf Tagen in Flandern an. Das traditionsreiche Gent-Wevelgem bittet am Sonntag in seiner 79. Auflage zum letzt

25.03.2017Degenkolb: "Das war mehr als ein Härtetest“

(rsn) - John Degenkolb will nach dem für ihn und sein Trek-Segafredo-Team enttäuschend verlaufenen E3 Harelbeke nach vorne schauen. Am Freitag nämlich passte bei dem 206,1 Kilometer schweren Klass

Weitere Radsportnachrichten

06.06.2025Nach Flandern-Sturz: Degenkolb muss auf die Tour verzichten

(rsn) – Ohne John Degenkolb und Fabio Jakobsen wird das Team Picnic - PostNL am 5. Juli in Lille zur 112. Tour de France antreten müssen. Wie der niederländische Rennstall mitteilte, laboriert der

06.06.2025Lipowitz: Mit starkem Dauphiné-Auftritt zum Tour-Debüt?

(rsn) – Nach seinem zweiten Platz bei Paris-Nizza und Gesamtrang vier bei der Baskenland-Rundfahrt erhält Florian Lipowitz nun bei der Tour-Generalprobe freie Fahrt. Der 24-Jährige aus dem schwäb

06.06.2025Roodhooft: “Mathieu hat mit schmerzendem Handgelenk trainiert“

(rsn) – Nach den Stürzen beim Mountainbike-Weltcup im tschechischen Nové Mesto und der folgenden Zwangspause herrschte bei Alpecin – Deceuninck einige Wochen Unklarheit darüber, ob Mathieu van

06.06.2025Knüpft Pogacar in Frankreich an sein überragendes Frühjahr an?

(rsn) – Bei seiner bisher einzigen Teilnahme am Critérium du Dauphiné verpasste Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) im Jahr 2020 als Vierter das Podium um 15 Sekunden. Zur 77. Ausgabe der Tou

06.06.2025Buchmann: “Die Konkurrenz ist dieses Jahr extrem stark“

(rsn) – An das Critérium du Dauphiné hat Emanuel Buchmann zwiespältige Erinnerungen. Von 2017 bis 2109 reihte der gebürtige Ravensburger bei der Tour-Generalprobe Spitzenergebnisse aneinander, m

06.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

05.06.2025Tour de France Femmes 2026 beginnt in der Schweiz

(rsn) – Der Grand Départ der Tour de France Femmes 2026 findet in der Schweiz statt. Wie die Organisatoren ankündigten, wird die Frankreich-Rundfahrt der Frauen am 1. August mit der Eröffnungseta

05.06.2025Schnelle Genesung: Van der Poel startet bei Dauphiné

(rsn) - Mathieu van der Poel hat sich von den Folgen seines Sturzes beim Mountainbike-Weltcup in Nové Mesto erholt und wird wie vorgesehen sein Debüt beim Critérium du Dauphiné (8.–15. Juni) geb

05.06.2025Lüttich-Gewinnerin Le Court schlägt Olympiasiegerin Faulkner

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat den Auftakt der Tour of Britain Women (2.WWT) für sich entschieden und dabei gemeinsam mit Kristen Faulkner (EF Education – Oatly) den Spri

05.06.2025Rui Oliveira relegiert, Fabio Christen großer Gewinner des Tages

(rsn) - Nachdem in den vergangenen Jahren bei der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) die Sprinter in Rogaska Slatina den Sieg unter sich ausgemacht hatten, triumphierte diesmal ein Ausreißer. Über 162,7 Ki

05.06.2025Critérium du Dauphiné im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Das Critérium du Dauphiné ist gemeinsam mit der Tour de Suisse das wichtigste Vorbereitungsrennen auf die Tour de France. radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der Run

05.06.2025Lidl - Trek und Red Bull führen Startliste der Deutschland Tour an

(rsn) – Elf WorldTeams und fünf Zweitdivisionäre stehen am 20. August am Start der Deutschland Tour 2025 (2.Pro). Das kündigten die Organisatoren der fünftägigen Rundfahrt an, die am 24. August

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)