Am Wochenende zu Het Nieuwsblad und Kuurne

Martin plant mit Scheibenbremsen und träumt von Paris-Roubaix

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Martin plant mit Scheibenbremsen und träumt von Paris-Roubaix"
Tony Martin (Katusha-Alpecin) | Foto: Cor Vos

21.02.2017  |  (rsn) - Scheibenbremsen oder nicht? Die Frage beschäftigt auch Tony Martin">Tony Martin (Katusha-Alpecin), der die "Discs“ wohl schon bald in einem Rennen testen wird. "Ich finde, dass es ein Thema ist, wenn die Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind. Mit den abgerundeten Scheiben sollte das erst mal der Fall sei“, erklärte der Zeitfahrweltmeister gegenüber radsport-news-com und verriet: "Ich teste die Scheibenbremsen zuhause schon und bin von ihnen überzeugt. Natürlich kann man ein Training nicht unbedingt mit einem Rennen vergleichen. Der Plan ist aber, dass ich den Versuch demnächst unternehmen werde.“

Wohl aber noch nicht bei seinem Start in die Klassikersaison am Wochenende beim Omloop Het Nieuwsblad (Samstag) und Kuurne-Brüssel-Kuurne (Sonntag).

Die beiden Rennen zum belgischen Saisonstart sind Martins Einstieg in seine zweite Klassiker-Saison. Da im letzten Jahr die gewünschten Ergebnisse ausblieben, hat er Umstellungen vorgenommen. Martin: "Ich habe mein Training etwas verändert, etwas weniger, dafür intensiver trainiert. Spezifischer das gemacht, was bei den Klassikern gebraucht wird wie Explosivität. Es ist doch eine andere Welt als Rundfahrten, wo die Ausdauer einen größeren Anteil hat.“

Vergeblich findet er seine Starts im letzten Jahr keineswegs. "Ich habe auch meine Erfahrungen gemacht. Streckenkenntnisse und Strategien erworben, wie man an so einen Klassiker herangeht? Das sind alles Punkte, die ich aus dem letzten Jahr mitgenommen habe und die ich hoffentlich umsetzen kann; und die sich in einem Ergebnis zeigen wird", zeigte sich der 31-Jährige zuversichtlich.

Ein Monument hat er dabei besonders im Auge. "Vom Kopf her ist das Paris-Roubaix", erklärte Martin. "Ich hatte dort ja letztes Jahr eine andere Rolle als Helfer und Unterstützer. Aber übers Pflaster zu fahren, das hat mir im letzten Jahr sehr viel Spaß gemacht. Das liegt mir einfach und kommt meinen Fähigkeiten entgegen. Das ist wohl der Klassiker, bei dem ich die meisten Chancen habe.“

Aber auch bei den anderen Klassikern sieht er sich nicht chancenlos. Martin: "Ansonsten will ich gar nicht unterscheiden. Klar, Flandern ist neben Paris-Roubaix die Mutter aller Klassiker. Aber Gent-Wevelgem, E3 Harelbeke sind auch Rennen, bei denen ich mich gerne vorne sehen würde. Wer bei den Halbklassikern vorne ist, kann das auch bei den Klassikern sein.“

Ähnliche Ambitionen dürften auch seinen Teamkollege Alexander Kristoff umtreiben. Martin glaubt aber, dass er sich mit dem Norweger nicht in die Quere kommen wird. "Ich denke, dass ich etwas hinter Kristoff ein halber Kapitän sein werde", erläuterte er seine Rolle.

Überhaupt fühlt er sich bei seinem neuen Team Katusha-Alpecin “herzlich willkommen und gut aufgehoben“. Martin: "Das war keine Sache, die sich entwickeln musste. Das war schon beim ersten Teammeeting im Oktober so. Die Mannschaft hat mich wohl freudig erwartet“, erklärte er radsport-news.com.

Ebenso lobte er das Equipment der Mannschaft mit nun Schweizer Lizenz: "Es gibt von der Bekleidung übers Material keine Negativpunkte. Es wird immer versucht, das Beste zur Verfügung zu stellen. Das ist genau diese Art, wie ich gerne Arbeite. Ich versuche immer an allen Ecken und Enden zu feilen. Das wird mir hier sehr leicht gemacht. Ich kann nur von dem Team schwärmen.“

Dass er nicht geholt wurde, weil er ein netter Kerl ist, weiß der in Eschborn bei Frankfurt aufgewachsene Polizeimeister. Doch mit dem Druck kann er umgehen. Martin: "Klar, sie erwartet auch Ergebnisse von mir. Sie wollen aber vielleicht auch von mir noch etwas lernen. Mir wird sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Das schätze ich und ich versuche, meine Verantwortung zu übernehmen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2018Degenkolb und Mollema: Bei Saison-Highlights mit Scheibenbremsen

(rsn) - Das Team Trek-Segafredo wird in der kommenden Saison vermehrt auf Scheibenbremsen setzen. Das erklärte Matt Shriver, der Technische Direktor des Teams und Angestellter bei Trek, gegenüber cy

29.09.2017Scheibenbremsen: Sagan fordert klare Entscheidung der UCI

(rsn) - Peter Sagan hat einmal mehr auf eine Entscheidung der UCI zur Benutzung von Scheibenbremsen im Straßenradsport gedrängt. "Sie müssen sagen, ob wir diese Bremse benutzen müssen oder nicht",

17.03.2017Trek-Segafredo verzichtet vorerst auf Scheibenbremsen

(rsn) - Scheibenbremsen: Ja, nein, vielleicht? Bei Trek-Segafredo lässt man sich vorerst zumindest auf keine Experimente ein. Anders als viele andere Teams und Hersteller (Cannondale und Specialized

09.03.2017Longos Ehemann wegen EPO-Einfuhr verurteilt

Paris (dpa) - Patrice Ciprelli, Ehemann und Trainer der französischen Radsport-Legende Jeannie Longo, ist wegen der Einfuhr von EPO zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Ein Gericht im ostfra

08.03.2017Auch Martin und Morkov setzen bei Paris-Nizza disc brakes ein

(rsn) - Nicht nur Marcel Kittel (Quick-Step Floors) ist bei Paris-Nizza wieder mit Scheibenbremsen unterwegs. Auch Tony Martin und Michael Morkov von Katusha-Alpecin haben sich bei der Fernfahrt für

06.03.2017Kittel wieder mit Scheibenbremsen, Schär fällt lange aus

(rsn) - Nachdem er bei der Abu Dhabi Tour kurzfristig von Scheiben- auf Felgenbremsen zurückgekehrt war, nutzt Marcel Kittel (Quick-Step Floors) bei Paris-Nizza wieder die umstrittene Technologie. "

27.02.2017Quintana: "Scheibenbremsen sind unnötig und gefährlich"

(rsn) - Mehr als das sportliche Geschehen scheint derzeit das Thema Scheibenbremsen die Schlagzeilen im Radsport zu vereinnahmen. Ausgangspunkt der Diskussionen ist nach wie vor der Sturz auf der 1.

24.02.2017Kittel "surft" mit viel Glaube von weit hinten zum Sieg

(rsn) - Daran glaubte 150 Meter vor dem Ziel wohl nur noch er selbst - und umso schöner dürften sich der Faustschlag in die Luft und der damit verbundene Jubelschrei nach der Ziellinie angefühlt ha

24.02.2017Abu Dhabi Tour: Kittel verzichtet auf Scheibenbremsen

(rsn) – Marcel Kittel (Quick-Step Floors) wird auf der heutigen 2. Etappe der Abu Dhabi Tour auf Scheibenbremsen verzichten und stattdessen wie die anderen Profis auch mit Felgenbremsen unterwegs se

23.02.2017Sky-Profi Doull macht Kittels Scheibenbremse verantwortlich

(rsn) - Viel rohes Fleisch und Hautabschürfungen waren im Ziel der 1. Etappe der 3. Abu Dhabi Tour in Madinat Zayed zu sehen. Marcel Kittel (Quick-Step Floors) und Caleb Ewan (Orica-Scott) gehörten

15.02.2017Scheibenbremsen - wie wird der Ãœbergang gestaltet?

(rsn) - Scheibenbremsen - warum die ganze Aufregung? Das scheint die Haltung im Peloton der Tour of Oman nach dem Protestbrief der Fahrergewerkschaft CPA zu sein. "Ich habe sie in meiner Zeit als Moun

14.02.2017Fahrer-Gewerkschaft fordert erneutes Scheibenbremsen-Verbot

(rsn) - Sie nimmt kein Ende: die Diskussion um den Einsatz von Scheibenbremsen im Profi-Peloton. Nachdem der Weltverband für 2017 eine grundsätzliche Freigabe erteilt hat, fordert die Fahrergewerksc

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

19.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

19.04.2024Lopez wehrt alle Angriffe ab und gewinnt Tour of the Alps

(rsn) – Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) kam am Schlusstag der 47. Tour of the Alps (2.Pro) nicht mehr in Schwierigkeiten. Der Spanier selbst hat auf dem schweren letzten Teilstück seine Kontrahent

19.04.2024Die Strecke des vierten Monuments: Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum 110. Mal findet am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) für die Männer statt – die Frauen bestreiten ´La Doyenne´ dagegen erst zum achten Mal. Die Strecke hat sich für beide

19.04.2024Im Chaos-Finale fahren Malmberg, Röber und Paluta in die Top 10

(rsn) - Auch im chaotischen Finale der 2. Etappe von Belgrade Banjaluka (2.2) waren die drei deutschen Kontinental-Teams vorne mit dabei. Während der Däne Matias Malmberg (Maloja Pushbikers) und Do

19.04.2024Kehrt der Intergiro bei der Italien-Rundfahrt zurück?

(rsn) - Auf einigen der von der RCS veröffentlichen Profilen der Italien-Rundfahrt taucht der Intergiro zum ersten Mal seit 2005 wieder auf. Der Intergiro ist eine Sonderwertung, bei dem die Zeit all

19.04.2024Skjelmose erklärt seine Unterkühlung beim Flèche Wallonne

(rsn) - "Skjelmose wird hier gerade vom Rad getragen und ist vollkommen am Zittern. Komplett kalt. Komplett im Arsch", hieß es nach einem Augenzeugenbericht unseres Mannes vor Ort am Mittwoch in unse

19.04.2024Querfeldeinstar Kuypers steigt auf und gibt Debüt in Lüttich

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

19.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)